Donnerstag, 8. Juni 2017

Lotto und Liebe II















Der Typ vom Wachdienst, der mich mal wieder in der „Halle“ beehrt, sagt:

Ist langweilig ohne Freundin…ich muss mir eine neue Freundin suchen.

Ich auch. Will ich aber nicht.

Was macht denn der Lottoschein?

Sonntag, 4. Juni 2017

Rückkehr (im Traum)

















Ich bin in einer großen Wohnung. Nicht meine Wohnung, aber ich schein trotzdem hier zu wohnen. Keine Ahnung warum. Es ist Nacht. Oder zumindest Abend. Ich sehe jemand vor dem Fenster vorbeihuschen. Plötzlich bin ich im Schlafzimmer. Das Schlafzimmer sieht irgendwie heruntergekommen aus, An einer Stelle fehlt glaub ich die Tapete vollständig und es ist unordentlich, unaufgeräumt. Ich lege mich in das große Bett, unter diese große, weiche Decke. Auf einmal spüre ich, dass da noch jemand ist. Im Bett. Hinter mir. Aber ich erschrecke mich nicht, ich habe keine Angst und ich flippe auch nicht aus, weil ich weiß, weil ich instinktiv weiß, wer das ist, der da liegt. Sie. Nadine. Sie liegt wirklich neben mir, hier im Bett, in diesem seltsamen großen Haus. Und sie weiß auch, dass ich sie bemerkt habe. Legt irgendwann von hinten den Arm um mich. So wie früher. Als ich sie immer irgendwann abgestreift habe, weil sie einfach zu heiß war, auf Dauer, weil ihr Körper einfach zu heiß war, zu warm. Nur in Schottland, nur im kalten, rauen Winter Schottlands konnte ich die ganze, oder zumindest die halbe Nacht neben ihr schlafen. Ich drehe mich um und sie liegt auf dem Rücken neben mir. Ich beuge mich über sie. Sie spielt mit mir, mit meiner Hand, mit ihrer Hand. Ich spüre ihren weichen, warmen Körper, ihr kleines Bäuchlein, über das meine Hand nun gleitet, auf dem Weg nach unten. Ich will nichts mehr als mit ihr schlafen, sie umarmen

aber ich steige wieder aus dem Bett, gehe irgendwo hin, in dem großen Haus, komme dann wieder, lege mich wieder neben sie. Sie hat jetzt ihre Unterhose ausgezogen, erzählt mir von ihrer Erfahrung während der Trennung. Ihren Typen. Sie erzählt etwas darüber, wie sie sich verändert hat. Dass die wollten, dass sie sich rasiert, untenrum. Das mochte sie früher nie. Ich gucke nach unten, sehe ihre fast komplett rasierte Muschi. Nur ein kleines Stück ist noch übrig, daneben sind kleine noch immer blutige Schnitte. Komisch. Ich will nichts mehr als einfach in sie einzudringen, einfach mit ihr zu schlafen, wie früher, aber es geht nicht. Ich kann nicht, ich kann nicht mehr. Ich habe Angst. Wer weiß mit wem die alles geschlafen hat, während unserer Trennung, unserer Scheidung. Nicht wie ich, der ich gar keinen Kontakt zu Frauen hatte, wirklich keinen, noch nicht mal Ich umarme sie, aber kann nicht weitergehen, etwas hält mich davon ab. Ohne Kondom. Um selbst mit Kondom

Es geht nicht mehr. Die Unschuld ist weg. Und wenn die weg ist, dann ist alles weg. Dann ist alles verloren. Dann sind wir verloren.




