Freitag, 24. Juni 2016

Das Literarische Quartett








Am Freitagabend guckt er auf der Arbeit das Literarische Quartett. Ja, das gibt es noch! Hat er letztens zu seinem Kollegen gesagt, der das eigentlich wissen sollte, denn er ist Germanist. Aber er hat ja gar keinen Fernseher.

Er denkt, dass er da oben stehen will. Er will von denen besprochen werden. Und entweder total verrissen oder himmelhoch gelobt werden.

„Und nun kommen wir zu Larson F, der ein Buch geschrieben hat, das am Anfang niemand wollte. Zwei Bücher, die niemand wollte. Ein Buch, das zu wenige Beschreibungen hat. Das zu gefühlsduselig ist. Zu vulgär. Zu effekthascherisch. Das zu wenig Tiefgang hat…und gleichzeitig zu viel. Das zu…einfach zu alles ist.

…aber der trotzdem noch lebt...trotzdem noch schreibt

...dass die seine seelischen Tiefgründigkeit besprechen, die vielleicht nur narzisstische oder zumindest egoistische Scheiße ist.

Die nur über sich selbst schreibt, sich nur um sich selbst dreht. Die keine Empathie für andere hat.


Die aber trotzdem existiert, ist. Wie lange noch kann er auch nicht sagen. (Wer kann das schon?!)