“And
in that moment, he was finally able to accept it all. In the deepest recesses
of his soul, Tsukuru Tazaki understood. One heart is not connected to another
through harmony alone. They are, instead, linked deeply through their wounds.
Pain linked to pain, fragility to fragility. There is no silence without a cry
of grief, no forgiveness without bloodshed, no acceptance without a passage
through acute loss. That is what lies at the root of true harmony.”(Haruki Murakami - Colorless Tsukuru Tazaki and His Years of Pilgrimage)
Freitagabend, nach der
Arbeit, steigt er in I. aus dem Bus aus. Es ist schon dunkel. Stockdunkel. Wie
sollte es auch anders sein?! Es ist ja erst Januar. Und scheißkalt. Kaum ist er
aus dem Bus raus, denkt er: I want to
die. Fast sagt er es sogar laut: I
want to die. I want to die. Immer wieder. Und in diesem Moment, heute
Abend, wo María nicht da ist, an diesem düsteren Freitag, meint er es sogar. I want to die. Er geht über die Straße,
guckt sich um, um zu sehen, ob auch kein Auto kommt. I want to die. Das ist schon fast wie eine Beschwörung. Er hat keinen Bock mehr. Er hat echt keinen Bock mehr.
Er betritt den Edeka-Markt auf der anderen Seite, schräg gegenüber von der
Haltestelle, geht vorbei am Obst und Gemüse. I want to die. I can’t do it
anymore. I can’t fucking do it anymore. Er holt sich Chips. Die Leckeren von Alnatura. Bio-Chips! Und Sauce. Bolognese-Sauce. I want to die. Er nimmt sich eine Tüte
Chips, geht dann zur Sauce. Rein äußerlich ist ihm nichts anzusehen. Er ist
geduscht, seine Klamotten sind sauber und seine Frisur ist, wie er gestern noch
zu seiner Tochter (als sie noch da war) gesagt hat, die „genau die richtige
Länge“. Die „beste Frisur aller Zeiten“, hat er mit einem gewissen Stolz
gesagt, aus dem Bad kommend.
Nur innerlich sagt er sich
immer wieder: I want to die. Und er
sagt es nicht nur, er fühlt sich auch so, als er in der Dunkelheit in die
kleine Straße abbiegt, in der er noch wohnt. I want to die. Das heißt jetzt nicht, dass er ernst machen wird,
sich Zuhause in die Badewanne legen und die Klinge seines Rasierers den
Rest erledigen lässt. Das ist mehr so
eine Feststellung. Eine präzise, aber gleichzeitig vage Feststellung seines
derzeitigen Gemütszustandes. Eine objektive, sachlich-deutsche Feststellung.
Noch nicht mal postfaktisch…
I
want to die