Auf einmal, im Bus, hat er ein
komisches Gefühl. Er greift sich an die Hose. Ja, das ist sein Handy: Da ruft ihn jemand an… Er guckt auf das Display und
kann seinen Augen kaum glauben. Da steht Bert. Scheiße, was ist das denn? Warum
ruft der denn an? Er guckt noch mal auf das Display, um sich ganz sicher zu
sein, aber natürlich ist er es. Scheiße. Es klingelt noch ein paar Mal (das
heißt, es klingelt ja gar nicht, sondern vibriert nur) und dann ist Ruhe.
Tatsache! Das war sein Vater! Was will der denn?! Keine Ahnung, aber da geh ich
ganz sicher nicht dran. Vor allen Dingen nicht hier, im Bus. Eigentlich
nirgendwo, nicht nach dem letzten Mal. Ich bin doch nicht blöd.
Ein Blog über das Leben, die Liebe, Beziehungen, Verlust, Angst, Spaß, die Lust, die Lust am Schreiben,Südamerika, Musik, südamerikanische Frauen, die Liebe, Spanisch, Englisch, Schottland, Spanien, Deutschland, dat Rheinland, Kinder, Literatur, Vergänglichkeit, Arbeit, Politik, die Mafia, Urlaub, Gewalt, Verbrechen, Sex, große und kleine Gefühle und vieles, vieles, vieles mehr ...
Samstag, 25. November 2017
Ist es das wert?
Sie ist so eine gute
Tochter. Sie geht sogar mit mir einkaufen. In ihrem Alter! Das hast du alles
nicht gesehen, die ganze Zeit über. Weil du nur eingesperrt warst, in deinem
Schmerz, deinem Leid. Sie ist ein gutes Kind. Weil sie dein Kind ist. Aber du
bist kein guter Vater. Du gibst ihr nicht das, was sie wert ist. Was sie
braucht. Diese verfickte Welt. Nein, DU! DU! DU musst was tun! Und was? Eine
Bank überfallen? Du musst den Arsch hochkriegen. Aber das ist so scheiß schwer,
wenn du keinen Bock mehr hast
Donnerstag, 23. November 2017
Mein Ernährungstagebuch (Teil 30930)
Heute starte ich mein Ernährungstagebuch wieder! Vielleicht verliere ich ja auf diesem Weg Gewicht.
Wenn ich alles, was ich in mich hineinstopfe, konsequent blogge. Gott weiß,
dass ich schon auf so viele Arten versucht habe, Gewicht zu verlieren…
Also, lasset die Spiele
beginnen!
Dienstag, 21. November 2017
Sonnenanbeter, die auf das Wassermannzeitalter warten
Zwei
Wesen kämpfen in meiner Brust: Eines, das Veränderung, radikale Veränderung
haben will, haben muss und eines, das unbeirrt, bis zum bitteren Ende an meinem
alten Leben, an dem, was ich habe, festhalten will. Und beide treiben sie mich fast
in den Wahnsinn. Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Illusion und Desillusion
lösen sich jeden Tag ab, manchmal im Minutentakt.
***
An der Haltestelle in
Meckenheim steht die alte Oma von letztens. Die so ein bisschen tüttelig ist,
ein bisschen senil, aber die immer noch jede Woche den Bus nach Godesberg
nimmt. Nehmen muss?
Kaum hast du die Sachen auf
die braune Eisenbank gelegt, da spricht sie dich auch schon an. Mit zittriger,
leicht stotternder Stimme:
„Darf ich Sie fragen, was
ist denn ihr Fahrtziel?“, sagt sie.
„Godesberg.“
Freitag, 17. November 2017
Döner zum Abendessen
Ich gucke Australia. Mit Nicole Kidman. Und denke
daran, wie ich das früher mit ihr geguckt hätte. Wie sie immer eingeschlafen
ist, neben mir, in meinen Armen. Wäre sie bei Australia auch eingeschlafen. Weil es so langweilig war neben mir.
Oder weil sie einfach nur müde war. Den ganzen Tag putzen ist hart…
Du wirst es nie erfahren…
Freitag, 10. November 2017
Selbstbefriedigung und Stiefschwestern am Morgen vertreiben Kummer und Sorgen
Morgens, kurz nach dem
Aufstehen, kurz nach 07:14, denke ich: All dieses Gejammer bringt doch nichts.
