IV. DEATH
BY WATER
Phlebas the Phoenician, a fortnight dead, |
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Forgot the
cry of gulls, and the deep seas swell
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And the
profit and loss.
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A current under sea
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Picked his
bones in whispers. As he rose and fell
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He passed
the stages of his age and youth
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Entering the whirlpool.
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Gentile
or Jew
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O you who
turn the wheel and look to windward,
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Consider
Phlebas, who was once handsome and tall as you.
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T.S.
Eliot, The Waste Land
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Vanity
of vanities, says the Preacher,
vanity of vanities! All is vanity.
3 What does man gain by all the toil
at which he toils under the sun?
4 A generation goes, and a generation comes,
but the earth remains forever.
vanity of vanities! All is vanity.
3 What does man gain by all the toil
at which he toils under the sun?
4 A generation goes, and a generation comes,
but the earth remains forever.
Ecclesiastes 1, 1-3
Als ich so abends, an diesem
dunklen, kalten, nassen Novemberabend, durch Bonn-Duisdorf haste, um meinen Zug
nach Meckenheim noch zu bekommen, vorbei an der Videothek an der Haltestelle am
Rathaus, vorbei an Domino’s Pizza, vorbei am Ärztehaus (und vor allen Dingen vorbei
an unserer alten Wohnung), muss ich plötzlich denken: All diese Zeit, die weg
ist, einfach so weg ist. Nicht nur unsere gemeinsame Zeit hier, sondern all Die Zeit. Die Zeit in Großbuchstaben.
Kapitälchen, die ihr zusätzliches Gewicht verleihen, das sie gar nicht braucht,
so schnell, wie sie verfliegt, wie sie an einem vorbeifliegt, einem durch die
Finger rinnt.
All das ist weg. All die
Jahre meines Lebens, des Lebens an
sich…all die Jahre, Monate, Tage, Stunden, Sekunden, Millisekunden…
…sind weg, vorbei, für immer
vorbei, für immer verschwunden in diesem schwarzen Loch, das wir Vergangenheit
nennen…
Denn genauso wie sich das Leben
wenn wir jung sind auszudehnen scheint, aus Kessenich Bonn wird, aus Bonn
Nordrheinwestfalen, aus Nordrheinwestfalen Deutschland, aus Deutschland
Europa, aus Europa die Welt, die Erde,
aus der Erde das Universum, aus dem Universum…
…so zieht es sich, je älter
man wird, auch wieder zusammen, schrumpft, und aus Jahren oder gar Jahrzehnten
werden plötzlich wieder Monate, aus Monaten Tage, aus Tagen Stunden, aus
Stunden Minuten, aus Minuten Sekunden, aus Sekunden Millisekunden und aus
Millisekunden…
…vielleicht nur noch
Nanosekunden, und dann…?!
Aber es hilft nichts: Der
Moment, in dem wir leben, den wir durchleben, ist immer gleich wieder vorbei Und je mehr wir versuchen, ihn zu
greifen, zu begreifen, je verzweifelter wir versuchen, ihn festzuhalten, uns an
ihm festhalten, nur einen Moment, einen Augenblick lang, das Leben
festzuhalten, das bisschen Leben festzuhalten, das wir haben, das uns noch
bleibt, den Moment, das Leben zu leben, einen Moment lang, einen kurzen Augenblick
lang am Schopf zu packen und in den Arsch zu ficken…
…desto schneller gleitet es
uns durch die Finger, entgleitet uns, bis uns nur noch Jahre, Monate, Tage,
Sekunden, Millisekunden und vielleicht sogar Nanosekunden (wenn es so etwas
überhaupt gibt) bleiben…
…ich hätte sie eh nicht ein
Leben lang festhalten können, sie wäre mir eh entwischt, früher oder später,
oder ich ihr, wahrscheinlich ich ihr zuerst, weil nichts bleibt…
…deswegen ist es egal und
tut trotzdem oder gerade deswegen so unglaublich weh, besonders hier in
Duisdorf, an diesem nassen, kalten und dunklen Abend mitten im November…