Sonntag, 17. Juli 2016

Titten, zum ersten Mal Titten









Ich weiß noch, wie ich sie heimlich mit nach Hause brachte. Keine Ahnung, wie lange ich da schon mit ihr zusammen war. Bestimmt nicht sehr lange. Ich hatte sie ja noch nicht mal meinen Eltern vorgestellt – als meine offizielle „Freundin“.

Keine Ahnung, was damals in mich gefahren war. Keine Ahnung. Stellen Sie sich mal vor, meine Eltern hätten mich erwischt. Meine Mutter, die sowieso alles merkte. Das Haus war ihr „Revier“ und sie wachte darüber wie ein kleiner, fieser, hessischer Kampfhund. Sie merkte eigentlich alles. Sie hatte ein Gespür für kleine Veränderungen. Kleine Veränderungen, die ihre Stellung als Hausherrin, als absolut  absolutistische Herrscherin, als Sonnenkönigin über diese 140 m² Wohnraum – wenn sie auch sonst nichts in ihrem Leben beherrschte – bedrohten. Komisch, dass sie das nicht gemerkt hat. Später, als wir zusammen baden gegangen waren, in der Badewanne meiner Eltern (eigentlich, wenn ich so drüber nachdenke, hatte ich ja einen Grund „bah“ zu sagen!), und Nadine danach versucht hat, diese zu putzen, hat meine Mutter das direkt gemerkt. Direkt. Ohne Umschweife. Die war keine fünf Minuten Zuhause und ich hatte keine fünf Minuten so getan, als ob nichts passiert wär, da sagte sie schon irgendwas, ob ich baden gewesen wär. Sie war da noch nie sehr subtil gewesen, wenn es um ihr kleines Reich ging. Heil Hitler! Dann wurde sie zur Furie. Und was sollte ich auch sagen?! Ne, das stimmt nicht. Bei der ihrem Riecher eines Bluthundes, eines Leichenhundes. Die hätte Maddie gefunden, wenn die bei uns in der Wohnung verschwunden wär.

Oder in Schottland, wo wir in diesem Hotel waren, wo ich davor, an Weihnachten, schon alleine mit Nadine gewesen war. Da hatten wir auch meine Eltern einquartiert, als sie mich kurz vor meinem Abschluss besuchten. Dieses kleine Familienhotel mit dem vielen Plüsch und den vielen alten Bildern du Ornamenten – wie man sich so ein typisches englisches (pardon: schottisches, meine ich natürlich) B & B halt so vorstellt. Traditionsbewusst, ein bisschen verstaubt, aber auch sehr heimelig. Mit Frühstück, das direkt von den Besitzern zubereitet wird. Das hatte sogar eine kleine Saune. Die ich aber nie mit Nadine ausprobiert hab.  Anders, ganz anders als das Bad auf der zweiten Etage. Oder war es die dritte? Keine Ahnung. Auf jeden Fall eine Etage über dem Zimmer meiner Eltern. Wir hatten María bei ihnen gelassen und waren alleine ein bisschen rausgegangen. Keine Ahnung, was wir genau gemacht hatten, aber als wir zurückkamen, ins Hotel, um María abzuholen, hatte ich plötzlich eine Idee. Im Eingangsbereich, gab ich Nadine einen langen, heißen, feuchten Kuss auf ihre vollen Lippen und wahrscheinlich packte ich sie auch fest an ihren Arsch und/oder zart oder vielleicht sogar ebenso fest an ihre Titten. Ihre Tittchen, wie wir sie immer genannt haben. Guckte ihr lange in ihre kleinen, heißen Tieräugelchen und sagte: „¡Vamos arriba! ¡Venga! Lass uns nach oben gehen! Komm schon!“

Sie sagte nichts, guckte mich nur vielsagend lasziv an, indem sie die Lippen leicht öffnete un den Kopf schüttelte. Vielleicht sagte sie ja auch „¡Loco!

Kam aber trotzdem mit. Das größte Problem war jetzt nicht etwa, es im Bad eines Hotels, in dem wir noch nicht mal abgestiegen waren, zu treiben (das war kein Problem, das ging immer irgendwie! Rein ging er immer, irgendwie!). Das größte Problem war vielmehr, wie wir am Zimmer meiner Eltern vorbeikamen, ohne, dass der Bluthund meiner Mutter etwas merkte. Meinem Vater wär das wahrscheinlich egal gewesen (dem war eh alles egal – oder zumindest dachte ich das) oder vielleicht wär er sogar insgeheim ein bisschen stolz auf mich gewesen – gezeigt hätte er das ums Verrecken nicht! Wir schlichen also durch den beplüschten Flur nach oben, vorbei an der Tür meiner Eltern, immer auf der Suche nach einem Ort, der für den ehelichen Beischlaf geeignet wäre. Denn ich glaube, da wussten wir noch gar nicht, dass da oben eine öffentliche Toilette war. Aber da war eine! Langsam und wie Einbrecher öffneten wir die Tür. Schlossen sie hinter uns. Sie zig sich die Hose aus, einen verstohlenen und gleichzeitig geilen Blick um sich werfend. Ich zog meine Hose runter und sie setzte sich auf mich und begann schnell zu pushen. Immer weiter. Einen Kamasutra-Schönheitspreis würden wir so nicht gewinnen, das wussten wir. Besonders befriedigend würde das Ganze auch nicht sein. Aber darum ging es gar nicht. Es ging um den Kick. Den schnellen Fick. An einem aufregenden Ort. Nicht so sehr darum, dass sie oder ich kommen. Obwohl, bevor ich nicht gekommen wäre, hätte ich nicht aufgehört, auch wenn es einen Feueralarm gegeben hätte.