Du musst tun, machen! Nicht jammern! Also lege ich mich wieder ins Bett und
schlafe weiter…
Aber dann kann ich irgendwie doch nicht
schlafen, kann doch nicht wieder einschlafen…
Donnerstag, 9. November 2017
The time of our lives - Die Zeit unseres Lebens
IV. DEATH
BY WATER
Phlebas the Phoenician, a fortnight dead, |
|
Forgot the
cry of gulls, and the deep seas swell
|
|
And the
profit and loss.
|
|
A current under sea
|
|
Picked his
bones in whispers. As he rose and fell
|
|
He passed
the stages of his age and youth
|
|
Entering the whirlpool.
|
|
Gentile
or Jew
|
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O you who
turn the wheel and look to windward,
|
|
Consider
Phlebas, who was once handsome and tall as you.
|
|
T.S.
Eliot, The Waste Land
|
Vanity
of vanities, says the Preacher,
vanity of vanities! All is vanity.
3 What does man gain by all the toil
at which he toils under the sun?
4 A generation goes, and a generation comes,
but the earth remains forever.
vanity of vanities! All is vanity.
3 What does man gain by all the toil
at which he toils under the sun?
4 A generation goes, and a generation comes,
but the earth remains forever.
Ecclesiastes 1, 1-3
Als ich so abends, an diesem
dunklen, kalten, nassen Novemberabend, durch Bonn-Duisdorf haste, um meinen Zug
nach Meckenheim noch zu bekommen, vorbei an der Videothek an der Haltestelle am
Rathaus, vorbei an Domino’s Pizza, vorbei am Ärztehaus (und vor allen Dingen vorbei
an unserer alten Wohnung), muss ich plötzlich denken: All diese Zeit, die weg
ist, einfach so weg ist. Nicht nur unsere gemeinsame Zeit hier, sondern all Die Zeit. Die Zeit in Großbuchstaben.
Kapitälchen, die ihr zusätzliches Gewicht verleihen, das sie gar nicht braucht,
so schnell, wie sie verfliegt, wie sie an einem vorbeifliegt, einem durch die
Finger rinnt.
Sonntag, 5. November 2017
Klicks aus Ecuador
Scheiße, Mann! Hatte heute
einen Schockmoment, als ich meine Klicks gecheckt habe. Ich meine, ich bin ja
viele verschiedene Länder gewöhnt, aber das… Wahrscheinlich sind das eh nicht
echte Klicks, was Google Analytics da zählt, sondern nur irgendein Scheiß. Irgendjemand,
der zufällig auf meiner Seite gelandet ist. Abertrotzdem: Bei “zufällig“ muss ich
Psycho jetzt wieder an den Paten denken, wie er genüsslich sagt: „Es gibt keine Zufälle!“ Also bin ich wieder unentschieden. Wie fast immer in meinem
Leben. Sind das jetzt echte Seitenaufrufe, die das echt gelesen haben, was ich
da geschrieben habe oder nicht. Schwer zu sagen. Unmöglich zu sagen. Auf jeden
Fall hat nicht nur Blogger die beiden Seitenaufrufe registriert, sondern
auch Google Analytics. Andererseits gab es seitdem keine Klicks/Seitenaufrufe
aus besagtem Land mehr.
Sonntag, 29. Oktober 2017
Müllentsorgung nach der Scheidung
Heute muss ich echt mal wieder ein bisschen
aufräumen. Zuerst bringe ich den Müll raus, dann gucke ich im Keller nach, wie
die Wäscheleinensituation aussieht (das muss man in einem Mehrfamilienhaus, in
dem nur sechs Leinen vorhanden sind, immer tun). Aber heute ist fast alles leer
(oh, Wunder!). Also wird heute auch noch gewaschen. Keine Minute Pause.
Samstag, 28. Oktober 2017
Visionen
"Wer Visionen hat,
soll zum Arzt gehen."
Helmut Schmidt
Am Maritim steigt eine Frau
in die Bahn ein, die von hinten voll aussieht wie Nadine. Wie Nadine früher
aussah, als sie noch Locken und einen Pferdeschwanz hatte, vor Jahren…
Hey, nicht dass das Nadine
ist!, denkt er.
Freitag, 27. Oktober 2017
Fast-Begegnung der dritten Art II
“Sometimes memory can be real bitch.”
Lourd Ernest H. de Veyra, The Best of This Is A Crazy Planets
In der Bahn von Rheinbach höre
ich auf einmal eine spanische Stimme. Zuerst denke ich, das ist eine Spanierin,
aber dann muss ich feststellen, dass das definitiv eine südamerikanische Stimme
ist. Aus Kolumbien oder so. Sie redet ziemlich laut und ich verstehe alles.
Obwohl ich nur mit einem halben Ohr hinhöre und eh nur die eine Hälfte des
Gesprächs mitbekomme. Aber es zieht mich immer mehr in den Bann, je weiter wir
fahren.
Donnerstag, 26. Oktober 2017
Mein Ernährungstagebuch: reiner Selbstmord!
Versuche mich seit letzter
Woche totzufressen. Bisher war ich noch nicht erfolgreich, aber ich arbeite dran...
