An meinem Geburtstag, einem
kalten Tag im Februar, werde ich von meiner Tochter geweckt, die sich in der
Küche Buttergemüse von Aldi für die Schule macht. Und einen Bagel, im Ofen. Meine
Tochter, die irgendwas sagt, nuschelt, das ich nicht richtig verstehe.
Ein Blog über das Leben, die Liebe, Beziehungen, Verlust, Angst, Spaß, die Lust, die Lust am Schreiben,Südamerika, Musik, südamerikanische Frauen, die Liebe, Spanisch, Englisch, Schottland, Spanien, Deutschland, dat Rheinland, Kinder, Literatur, Vergänglichkeit, Arbeit, Politik, die Mafia, Urlaub, Gewalt, Verbrechen, Sex, große und kleine Gefühle und vieles, vieles, vieles mehr ...
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Donnerstag, 8. Februar 2018
Herzlichen Glückwunsch!
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Wechselmodell,
Weihnachten
Samstag, 14. Oktober 2017
Schmutzige Wäsche
Beim Waschen fällt mir ein
Handtuch auf. Es ist eigentlich ein ganz normales Handtuch. Es ist weißgrau
(diese Farbe, die alle Handtücher nach einer Zeit so annehmen), aus Frottee (das,
wie bei allen Handtüchern nicht mehr ganz so flauschig ist wie am Anfang) und
hat auch die Standardgröße, die Handtücher in unserer genormten Welt nun mal so
haben (nicht groß genug, um deinen ganzen Körper darin einzuhüllen, aber groß
genug, um deine Scham zu bedecken, wenn du nicht gerade meinen Bauchumfang
hast…). Eigentlich ist es ein ganz normales Handtuch, wie ich sie jede Woche im
Wäschekeller aufhänge (na ja, fast jede, denn jede Woche wasche ich gar nicht).
Freitag, 11. August 2017
Der Apfel schweigt...
Lester Burnham: "Wie geht's Jane?" - Angela: "Wie meinst Du das?"
Lester: "Ich meine wie ist ihr Leben so - ist sie ein glückliches
Mädchen oder vielleicht unglücklich? Ich würde es wirklich gerne
wissen, doch sie würde eher sterben als mir davon zu erzählen."
"Janey ist ein ziemlich typischer Teenager, zornig, unsicher, verwirrt.
Wie gern würde ich ihr sagen, dass das alles vorbeigeht.
Aber ich will
sie nicht belügen."
(American Beauty)
Du darfst wirklich nicht zu
viel erwarten von ihr. Du warst genauso gewesen, in dem Alter. Du erinnerst
dich noch, wie dein Vater dich zum Basketballtraining nach Pennenfeld gefahren
hatte und ihr zusammen im Auto gesessen hattet. Keiner von beiden sagte
irgendetwas, man konnte die Anspannung praktisch schneiden, so schlimm war es. Was
hättest du ihm sagen sollen. Ihm von deinen Problemen erzählen sollen; das du
noch immer Jungfrau warst und das dich belastete, weil du endlich eine Freundin
wolltest, weil du endlich jemand haben wolltest, normal sein wolltest, wie all
die anderen auf deiner Schule; dass du einsam warst, dass du kaum Freund
hattest (bis auf Alex einmal die Woche zum Squash), dass du dich ungerecht behandelt fühltest...
Sonntag, 23. Juli 2017
Atemmaske
Nach dem Telefonat mit seinem
…aber jetzt weiß ich, dass
das nicht nur an mir liegt, dass hinter all diesem Schweigen wirklich etwas
steckt, dass das nicht nur wegen meiner Beklopptheit ist, sondern dass sie,
alle, wirklich etwas zu verbergen haben, dass sie, alle, mich wirklich hinter
meinem Rücken verarschen, verarscht haben. Das ist wie Gisela gestern gesagt hat: "Wenn mir
schon das verschwiegen wird, was wird mir dann noch alles verschwiegen, was ist
dann noch alles da?"
Die Frage ist nur: Lohnt es
sich überhaupt, das noch herauszufinden, lohnt es sich überhaupt noch, diesen
Sumpf trockenzulegen, in dem ganz Bonn zu versinken droht? Oder soll ich die
alle machen lassen, lass sie doch machen, du kannst doch eh nichts dran
Der Einzige, um den du dir
Sorgen machst, Papa, der Einzige, um den du dir Sorgen machst bist du. Und
deine schäbige Frau, meine Mutter. Um was macht er sich Sorgen? Und
schon bin ich wieder dran. Ach, lass sie doch alle ihre schmutzigen kleinen Geheimnisse
haben, lass sie doch glücklich werden damit, lass sie doch. Das ist irgendwann
nicht mehr dein Problem. Du kannst die Welt nicht vor sich selbst retten, du musst
dich erst mal selbst retten. Du musst dich erst mal selbst vor ihr retten. Vor "ihr", vor ihnen. Die werden sich nie ändern, du musst dich ändern! Jetztverstehst
du das, was in den Büchern steht: Du musst dich erst um dich kümmern. Sollen
sie doch alle… Das ist wie im Flugzeug: Da setzt du dir selbst auch zuerst die
Maske auf, wenn es hart auf hart kommt. Im Notfall. Und das ist jetzt so ein Notfall... Oder willst du, dass es dir irgendwann so geht wie Chester Bennington. Von Linkin Park. Du bist jetzt 40. Irgendwann musst du mal damit aufhören, eine Welt zu retten, die sich nicht retten lassen will. Vor allen Dingen nicht von dir. Musst dich selbst an den Haaren aus dem Sumpf ziehen. Dem Sumpf aus Lügen und Schweigen (und glauben Sie mir, Schweigen ist nicht Gold, in Wahrheit ist es viel schlimmer als Lügen, in Wahrheit ist Schweigen die schlimmste aller Lügen).
