„Ich möchte für in einer
halben Stunde den Tisch reservieren.“
Er guckt auf die Uhr.
„Solange du um halb eins
raus bist.“
„Ja, auf jeden Fall.“
„Ok…und, geht’s dir wieder
besser?“
„Ich stecke in der
schwersten existentiellen Krise meines Lebens. Das ist ein Abenteuer…
…und ich liebe es.“
Scheiße, was ist denn mit
dem passiert?
„Ok.“
„Doch. Ich hatte heute
Bumerang mit den Kindern. Die sind alle gekommen. Haben wir Bumerangs aus
Pizzakarton gemacht und die sind geflogen…geil.“
„…war ja auch schönes Wetter
heute…“
„ja, aber windig. Ganz schön
viel Wind…ich habe da 32 Kinder, und die sind alle gekommen. Fünf hatten etwas
anderes, aber sonst sind alle gekommen. Jedes Mal.“
Er sieht gut aus, in seiner
braunen Lederjacke. Seiner braunen Imitations-Lederjacke. Seine Haare sind
gewaschen und nicht mehr zerzaust.
Das ist die Einstellung,
denkt er. Es als Abenteuer sehen.
Das Leben als Abenteuer
sehen.
„Ist aber wieder alles klar?“,
fragt er noch mal.
„Ja, ich muss kämpfen. Es…“
„Es gibt ja nichts anderes…“
Außer den Tod. Außer
sterben.
Er haut ihm mit der Faust
aus Spaß gegen die Schulter und der Finne lacht.
„In einer halben Stunde…“
„Ja. Ich halt dir den Tisch
frei.“
Die Finnen sind eben nicht
unterzukriegen. Still Finnen sind tief. Es ist gut zu sehen, wie er so voller
Enthusiasmus ist.
Ein Finne in der Wüste. In der Wüste Deutschlands...
Mehr vom Finnen hier: Das arme Deutschland