“En todo caso había un solo túnel, oscuro y solitario: el mío, el túnel
en el que había transcurrido mi infancia, mi juventud, toda mi vida.”
― Ernesto Sabato, El túnel
― Ernesto Sabato, El túnel
Wir kriechen durch
einen engen Tunnel. Ich und Nadine. Nadine und ich. Der Tunnel befindet sich in
einem alten Haus, keine Ahnung, wo. Aber auf jeden Fall in einem Haus. Keine Ahnung,
ob ober- oder unterirdisch. Ich habe einen Plan des Tunnels und krieche voran.
Auf einmal kommen wir
in ein großes Zimmer. Da sitzen überall alte Leute. Fast alles Männer. Glaube
ich zumindest. Die sitzen da einfach so rum, in ihren Sesseln und auf ihren
alten Stühlen und wundern sich noch nicht mal großartig, dass wir kommen. Ich
frage sie, ob der Tunnel nicht noch weitergeht. Laut Plan tut er das nämlich.
Aber sie sagen, der geht nicht mehr weiter.
„Aber der muss doch
weitergehen…“
„Der muss einfach…“
„Hier steht das doch…“
Das ist fast so wie
bei einer Schatzsuche, wie in diesem Buch, dass ich als Kind so gern gelesen
habe, wo diese Jugendlichen in Berlin einen Schatz suchen. Auch unter den Häusern.
Aber die alten
Leutchen, die sich immer noch nicht über unsere Anwesenheit bei ihnen wundern,
sagen alle:
„Nein. Da ist nichts
mehr.“
Aber ich will noch
nicht aufgeben und gucke mir den Plan noch einmal an. Bleibe bei ihnen, während
sie Nadine anbieten, dass sie doch ihre Sauna nutzen kann. Sie hätten eine
Sauna hier. Doch obwohl der Plan ganz klar etwas anderes sagt, finde ich keine
Fortsetzung des Tunnels. Vielleicht wurde die ja zugemauert. Oder es gibt noch
eine Verbindung, aber die wollen mir nichts von ihr sagen. Ich weiß auch nicht,
was ich dort suche. Einen Schatz vielleicht. Auf jeden Fall kommt mir das alles
reichlich mysteriös vor. So als würden die mich belügen. Das kann doch nicht
sein
Ich weiß, dass da was
sein muss
Am Ende gebe ich auf
und gehe zu Nadine. Sie befindet sich in einem Raum, der mit hohen, ich glaube
sogar dreistöckigen Etagenbetten ausgestattet ist. Dort liegen, unter Decken,
alles nur Frauen. Nackte Frauen. Aber ich gehe direkt zu Nadine. Sie liegt in
der Mitte eines der Etagenbetten. Woher ich das weiß, weiß ich auch nicht. Ich
weiß es einfach. Sie schläft, genau wie all die anderen Frauen in dem Raum. Als
ich unter die Decke packe, wacht sie auf, schreckt kurz hoch, bis sie mich
sieht. Ich sehe ihren nackten Oberkörper, ihre kleinen, aber schönen Brüste mit
dieser eigentümlichen Form, die sie immer hatten.
Ich wache auf und vermisse sie. Es ist Montag. Diese
Woche ist die Scheidung. Es sind noch drei Tage bis zur Scheidung und ich krieche
immer tiefer hinein in den dunklen Tunnel meines Lebens, immer auf der Suche
Nach was?
Nach
etwas, dass nicht existiert? Das zugemauert wurde. Hinter dem sich vielleicht
ein Schatz verbirgt, vielleicht aber auch nichts
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