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Sonntag, 11. Februar 2018

Weiberfastnacht













An Weiberfastnacht muss ich an sie denken. Ich will nicht, aber ich muss. Bestimmt, weil heute Weiberfastnacht ist und ich noch immer, fast drei Jahre nach ihrem Weggang, Eifersuchtsanfälle kriege. Und ich dachte, ich hätte das überwunden. So kann man sich täuschen! Was sie jetzt wohl macht? Ob sie auch an mich denkt? Und ich deswegen gerade an sie denke? Bestimmt… Wahrscheinlich ist sie tanzen. Mit irgendwelchen Freundinnen. Oder ihrem Neuen. Ihrem Neuen und irgendwelchen Freundinnen. Bestimmt versteht der sich besser mit denen als ich damals. Bestimmt mögen den alle. Sogar ihre Familie. Ihre Schwestern. Ihr Schwager.

Das bringt doch nichts, jetzt noch daran zu denken, sich jetzt noch da reinzusteigern. Wie hat das dein Vater immer gesagt? „Du steigerst dich immer viel zu sehr in alles rein!“ Oder so ähnlich. Heute würde man sagen: „Du eskalierst immer gleich direkt!“ „Komm mal runter!“ Wie hat er das am Telefon gesagt, als du ihn angerufen hast, damals, als du rausgefunden hattest, wo sie wohnt, dass sie in einer WG wohnt, mit wildfremden Leuten, mit deiner Tochter, eurer Tochter: „Das ist ja nicht mehr normal!“ Er hat immer für dich bestimmt, was normal ist und was nicht normal ist. Danke, Papa! Dabei war sein Lieblingsspruch immer: „Was ist schon pervers?! Pervers ist das, was von der Norm abweicht… Aber keiner kann die Norm bestimmen… Das fand er wohl schlau und du – das musst du leider zugeben – damals auch.

Und genau deswegen hast du seinen Anruf gestern auch nicht angenommen, hast selbst als du ihn aus Versehen angerufen hast und er schon „Hallo“ sagte, nichts gesagt. Aufgelegt. Du kannst das nicht mehr, du willst das nicht mehr. Nicht nach allem, was passiert ist. Irgendwann ist es zu spät, irgendwann ist zu viel passiert. Dann will man nicht mehr. Dann kann man nicht mehr. Es kommt dieser Punkt, wo es kein Zurück mehr gibt. Hatte sie ihn auch, diesen Punkt? Bestimmt.

Du weißt auf jeden Fall nicht, was das ist heute. Auf jeden Fall bist du schwarz vor Eifersucht. Es läuft aber auch nichts im Fernsehen. Und auf spanisches Fernsehen hast du auch keinen Bock mehr. Geschweige denn auf englisches… Und dann machst du auch noch diesen Fehler, diesen Kardinalfehler. Obwohl du weißt, dass dich das nicht weiter bringt, keinen Schritt weiter bringt. Vielleicht bin ich ja wirklich ein bisschen bekloppt, ein bisschen nicht mehr „normal“, ein bisschen besessen, ein bisschen krank, psychisch krank, was weiß ich. Aber wer kann schon bestimmen, was psychisch krank ist? Auf jeden Fall kannst du heute nicht anders, kannst einfach nicht anders. Scrollst in deinen SMS ganz nach unten. Wo du vor Tagen diese alten SMS entdeckt hast. Keine Ahnung, wieso die überhaupt noch da drauf sind. Eigentlich hast du ja ein neues Handy. Und eigentlich dachtest du, dass du auch eine neue Speicherkarte hattest. Aber dann hast du ganz am Ende deiner SMS durch Zufall diese beiden SMS entdeckt. Dachtest schon, du hättest ihre Nummer gar nicht mehr. Zur Sicherheit. Damit du sie wirklich nicht mehr, nie wieder, in irgendeinem schwachen Moment anrufst. Aber da waren sie, diese beiden SMS. Die dich jetzt so unheimlich wütend machen. So dass du deine Faust gegen die Wand schlagen könntest. Oder deinen Kopf. Wenn du könntest. Dass du am liebsten…

Lass es!

Beide sind auf Spanisch, aber ich werde sie hier direkt übersetzen:

Bitte mach es ihr nicht noch schwerer, du musst sie verstehen, für sie ist diese Situation hart, wenn du irgendwas hast, rede erst mit mir darüber.

Und das macht dich noch wütender. Weil sie nie mit dir geredet hat. Nicht ein Wort in fast zwei Jahren. Nicht über eure Tochter, über nichts. Kein einziges Wort. Und dann schreibt sie so was! Was für eine Verarschung. Vielleicht hat sie das ja auch nur für ihren Anwalt gemacht. Damit ich nicht behaupten kann, dass sie noch nicht mal bereit war, über die Angelegenheiten ihrer Tochter, unserer Tochter mit mir zu reden, nicht ein Wort. Nicht ein verficktes Wort. Was für eine Lügnerin sie doch ist, war! Und du hast das nie gemerkt, vorher. Warst geblendet. Von was? Von ihrem Arsch? Von ihrer Muschi. Aber vielleicht warst du auch zu wütend, vielleicht bist du auch zu wütend, um mit dir „vernünftig“ zu reden, reden zu können. Vielleicht bist du es ja selbst schuld. Vielleicht ist das ja so wie deine Chefin das letztens gesagt hat: Dass das immer so ist. Dass Paare die nach der Trennung/Scheidung noch „vernünftig“ nicht die Regel sind – wie du immer denkst –, sondern die Ausnahme. Sie hat da bestimmt mehr Erfahrung als du. Obwohl sie ja noch mit ihrem Mann zusammen ist. Vielleicht hast du dir da ja auch ein Idealbild aufgebaut. Wie in so vielen anderen Dingen…

