Auf dem Weg zur
Arbeit muss ich darüber nachdenken, wie ähnlich wir uns doch sind, ich und
meine Tochter. Letzte Woche war sie ein bisschen krank und da hat sie sich doch
tatsächlich eine Knoblauchbrühe mit Ingwer gemacht. Wie der Papa!
Letztens hast du
ihr das sogar gesagt: „Wir kriegen uns nur so oft in die Wolle, weil du mir so
ähnlich bist!“
„Ich bin dir nicht
ähnlich. Ich bin dir ganz bestimmt nicht ähnlich!“, kam es natürlich gleich
postwendend zurück.
„Doch, und genau deswegen
kloppen wir uns auch immer so! Zwei von mir sind einfach zu viel!“
Und neben der
Brühe mit Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer (hat sie denn keine Angst vor
Mundgeruch – obwohl: du ja auch nicht!) kann sie auch genauso schön ausflippen
wie der Papa. Und in auf der passiv-aggressiven Schiene hat sie mich schon
lange überholt, praktisch schon von Geburt an! Aber dafür liebe ich sie ja auch
so. Wäre ja auch langweilig, wenn sie mir immer Recht geben würde – obwohl es
manchmal auch schon wäre…so einmal im Jahr, zu Weihnachten…oder Ostern… Aber
sie als Widder hat da auch von Natur aus Vorteile…leg dich nie mit einer
Widder-Frau an! Selbst wenn sie deine Tochter ist… Denen ist alles egal, selbst
der Mundgeruch kratzt die nicht. Denn: DIE machen die Regeln!
Und als du das so darüber
nachdenkst und vor dich hin schmunzelst denkst du: Wie gerne würdest du sie
jetzt anrufen. Oder ihre eine SMS schreiben. Deiner anderen Widder-Frau kannst
du ja keine mehr schreiben (hast ja auch gar keine Telefonnummer mehr). Aber…
…aber
…was soll ich denn
schreiben. „Ich freue mich, dass du morgen kommst…“? „Ich vermisse dich?“
Meiner 18-, fast 19-Jährigen Tochter?! Obwohl ich es natürlich tue, mich freuen
und sie vermissen… Aber das geht irgendwie nicht. Was ja auch gut so ist.
Gewollt so ist. Also verwerfe ich den Gedanken wieder und denke: Lieber würde ich...