Montag, 23. Mai 2016

Mierda








Den ganzen Morgen liegt er im Bett vor seinem Laptop und hört spanischen Indie-Rock, um genau zu sein. Keinen südamerikanischen. Den gibt es ja auch gar nicht. Dazu sind die ja auch gar nicht fähig, guten Indie-Rock zu machen. Außer diesem schwulen Baila-Baila-Scheiß schaffen die ja nichts. Siempre la misma salsa. Siempre la misma mierda. La misma puta mierda. Immer die gleiche Scheiße, echt.

Dieses eine Lied ist so geil. Dieses Video, in dem dieser Typ im Stile von diesem 80er-Jahre-Film (ich glaube der heißt War Games oder so) einen Atomkrieg beginnt, weil er Liebeskummer hat. Weil er Sexentzug hat. Weil er die Alte fotografiert hat, wie er noch mit der zusammen war, wie sie sich lasziv auf seinem Sofa rekelte, sich die Hand unter die knappe Shorts schob und dabei ein Gesicht machte, als würde sie gleich kommen

Wie die Raketen hinter dem Sänger aufsteigen.

So geil.

Oder dieses andere Video, wo dieser bärtige, langhaarige Indie-Sänger mit Lederjacke, weißem Hemd und Schlips (Spanier mit Vollbart sind einfach der sexyste Typ Mann, den es gibt) durch die halbe Stadt rennt und rennt und rennt und man denkt die ganze Zeit, dass er zu seiner großen Liebe rennt, bis man am Ende feststellt, dass er in Wirklichkeit vor ihr wegläuft, bis er nachts, komplett alleine und außer Puste, aber erleichtert auf einem Hügel vor den Toren Madrids ankommt, die vier Hochhäuser der Großstadt im Hintergrund.

Irgendwo in der Mitte des Liedes singt der wirklich: Con las ganas que tengo de follarte (wie sehr ich Lust hab, dich zu ******)

So geil

He sido un borracho perdido… (Ich war ein Besoffener, der verloren war… - ich auch glaub mir, da bist du nicht der Einzige!!)



Irgendwie – die Wege des Schicksals sind wahrhaft verschlungen – bringt ihn dieses und die anderen Videos auf eine Idee. Auf die Idee, worauf er wirklich, echt richtig Bock hätte.

Wie gerne würde er Nadines komplette Familie in einer Reihe aufstellen, ihre komplette beschissene Familie in einer Reihe antreten lassen und einzeln anzuschreien. Auf Spanisch. Zuerst Nadine und dann die anderen. Ungefähr so, mit diesen Worten, die ich jetzt echt nicht übersetzen werde – oder vielleicht doch, aber nur in einer Fußnote:

Si no me quieres…
… ¡QUÉ TE VAYAS A LA MIERDA!  ¡QUÉ TE VAYAS A LA MIERDA! ¡QUÉ TE VAYAS A LA PUTA MIERDA! ¿¡ME OYES, HIJA DE…?! ¿¡ME OYES?!

Ihr das voll ins Ohr zu schreien. Das wär so heilsam, dann würde ich mich echt besser fühlen. Voll ins Ohr. Bis sie taub wird.

¡QUÉ TE VAYAS A TOMAR POR CULO! ¡QUÉ TU PUTO CUÑADO DE MIERDA TE LA PONGA POR EL CULO! ¡A QUE TE DEN POR CULO!

Boah, das wär wirklich geil, jetzt. Darauf hätte ich jetzt echt Bock. So Bock. Und für ihre Schwester würde ich den Text leicht verändern. Aber nur leicht, keine Angst. Ungefähr so (immer mitten in die Ohren rein):

¡QUÉ TE DEN POR CULO TODOS LOS PERVERSOS QUE CONOCES, TODOS ESTOS GILIPOLLAS PERVERSOS QUE CONOCES EN BONN! ¡QUÉ TE LO HAGAN POR ATRÁS, BIEN RICO, COMO TE LO MERECES!

TODOS LOS PERVERSOS QUE CONOCES POR INTERNET

Und für ihren Schwager auch eine kleine Änderung:

¡AHORA TÚ, RAFAEL, CUÑADO QUERIDO! ¡AHORA ES TU TURNO, HIJO DE LA GRAN PUTA DE TU MADRE! ¡QUÉ TE CAIGA TU CHINGADA PINGA DE 3 METROS! ¡QUÉ TE DEN POR EL CULO TUS HERMANOS! ¡Y TU A ELLOS! ¡Y A TU HERMANA TAMBIÉN! ¡Y A TU MADRE, MIENTRASTU ESPOSA BAÑE DESNUDA CON TODOS LOS AMIGOS PERVERSOS DE SU HERMANA!

Boah; was würde ich geben, um diesen Traum wahr werden zu lassen.


Und am Ende noch mal für alle:

¡QUÉ SE VAYAN A LA MIERDA YA! ¡QUÉ SE VAYAN A LA PUTA MIERDA YA!