Er geht auf den Klo, holt ihn raus und
pinkelt. Boah, stinkt das, denkt er. Dieser eigentümliche, neue Geruch, den er
nach der Trennung angenommen hat. Den hatte er früher nicht. Früher, wo er noch
regelmäßig ein Rohr verlegt hat. Wo er noch regelmäßig mit Nadine geschlafen. Da
roch er anders. Kein Witz! Fischiger…besonders nachdem er mit ihr geschlafen
hatte. Nicht, dass der neue Geruch nicht auch gut ist. Manchmal kratz er sich
an den Eiern und am Penis und zwischen den Beinen und genießt das richtig, kann
gar nicht mehr aufhören, und dann nimmt er seinen Finger und hält ihn sich
unter die Nase. Das ist voll geil! Dieser Geruch! Voll geil! Davon kann er
nicht genug bekommen. Aber der hat sich schon verändert. Ob zum Guten oder zum
Schlechten ist schwer zu sagen.
Und heute kommt dann auch noch der
Achselschweiß dazu. Herr Achselschweiß. Heute riechen seine Achseln voll krass.
Penetrant bis zum Gehtnichtmehr. Wie bei diesem Russen damals beim Bund. Oder
war der Kasache? Das kann auf jeden Fall nicht an seinen Achseln liegen, ich
glaube, das liegt an seinem Hemd. Denn geduscht hat er sich ja heute. Also muss
es das Hemd sein.
Mit dem Achselgeruch ist es genau wie
mit dem Eiergeruch. Der ist schon irgendwie stark und auch ein bisschen
widerlich, aber man kann nicht aufhören, daran zu riechen. Das macht fast
süchtig. Und so sitzt er auf der Arbeit und schnüffelt – immer wenn keiner
guckt – unter seinen Achseln rum.
Das Leben riecht stark und auch ein bisschen penetrant, aber gut.