„…wenn man das ganze Leben
von Attrappen umgeben ist, dann merkt man das nicht so schnell…“, sagt er zu
seiner Tochter. „…wenn die Menschen um einen herum nur Attrappen sind…“
…wenn man zu Attrappen eine
Beziehung hat. So ungefähr 19 Jahre lang…, sagt er nicht zu seiner Tochter.
„…dann kennt man das nicht
anders…“, sagt er zu seiner Tochter.
…dann ist man das gewöhnt,
dass die Leute um einen herum keine Gefühle haben oder sie nicht ehrlich zeigen
können, dass man nur ausgenutzt wird, dass nie mit einem diskutiert wird, weil
man es nicht wert ist, weil man nur ein willenloses Objekt ist, das man sowieso
nicht ernstnehmen muss oder kann, selbst wenn man wollte oder könnte. Man
gewöhnt sich daran, dass andere immer besser sein werden als man selbst, man
schraubt seine Erwartungen runter, man erkennt keine „echte“ Liebe und klammert
sich jahrelang an die falsche…, sagt er nicht zu seiner Tochter.
…weil man es eben nicht
anders kennt, weil es normal ist, dass man nichts oder nicht so viel wert ist…,
sagt er ebenso wenig zu seiner Tochter.
„So ist das“, sagt er zu
seiner Tochter.
Das Einzige, was man machen
kann, ist flüchten, sich lösen, sagt er nicht zu seiner Tochter.
„Wenn man eine Mutter hat,
die einen nicht liebt…einen Vater…“, sagt er zu seiner Tochter.
….genau wie ich
wahrscheinlich…, sagt er nicht zu seiner Tochter.
Oder denkt er nur, dass er das sagt?
Oder denkt er nur, dass er das sagt?