Aber vielleicht ist es ja auch gut. Dass du so wütend auf sie bist. Denn so kannst du abschließen, kannst endlich diese ganze Scheiße abschließen…
                                                                                              
Während du noch hier bist, in der Nähe von Bonn, in ihrer Nähe…in NRW…in Deutschland…in Europa…auf dieser Erde…

Viel Glück!

Vielleicht siehst du so endlich, was für ein Arschloch sie war. Wut ist eine wichtige Voraussetzung, um abzuschließen. Aber noch fast drei Jahre danach?! Ist diese Wut wirklich noch „gut“? Ist die Wut dann wirklich noch gut?

Du bist echt bekloppt, besessen, krank, gestört, psychisch gestört…

Aber auch wütend, so wütend, noch immer. Weil du es ihr nie heimgezahlt hast. Aber wie auch. Aus so was entstehen Familientragödien. Die sie immer so mochte, wenn sie von ihnen im Fernsehen hörte. Oder vor ihnen Angst hatte? sie gefürchtet hat? Nicht ohne Grund wahrscheinlich… aber du stellst dir immer noch vor, dass es für sie so viel einfacher war als für dich. So viel einfacher ist. War es bestimmt nicht, in echt. Oder doch?!

Du musst abschließen damit, du musst endlich mit diesem ganzen Scheiß abschließen

Aber wie?

In der zweiten SMS steht: Und für die Klassenfahrt die Hälfte.

Hat sie nie bekommen. So sowieso nicht.






Sonntag, 14. Januar 2018

Samstagnachts halb zwei in Deutschland













Ich glaube, du würdest da genauso reagieren…“

„Das war aber am Anfang, da warst du generell eifersüchtig.“

„Mmh, auf jeden Fall!“

„Nein.“

„Ohne dass du dich wieder angegriffen fühlst…“

Dienstag, 9. Januar 2018

Die Wahrheit

"But at the length truth will out"
William Shakespeare

"Wer kann die Wahrheit schon ertragen?"
Marius Müller Westernhagen









Nachts wache ich auf und will die Wahrheit. Ich hab eh kaum geschlafen. Erst lief da die SOKO Leipzig mit so einem spannenden Prostitutionsfall und dann ein ein wenig verwirrender dänischer Film mit einem Typen, der von dem früheren Mafia-Klienten seines Vaters, der wie er Anwalt war, verfolgt wird.

Aber selbst danach kann ich noch nicht schlafen. Und selbst nachdem ich mir mit Mühe und Not einen runtergeholt habe, klappt es nicht. Ich drehe und wende mich, aber die Hüfte oder die Eier tun mir weh und so finde ich keine richtige Position.

Montag, 11. September 2017

Hintergrundbilder











Montag-Vormittag, vor dem Computer, fange ich auf einmal wieder an, auf Google Earth Spanien-Bilder für meinen Bildschirm-Hintergrund zu suchen. Keine Ahnung warum, eigentlich habe ich ja schon eine veritable Sammlung in der Dia-Show, die ich mir so eingerichtet habe, dass das Bild alle fünf Minuten wechselt. Im Zufallsmodus.

Obwohl die Bilder eigentlich alle ziemlich ähnlich sind: Das sind alles große, weite Aufnahmen, entweder von spanischen Stränden, vom Meer selbst oder von Straßen in spanischen Städte. Die nicht immer weit sind, aber doch die Weite irgendwie in sich tragen. Unbewusst. Meistens handelt es sich bei den Städten um Cádiz und Barcelona, die wie zwei Pole meiner Seele sind: die eine Stadt überschaubar, winklig, aber mit Europas bestem Wetter und schönsten Sandstränden gesegnet, die andere groß, wuselig und international. Aber auch Madrid, Valencia und sogar Pamplona kommen in meiner Sammlung vor.
 

Mittwoch, 26. April 2017

Strand, Mädchen und Latin Lovers















Meine Hose ist immer noch voll nass.

 „Müssen wir noch ein bisschen warten. So kann ich mich ja nicht in den Bus setzen. Mach ich ja alles nass. Nachher muss ich noch den Bus sauber machen. Warum gehen wir eigentlich überhaupt schon.“                         Ich möchte den Strand hinausschieben

Wir sind an diesem Strand in der Nähe von Puerto de Santa María. In der Nähe von Cádiz. Dieser Strand, der ein bisschen abgelegen ist, aber auch nicht zu weit weg von der Zivilisation. Mit dem Bus gut zu erreichen. Es ist heiß, aber hier am Atlantik, an der Atlantikküste Andalusiens, an der Costa de Luz, geht immer ein leichter Wind. Am Himmel ist keine Wolke zu sehen. Schon seit Tagen nicht. Wahnsinn. Im Hintergrund das stete Rauschen der Wellen. Es ist ungefähr drei Uhr nachmittags und Nadine will gehen. Schon lange