Und kaum hatten wir an der Tür meiner Eltern geklopft und waren eingetreten, da fragte meine Mutter auch schon eine ihrer eindeutig eindeutigen Fragen: „Und, war’s schön oben? Habt ihr euch vergnügt oben?“ Direkter ging’s auch nicht, aber da die Frage (immer) so schnell und so überraschend kam, wusste ich nicht, was ich antworten sollte. Die beste Antwort wäre wahrscheinlich so was gewesen wie: Und, wann hast du das letzte Mal meinen Vater so richtig durchgenudelt? Oder: Und, bläst du meinem Vater auch einen oder magst du das nicht? Machst du das nicht? Oder: Und, wie sitzt mit Analverkehr bei euch aus? Aber das hättest du nie gefragt.

Aber wo waren wir? Ach ja, deine Eltern waren nicht da und du nahmst Nadine mit hoch in dein Zimmer. Keine Ahnung warum. Keine Ahnung, was passiert wäre, wenn deine Mutter oder dein Vater oder beide dich/euch erwischt hätten. Denn so viel ist sicher: Sobald sie nach Hause gekommen wären, hätte es keine Entkommen mehr für Nadine gegeben. Dann wär sie in der Falle gewesen. Aber daran dachtest du nicht, als du ihr (oder sie dir) die Treppe hinauf folgtest. Dir ihre Leggings oder ihre Lederhose (die sie damals noch hatte) von oben oder von unten angucktest. Du hattest damals noch nicht mal mit ihr geschlafen, warst noch eine Jungfrau. Ein Jungmann, was weiß ich. Das Schlimmste, was ein Junge mit 18 noch sein kann. Gingst mit ihr die schmale Hühnerleiter einer Treppe ins Obergeschoss hinauf. Durch den Vorraum, in dem der ganze Plunder deiner und der Kindheit deiner Schwester stand. Alles, was eigentlich niemand mehr brauchte, was aber auch zu schade zum wegwerfen war. Sagtest „Hier!“ und öffnetest ihr die alte Holztür zu deinem Zimmer, deinem kleinen Reich, Damals hattest du glaub ich sogar noch dein altes Kastenbett, mit dem Kopfteil mit den ganzen Aufklebern deiner Kindheit und Jugend. Felix Magath (wo er noch Fußball-Spieler bei Bayer Uerdingen war!) und die „Komm-näher-Sticker“, wo dann unten drunter stand: „Jetzt bist du zu nah…Verpiss dich!“. Irgendwie symptomatisch. Meine alten Schulhefte aus der Grundschulzeit (!), meine mehr oder weniger gelungen Modelle einer deutschen Tornado und einem amerikanischen „Warzenschwein“, meine Überraschungsei-Figürchen, meine Autochen, meine Gesellschaftsspiele, die keiner mit mir spielte. Oder meine Schwester vielleicht noch, bis sie zu alt dafür wurde. Meine Mickymaus-Heftchen. Alles in schöner beigefarbenen  (holzfarbenen?) Echtholzoptik gehalten. Eigentlich kein Zimmer, in dem man seine 5 Jahre ältere erste Freundin mitnimmt, aber das war mir egal. Ich hatte so lang auf diesen Moment gewartet, da war mir das allesherzlich egal. Ich dachte nur an das, was passieren würde. Um es kurz zu machen: Ich war geil.  Wie ich später (wo es schon zu spät war?) feststellte, hatte Nadine sehr wohl das allzu Kindliche meines Zimmers bemerkt und zog mich sogar manchmal damit auf (als unsere Beziehung schon sauer geworden war, als sie schon über ihr Verfallsdatum hinausgegangen war, oder vorher im Guten?). Auf jeden Fall hielt es sie nicht davon ab, sich auf mein „Jugend- oder gar Kinderbett“ zu legen und mich wie wild zu küssen. Ich war ebenso entfesselt – auf diesen Moment hatte ich ja schließlich gut und gerne drei Jahre gewartet. Als eiserne Jungfrau (ich war damals auch schon lange über mein Sex-Verfallsdatum hinaus) –, küsste sie wie wild und begann ihr unter ihren Pullover (es war noch Winter (ich glaub sogar noch Januar, denn ich hatte sie ja an Neujahr kennengelernt). Wir redeten darüber, was mir an ihr gefiel oder irgend so was und ich sagte aus Verlegenheit: „Deine Nase, ich mag deine Nase“, damals schon in passablem Spanisch (das ging ganz schnell bei mir mit dem Spanisch).

