Yasir kommt an die
Theke.
„Wie geht’s dir?“,
fragt er.
„Besser.“
Er lacht. Wir
lachen.
Hahaha
Er steht auf geht
zu Yasir.
„Willst du einen
Kaffee?“
„Ne, ich habe
Hunger. Hast du etwas für mich?“
„Ne…nur Tomaten.“
Er macht ein
Gesicht als wäre er angeekelt. Als wolle er keine Tomaten.
„Biotomaten. Die
sind gut.“
„Näh, Biotomaten
sind das nicht.“
Die sind von Aldi.
„Von Aldi sind
die.“
„Die sind auch
gut, von Aldi.“
„Zuhause habe ich
Tomatensoße mit Hackfleisch. Das kann ich dir nicht geben. Das ist gemischt.“
„Hast du keine
Frau? Kocht die nicht?“
„Doch aber die habe ich gemacht. Mit
Nudeln, und Reis.“
María mag keine
Nudeln.
„Kochst du gut?“
„Es geht. Näh,
nicht so.“
„Aber deine Frau
auch? Die kocht auch? Oder nicht?“
„Ja aber
ich auch.“
„Deine Frau ist
auch eine Ausländerin.“
„Ja, aus Ecuador.“
„Aus Ecuador?
Echt? Kennt meine Frau auch eine Frau aus Ecuador…kennst du bestimmt auch…wie
heißt die?“
"Nadine."
Er sagt nichts.
"Nadine."
Er sagt nichts.
Er fasst sich an
die Stirn, so als würde er nachdenken.
„Weiß ich nicht .“
„Meine Frau kennt
die. Die ist bei der DFG –
„Wo?“
„Bei der DFG.
Deutsche Forschungsgemeinschaft.“
Ah
„Ah…“
„Die ist schon 18
Jahre hier.“
„Aha…“
„Fällt mir nicht
ein, der Name…“
„Wie heißt denn
deine Frau?“
„Irma.“
„Wie? Inma?“
„Ne, Irma.“
„Ah Weiß ich nicht.“
„Die kennt die
schon lange…“
„Ist das die, die
oben war?“
„Billard? Meine
Frau war nie hier. Die oben Billard gespielt hat?“
„Ja, oben…hier…“
„Nein, das ist
nicht meine Frau. Das ist eine Bekannte…“, sagt er mit diesem Lächeln, das er so
hassen gelernt hat.
„Meine Frau kennt
auch eine Frau aus Ecuador. Die ist schon 18 Jahre hier. Die wohnt in der
Altstadt.“
„In der Altstadt?“
„Wo denn in der
Altstadt?“
„Weiß ich nicht?“
„Wie sieht die
denn aus?“
Er lächelt sein
Kaninchenlächeln, sagt: „Klein…“, zeigt es mit der Hand an wie klein. „…und
dünn. Klein und dünn.“
Aha
„Aha… Ist die mit
einem Deutschen verheiratet?“
„Ja. Die war
verheiratet. Und dann hat die sich scheiden lassen. Und jetzt ist die wieder
verheiratet.“
„Ich kenne eine in
Kessenich, eine Ecuadorianerin… Und eine in der Innenstadt, nicht Altstadt… In
diesem Graben…“
„Nein, in der
Altstadt.“
„In Kessenich
kenne ich auch jemanden…“
„Kessenich, ja! Oder
Altstadt…“
„Aber Kessenich
und die Altstadt, die sind nicht das Gleiche. Ich bin in Kessenich
aufgewachsen. Kessenich ist schon fast Bad Godesberg.“
„Der Name fällt
mir nicht ein…“ Er packt sich an den Kopf, macht diese Denkerpose, wenn einem
nichts einfällt…
Er fällt ihm immer
noch nicht ein.
Er steht auf, geht
Aschenbecher leeren und als er zurückkommt und an Yasir vorbeigeht, sagt der: „Slainté.
So heißt die! Slainté!“
„So heißt die!
Slainté!“
„Kenn ich nicht “
zu schnell