Das weißich jetzt, nach dem Traum, als ich aufwache und das englische Radio höre, das englische Radio immer noch läuft, von gestern Nacht und der Moderator immer noch über den gestrigen Terroranschlag in London redet

Es ist vorbei. Die Unschuld ist weg 

Die kriegst du nicht zurück, die kommt nicht zurück

und selbst wenn







Nächster Traum: Der Inder
Vorheriger Traum: Traumdeutung: Kreuzweg










Freitag, 2. Juni 2017

Zufälle












Die Frage ist: Denken die, ich bin doof? Oder wollen die mich provozieren? Zum Handeln bringen? Zum Handeln zwingen? Gute Frage. Wollen die mich verarschen? Oder kommt das, was der sagt, aus einem Gefühl der Angst? Die er angeblich gar nicht hat. Wie war das letztens? Das, was er gelesen hat? Nur komplette Idioten haben keine Angst… Oder weiß er, dass du was weißt. Dass du es weißt oder zumindest ahnst? Will der nur mit ihm spielen, der Spieler? Was für ein Wichser. Was für ein Wichser. Und eben hat er noch gesagt: „Die Spieler, die sind ehrlich…“
Und der Typ hat geantwortet: „Nicht alle.“ Und er hat gesagt: „Die Richtigen aber schon.“

Donnerstag, 1. Juni 2017

Slainté!















Yasir kommt an die Theke.
„Wie geht’s dir?“, fragt er.
„Besser.“
Er lacht. Wir lachen.
Hahaha

Dienstag, 30. Mai 2017

Te acuerdas













Eines Tages Ende Mai, die Sonne scheint, die Sonne brennt, gestern waren es 35 Grad, viel zu viel, wie immer viel zu extrem alles in Deutschland, viel zu deutsch…
Eines Vormittages Ende Mai, die Steuererklärung ist fast fertig, er ist fast fertig…
Eines Tages Ende Mai…

Dienstag, 23. Mai 2017

...so ein schönes Kind...















Beim Aufräumen finde ich dieses Foto. Dieses alte Passfoto von mir. Das überrascht selbst mich. Ich mit keine Ahnung wie vielen Jahren, Anfang 20 oder doch schon Mitte 20? Ich war so jung

Dienstag, 16. Mai 2017

Sorge dich nicht, rede...










Was ist mit dem Schlüssel?“
„Kannste mitnehmen. Ich komme eh spät.“
5:6 (Result!)
„Ich geh jetzt ne. Tschüs.“
5:11 (Topergebnis! Du musst auch mal zufrieden sein!)



Traumdeutung: Kreuzweg











In der ersten Szene des Traumes sind wir im Schlafzimmer. Ich weiß nicht, ob es unser Schlafzimmer ist, aber wir sind da. Auf jeden Fall. Im Schlafzimmer, mit María, die kleiner ist als jetzt (okay, das ist ja kein Wunder, jetzt ist sie ja schließlich schon erwachsen, wie sollte sie denn da nicht kleiner sein). Ich schreie Nadine an, María sagt nichts, wie immer. Ich schreie

Freitag, 12. Mai 2017

Wärme
















Es ist dieses Gefühl der Wärme, dass ich so vermisse, denkt er auf dem Weg nach Hause. Schon allein das Wort "nach Hause" ist nicht das richtige Wort. Das ist nämlich nicht sein „Zuhause“. Sein Zuhause ist immer noch in Duisdorf mit ihr, all die ganzen Jahre. Du kommst „nach Hause“, ins Nichts deiner Wohnung, schließt die Tür hinter dir ab und da ist niemand. Keine Menschenseele. Nichts kann dieses Gefühl der Wärme ersetzen, dass sie – trotz allem, trotz allen Streitigkeiten, trotz aller Unzufriedenheit – in dein Leben gebracht hat. Es war nicht perfekt mit ihr, aber es war besser als das hier.

Donnerstag, 11. Mai 2017

Ein Finne in der Wüste










Ich möchte für in einer halben Stunde den Tisch reservieren.“

Er guckt auf die Uhr.

„Solange du um halb eins raus bist.“

„Ja, auf jeden Fall.“

 „Ok…und, geht’s dir wieder besser?“

„Ich stecke in der schwersten existentiellen Krise meines Lebens. Das ist ein Abenteuer…

…und ich liebe es.“

Dienstag, 9. Mai 2017

Das arme Deutschland













Larson steht in der Spielhalle hinter der Theke und spült Tassen. Plötzlich kommt dieser Typ in die Halle. Der Künstler... Das sagt eigentlich schon alles. Aber der ist wirklich ein Künstler. Der hat ein Atelier gleich hier in der Nähe, in diesem Hinterhof. Er hat ihn sogar mal dahin eingeladen, hat gesagt, er sei die ganze Nacht wach und er könne kommen, wann er wolle; aber dann, am Ende, ist er doch nicht hingegangen. Obwohl er am Anfang nicht abgeneigt war. Das war kurz nach der Trennung. Wo er noch Redebedarf hatte. Akuten Redebedarf. Hat er den nicht immer noch?! Ja, aber jetzt ist das anderer Redebedarf als damals, direkt nach der Trennung. Damals, wo er sich von dir zwei Euro geliehen hat, die er erst vor kurzem, fast ein Jahr später zurückgezahlt hat.