Die denken auch nicht an dich...
Nicht eine Sekunde lang...
Irgendwann kannst du auch nicht mehr. Irgendwann willst du auch nicht mehr. Irgendwann ist auch mal Schluss. Sollen sie doch machen, was sie glücklich macht. Sie sind ja alle erwachsen...
So wie du damals erwachsen warst, als deine Eltern dich aufgegeben haben...
Wir müssen alle unsere Fehler machen...aus denen wir hoffentlich lernen...
Jetzt ist es Zeit für dich zu lernen. Ich kann dir auch nicht mehr helfen, wenn es das ist, was du willst...
Dienstag, 16. Mai 2017
Sorge dich nicht, rede...
„Was ist mit dem Schlüssel?“
„Kannste mitnehmen. Ich
komme eh spät.“
5:6 (Result!)
„Ich geh jetzt ne. Tschüs.“
5:11 (Topergebnis! Du musst
auch mal zufrieden sein!)
Freitag, 16. Dezember 2016
Wiedersehen, Teil II
Diesmal aber wirklich! Selbst wenn ich
mir das das letzte Mal, das letzte Wiedersehen nur eingebildet habe, diesmal
ist sie es wirklich. Nadine!
Ich gehe – wie immer nichts ahnend – durch
die Unterführung am Bahnhof, um meinen Zug nach Rheinbach zu nehmen, den Blick
halb gesenkt…und trotzdem…sehe ich sie. Plötzlich kommt sie mir entgegen. Face-on, wie der Engländer sagen würde. Frontal
entgegen. Wie bei einem Frontalunfall. Kommt glaub ich gerade um die Ecke, die
Rolltreppe von den Gleisen runter. Aus einem Zug aus Bad Godesberg? Oder aus
Köln? Godesberg kann es ja nicht sein, die fahren ja von hier erst dahin. Also
aus der Richtung Köln. Was macht sie denn da?
Samstag, 22. Oktober 2016
Spielsucht und Ersatzbefriedigungen
Spieler
sind nicht einfach nur doof, sagt der alte Mann. Die sind hellwach, wenn die
sich davorsetzen…
Die
wollen nicht Millionäre werden…
Ok,
die gibt es auch, aber das sind die wenigsten…
Das
ist auch eine Art Kompensation. Für was, was die Zuhause, bei ihrer Familie
nicht kriegen. Bei ihren Frauen…
(sagt
er das jetzt wirklich?)
Bei
ihren Kinder…
Die
sind hochsensibel…
Bestimmt
auch mathematisch richtig auf dem Damm, werfe ich ein. Aber er hört mir schon
gar nicht mehr zu. Das tut niemand. Fast nie.
(vielleicht
auch besser so)
Das
ist auch eine Art Ersatzbefriedigung…
(um
schwarze Löcher zu füllen, tiefe schwarze Löcher)
Es
geht gar nicht so sehr um das Geld, den Gewinn…
Das
soll etwas ausgleichen, was denen im sozialen Bereich, im zwischenmenschlichen
Bereich vielleicht fehlt…
So
wie ich esse, weil mir was fehlt… Um Löcher zu füllen… Schwarze Löcher…
Jetzt
hört er hin, hält einen Moment lang inne (hat der was gesagt, hat der wirklich
was gesagt…?)
Ja,
genau…, sagt er schließlich nachdenklich.
Genau…
Aber
plötzlich höre ich wirklich nicht mehr hin. Da werde ich plötzlich hochsensibel.
Denn was ist denn das, was Nuri da auf dem Handy hört. Scheiße, das ist
Spanisch! Wer redet denn da… Komisch, warum hört der denn spanische Frauen auf
dem Handy??? Und noch nicht mal spanische, denn das wüsste ich ja, wenn das
Spanierinnen wären. Das würde ich ja hören. aber das sind – ich höre noch
genauer hin –, das sind Latinas. Die reden südamerikanisches Spanisch. Noch
nicht mal mittelamerikanisches, sondern südamerikanisches. Scheiße, was ist
denn das. Was hat denn dieser nordafrikanische alte Gockel mit Latinas zu tun??