¡Me gusta tu nariz!“

Das stimmte tatsächlich, ich mochte ihre Indio-Nase, die ein bisschen so war wie die Nase einer Schwarzen, nur in braun. Aber ihre Nase war auch das Erste und das Einzige, was mir einfiel. Ich hätte ja schlecht „deine Titten“ oder „dein Arsch“ sagen können. Damals noch nicht. Noch lange nicht. Das war noch die Honeymoon-Phase. In der ich meine Hände aber schon unter ihrem alten, unschönen Pullover hatte und ihren BH beiseiteschob. Keine Ahnung, wo ich dieses Wissen hernahm, ich hatte das vorher noch nie gemacht. Aber ich glaube, das ist instinktiv in jedem Mann vorhanden und wartet nur darauf raus gelassen zu werden. In dem Moment, das muss ich gestehen, war ihre Nase das letzte, was ich im Sinn hatte. Ich wollte Fleisch sehen. Aber eins viel mir noch auf, auf dem unausweichlichen Weg unter ihren (weißen) Spitzen-BH: ihr kleines, süßes Bäuchlein, das nicht dick, aber auch nicht wie der Rest ihres Körpers, dünn war, sondern schön/schon ein bisschen hervorstand. Süß, dachte ich eine Nanosekunde lang und holte endlich Titten raus. Befreite ihre Brüste, um es ein feministinnenfreundlicher zu sagen. Aus ihrem Gefängnis aus nicht mehr ganz so weißer Spitze. Das war das erste Mal, dass ich außerhalb von Pornos Titten, äh Brüste gesehen hatte und die Realität gefiel mir. Machte mich geil. Immer geiler. Ich berührte sie, so als hätte ich das schon hundertmal gemacht, wo sie in meinen Händen wie ein Brustexperte und lutschte schließlich an ihren Nippeln, die für ihre nicht ganz so großen Brüsten eigentlich ziemlich lang, aber nicht zu lang waren. Genau richtig. Währenddessen stöhnte sie pflichtbewusst oder echt oder, weil sie genau wie ich den Kick verspürte, dass meine Eltern, die glaub ich beim Einkaufen waren, uns jederzeit erwischen konnten. Trotzdem ging ich noch tiefer und bekam glaub ich schon damals ein paar ihrer nicht ganz so sauber rasierten Schamhaare zwischen die Finger, die sich – wie die eines Meisterverführers natürlich nicht mit ihrem Busen zufrieden gaben, sondern in ihre Hose wanderten, erst unter ihre Hose und dann unter ihre Unterhose. In ihre Unterhose hinein

Aber so viel war sie dann doch nicht geneigt, mir schon jetzt zu geben. Oder hatte sie – die immer Coole, die immer Harte, die mit ihrem Schweigen Steine erweichen und Männer wie mich in den Fast-Wahnsinn treiben zu treiben vermag – doch so etwas wie Angst? Angst, dass meine Eltern sie mit heruntergelassener Hose aus dem Haus jagen würden? Das passiert doch normalerweise nur Jungs oder Männern. Ich hatte auch glaub ich gar keine Kondome (und damals war mir das noch wichtig!), zumindest nicht zur Hand, den damit hatte ich nicht gerechnet, dass sie mitkommen würde. Mit hoch, in mein Kinderzimmer. Mein Kleinjungenzimmer. Wer hätte schon damit rechnen können?! Also packten wir irgendwann, nach noch einem bisschen Lutschen und Lecken, ihre Brüste wieder fein säuberlich in ihr Gefängnis aus nicht mehr ganz weißer Spitze und schlichen die Hühnerleiter von Treppe wieder runter (wie Einbrecher) und entkamen sogar auf dem langen Hinterhof und in der Toreinfahrt dem Auto meines Vaters, nur um an der Haltestelle umso befreiter uns anzulächeln und weiter zu lecken, diesmal zwar weiter oben, aber immer noch wie zwei Kletten, die nicht voneinander lassen können…



Wie ich so über diesen Erinnerungen sitze und sie niederschreibe bin ich fast wieder glücklich…

…fühle ich mich fast wieder wie damals…

…vergesse ich fast…

…kann ich ihr fast vergeben…



…für die ganze Scheiße, all die gegenseitigen Kränkungen, all das Schweigen, all die Niedertracht, alles, was sie mir und was ich ihr angetan habe im Laufe der Trennung. Und ich frage mich: War das alles nur eine Illusion? Auch damals schon? War das nie echt? War da nichts Echtes dran, an unserer Ehe, unserer Beziehung.

Oder ist das so, wie meine Anwältin das sagt: „Sie werden ja auch gute Jahre gehabt haben…“

Hab ich? Hat er?

Oder sind die Liebe, die Vergebung und gar das Leben selbst etwa nur eine einzige, große Illusion, von der wir irgendwann aufwachen, um uns dann noch ein paar Jahre Richtung Tod zu schleppen? Ein perverses Tauschgeschäft, eine bizarre Symbiose, die uns am Ende allem beraubt, das wir haben, das wir einmal hatten