Mittwoch, 26. April 2017

Strand, Mädchen und Latin Lovers















Meine Hose ist immer noch voll nass.

 „Müssen wir noch ein bisschen warten. So kann ich mich ja nicht in den Bus setzen. Mach ich ja alles nass. Nachher muss ich noch den Bus sauber machen. Warum gehen wir eigentlich überhaupt schon.“                         Ich möchte den Strand hinausschieben

Wir sind an diesem Strand in der Nähe von Puerto de Santa María. In der Nähe von Cádiz. Dieser Strand, der ein bisschen abgelegen ist, aber auch nicht zu weit weg von der Zivilisation. Mit dem Bus gut zu erreichen. Es ist heiß, aber hier am Atlantik, an der Atlantikküste Andalusiens, an der Costa de Luz, geht immer ein leichter Wind. Am Himmel ist keine Wolke zu sehen. Schon seit Tagen nicht. Wahnsinn. Im Hintergrund das stete Rauschen der Wellen. Es ist ungefähr drei Uhr nachmittags und Nadine will gehen. Schon lange

Samstag, 22. April 2017

Lotto und Liebe












Samstagabend kommt der Typ von dem privaten Wachdienst in die Halle. Hallo sagen. Gucken, ob alles in Ordnung ist. Obwohl das nicht nötig ist. Und wenn es dann einmal nötig wird…

…dann kommen die nicht. Wie immer


„Ist ja überall nichts los heute“, sagt er, als er die leeren Automaten sieht.

„Ne, aber heute Nachmittag war voll viel los. Imma wigga…“

Freitag, 14. April 2017

Karfreitag














Am Karfreitag liegt er wortwörtlich den ganzen Tag im Bett. Am Anfang ist ja seine Tochter noch da, aber dann, um etwa ein Uhr geht sie auch. Und dann beginnt sie wieder, die Leere. Die Leere in diesem Land, in diesem Leben. Eigentlich wollte er noch in die Kirche gehen. Um drei. Das hat er seiner Tochter groß angekündigt und ist dann keine halbe Stunde nachdem sie weg war wieder eingeschlafen. Nur um um Punkt drei aufzuwachen. Und dann doch noch die Oster- oder Karfreitagsmesse zu gucken. Aber im spanischen Fernsehen.

Samstag, 8. April 2017

Juckt's dich...dann ist es Liebe
















Er sitzt auf der Arbeit auf dem Klo und endlich schafft er es sein Häufchen zu machen. Obwohl er heute Morgen eigentlich schon „groß“ war. Aber das ist die Nachhut, die er sonst eigentlich auch immer hat. Die Hose hängt zwischen seinen Füßen, darüber die Unterhose, die auch ihre beste Zeit schon hinter sich hat. Die sieht fast aus wie ein männlicher Tanga, mit ihren Stoffstreifen, die sich auf beiden Seiten vom Hauptteil gelöst haben. Siehst du, ich kann das auch nachvollziehen, was die letztens über allzu knappe Damenunterwäsche gesagt haben…, denkt er,…dass die dünnen Stoffstreifen oft scheuern, zwischen den Beinen  und an anderen Stellen, zwischen anderen Körperteilen. Dass das unangenehm ist. Ja, ihm ist das auch unangenehm, dieses Scheuern. Und wie das wehtut! Er läuft schon extra wie ein Roboter, breitbeinig, aber selbst das lindert den Schmerz nur minimal. Wie der Dalek. Er hat sich heute Morgen wieder mal einen Wolf gelaufen, als er im Wald unterwegs war. Einen Wolf zwischen den Beinen. Aus dem Wald mitgebracht.