Ey, ist das noch normal, ich muss ja gar nicht von Natur aus paranoid sein, ich
werde es ja schon von meiner Umwelt gemacht. Nur Scheiße, dass ich nicht genau
hören kann, was die sagen. Nur den Tonfall. Das könnte sogar…
…das
könnten sogar…
…Scheiße…
…das
könnten sogar Ecuadorianer sein…
…Frauen
aus Ecuador…
…an
was erinnert das mich bloß…
Was
hat denn der DOOF mit Frauen aus Südamerika und vielleicht sogar aus Ecuador zu
tun? Mit deiner…
Was
hat der damit zu tun? Kann der etwa Spanisch?
Ke-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
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---------------------??
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Da wird man echt bekloppt, in diesem Leben. In diesem Land. Oder pervers. Manchmal…
Ich hatte schon damals, als----------------------------------------------------------------------------------
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ein nicht so gutes Gefühl
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hochsensible Spieler…
Donnerstag, 20. Oktober 2016
Krankenwagen
Du stehst an der Haltestelle und wartest
auf den Bus. Es ist ein kalter und regnerischer Oktobertag. Hundert Meter
weiter steht ein Krankenwagen. Die Lichter blinken. Mitten auf der Straße steht
der. Was für eine Frechheit! Eine Unverfrorenheit! Vor einem Haus. Vor einem
dieser kleinen Reihenhäuser an der Hauptstraße. Einfamilienhäuser aus einer
früheren Epoche. In zweiter Reihe. Und plötzlich machst du dir Sorgen. Deine
Tochter ist laufen gegangen…
Nicht, dass der was passiert ist…
Du guckst genauer hin, versuchst etwas
zu erkennen, aber es ist nichts zu sehen. Nur das Blinken der verschiedenen
Lampen auf der Rückseite des Krankenwagens. Die verschlossen ist.
Nicht, dass da jemand drinnen ist…
Wenn sie gestürzt ist oder wie an
Weihnachten einfach so umgekippt ist oder über die Straße wollte…
und sich nicht umgeguckt hat… Oder die sind in
dem Haus. Oder da ist jemand drinnen. Und die können nicht fahren, nicht
losfahren, bevor die ihn stabilisiert haben. Oder sie…
Du guckst dich um, denkst: Wenn sie
laufen ist, müsste sie eigentlich an dir vorbeikommen. Das ist nämlich ihre
Strecke, hier an der Hauptstraße entlang, in Richtung Stadt. Oder läuft sie
woanders lang? Sie hat nichts gesagt
Wenn ihr jetzt was passiert wäre, meinst
du, dass Nadine dann mit dir reden würde? Im Krankenhaus. Oder würde sie selbst
in dieser Situation nicht mit dir reden? Kein Wort sagen? Noch nicht mal im
gleichen Raum wie du sein wollen? Oder wäre das wie in diesen Filmen, diesen
Fernsehfilmen im Ersten oder Zweiten, wo die Eltern durch ein Unglück (immer
ein nicht-tödliches, denn dann ist es ja zu spät) wieder zueinander finden,
wieder aufeinander zugehen, sich wieder langsam aufeinander zu bewegen? Oder
würden wir sie beide abwechselnd besuchen, peinlich genau darauf achtend, dem
anderen tunlichst nicht über den Weg zu laufen,
auch nicht durch Zufall? Vielleicht wär das ja eine Chance. Eine Chance für die
Liebe.
du wärst eh 24 Stunden da, würdest die
Wände hochgehen, wenn deine Tochter im Krankenhaus wär. So wie du bist.
So
wie du bist…
Der Bus kommt und du setzt dich nicht
hin, sondern stellst dich stattdessen links in den Raum, der normalerweise für
Kinderwagen und Rollstuhlfahrer reserviert ist. So kannst du besser sehen, was
da passiert ist. Der Bus fährt los und genau in diesem Augenblick kommen die
Sanitäter (dein Vater nannte die damals immer „Sanitöter“) mit einer Trage aus
dem Hauseingang vor dem der Krankenwagen steht. Nachdem der Bus an dem Krankenwagen vorbeigefahren
ist, kannst du sehen, dass auf der Trage ein dick eingepackter Körper liegt.
Das wird wohl kaum deine Tochter sein, sonst hätte die ja jemand mit ins Haus
genommen. Aus irgendeinem Grund… Zum Beispiel, weil sie auf dem Bürgersteig ohnmächtig
geworden ist und es regnet… Du guckst noch mal hin. Es ist nicht zu sehen, ob
die Person auf der Trage (früher hab ich die Trage immer mit der Bahre
verwechselt) lebt oder nicht. Ob die eingewickelt ist, damit sie transportfähig
und - fertig ist oder weil sie gestorben ist. Die könnte genauso gut tot sein.
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