anal retentive - A term used to refer to a
person who feels a need to be in control
of all aspects of his or her
surroundings. Or, in other words, an anal
retentive person "can't let go of shit.""
Als ich klein war,
legte ich überall, wo ich auf Klo ging (und ich ging, weiß Gott, nicht überall
auf Klo, aber manchmal musste ich halt), erst einmal die Klobrille mit
Klopapier aus. Keine Ahnung warum. Weil ich das so blank irgendwie dreckig fand.
Wo sich die anderen mit ihrem Arsch drauf gesetzt hatten... Meine Tante mit ihren
kurzen Beinen und ihrem fetten Hintern zum Beispiel. Oder noch schlimmer:
jemand Fremdes!
Einmal war ich im Schullandheim – das war damals irgendwo in
der Eifel, irgendwo am Arsch der Welt! – und wir waren für fünf Tage da, und ich
schaffte es wirklich, FÜNF Tage lang nicht auf Klo zu gehen. Weil ich nicht
wollte. Weil ich mich nicht auf ein fremdes Klo setzen wollte. Wo sich alle drauf setzten. Weil ich selbst
zu Hause die Klobrille mit Papier auslegte (warum heißt das eigentlich Klobrille – ich guck da doch nicht durch?!
Und aufsetzen tue ich sie mir auch nicht, und bestimmt nicht auf die Nase).
Jeweils zwei Einheiten (wie heißen die eigentlich, die Lagen sind es ja nicht) für vorne, drei für die Seite und keine Ahnung…doch,
hinten lag natürlich auch welches, besonders hinten. Die Kunst war es dann,
sich so hinzusetzen, dass die ganze Scheiße (no pun intended!) nicht gleich wieder verrutschte und auf den Boden
fiel und meine Beine und mein Hintern doch noch die Klobrille berühren mussten. Das
gelang mir natürlich nicht immer, aber meistens schaffte ich es, die Illusion eines sauberen, keimfreien Toilettengangs irgendwie aufrechtzuerhalten… (ich glaube übrigens, dass ich
das von meiner Mutter habe, ich glaube die machte das genauso. Ob auch zu Hause,
weiß ich nicht). Aber um zum Schullandheim zurückzukommen: Stellen Sie sich
das einmal vor, wie mein Arsch sich nach FÜNF Tagen ohne „großes Geschäft“ anfühlte,
sobald ich wieder zu Hause auf Klo konnte (direkt nachdem ich die Klobrille mit
Klopapier ausgelegt hatte). Stellen Sie sich das mal vor! Beim Bund haben wir
immer aus Spaß von "Rosette weiten gesprochen" und ich glaube, dass kommt dem Ganzen ziemlich nah, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich selbst hab das damals nie so richtig verstanden, wenn ich ehrlich bin, die vollen Implikationen dieses Spruchs, meine ich...
Und nach einer
halben Stunde war ich fünf Kilo leichter!