Habe schon 500g Aldi-Frikadellen, 2 Lidl-Geflügelrollen,
eine Backwerk-Geflügelrolle mit Käse überbacken, eine Laugen- Pizzazunge der
gleichen Großbäckerei (ich liebe die), mindestens 6 Eier (boah, hab ich Eier,
ey)…, Linguine mit Pesto und Knoblauch, viel Knoblauch (bis mein Chef mich am
Wochenende darauf hinwies…), ein Fladenbrot mit Butter (die kosten in Bad
Godesberg nur70 Cent!), 4 Bananen, eine Paprika, die restlichen Cherry-Tomaten,
6 Liter Cola-Light (bringt nichts, ich weiß, aber vor richtiger Cola habe ich
mittlerweile richtig Angst)…mindestens, 4 Maultaschen, eine
Tüte gerollter Fritten (Loops heißen
die glaub ich) von Aldi, eine Packung Lidl-Schokolade (Michriegel für Kinder in
der 200-GRAMM-ACKUNG), eine Packung Chips (oder war das die Woche davor?), ein
Broccoli (um den Selbstmord wenigstens noch ein bisschen länger genießen zu
können), eine Lidl-Kühlpizza (nicht der Tiefkühlscheiß, sondern die aus der
Kühltheke mit viel Pepperoni, die scharfe, das scharfe Stück, das…), 6
Rostbratwürstchen, 2 Packungen Wraps à 6 Stück (zum Einrollen der Wüstchen!), den
restlichen Magerquark und Joghurt von ihr (selbst den, Obacht, Respekt!),6
orientalische Wraps (wir sind ja multikulti, zumindest beim Essen…), eine
Packung komisches orientalisches Brot…
…und was aus dem Automaten
auf der Arbeit…nein, diese Woche glaube ich nicht…dafür aber tonnenweise Café
Latte mit tonnenweise Kaffeesahne (auch auf der Arbeit)…imma wigga, bis ich
fast nicht mehr gehen konnte…
Das alles habe ich gegessen
(und ich weiß, dass es in Wahrheit noch mehr war, ich habe es nur vergessen)…
Und
das alles nur, weil ich dich liebe, und ich nicht weiß, wie ich’s dir sagen
soll
Und
deshalb bringe mich für dich um…
Dienstag, 24. Oktober 2017
Armutsrisiko in Deutschland
Epi·pha·ni̱e̱
Substantiv [die]
Religion
- die Erscheinung (eines) Gottes unter den Menschen.2. Alltagsoffenbarung
„Armutsrisiko für Kinder
ist, wenn Eltern sich trennen…“, sagt der Typ im Fernsehen.
Er steht auf, hievt sich mit
Mühe hoch du geht auf Klo. Schleppt sich schon fast auf Klo. Sagt zu sich
selbst, laut: „Dann soll sie doch um zwölf kommen. Mir doch egal. Ich bin dann nicht
mehr da. Dann bin ich auf der Arbeit. Ist doch auch egal: Ich werd doch eh nicht mehr gebraucht. Nicht von
ihr, nicht von ihrer Mutter, vom niemandem mehr…ich bin abgeschafft…
Keiner Sau…
Adler-Olsen, Chigurh und das Schwarze Buch
Und wenn du lange in einen Abgrund blickst,
blickt der Abgrund auch in dich hinein
Friedrich Nietzsche
Ich gucke Adler-Olsen im
Zweiten. Habe ich letzte Woche auch schon gemacht. War auch letzte Woche schon
geil. Keine Ahnung, welche Folge besser war. Die heutige hieß Erlösung. War
wieder krass. Und ich frage mich: Wie kriegen die das hin? Wie kriegen die das
nur hin, die Skandinavier. Immer so nah an den menschlichen Abgrund zu gehen…
Montag, 23. Oktober 2017
Gott einen guten Mann sein lassen...
Er steht in der Sonne am Meckenheimer
Busbahnhof und wartet auf den Bus nach Bad Godesberg, als ihm plötzlich dieser
Gedanke kommt: Vielleicht hast du ja jetzt, heute die Gelassenheit, die dir
damals abgegangen ist. Als du noch jung warst und Angst hattest, für immer eine Jungfrau zu bleiben. Der Himmel außerhalb des düsteren
Haltestellenhäuschens aus Backstein mit seinem Holzdach und seinen dunklen
Balken im Inneren ist so blau, dass er schon fast unheimlich anmutet, zumindest
für Deutschland, wo er ganz sicher nicht dem klassischen Herbstwetter
entspricht. Es ist wirklich keine einzige Wolke zu sehen. Noch nicht mal am
Horizont. Nirgends. Fast schon symbolisch, denkt er: So als hätte Gott…
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