Ich
träume davon, dass wir in Ecuador sind. In den Anden. Dort, wo sie herkommt. Sie.
In der Nähe von Ambato. Ich sitze neben ihr im Auto und wir fahren eine dieser Passstraßen
runter in ein Tal. Sie fährt. Und ich sitze neben ihr, in diesem alten Auto und
sehe, wie die Straße ziemlich steil ins Tal hinunterführt, zwischen diesen
hohen Bergen auf beiden Seiten…
Aber das ist komisch: Denn damals, das einzige Mal, als ich in Ecuador war, hatte
sie noch gar keinen Führerschein. Und als sie dann einen gemacht hat, im
letzten Jahr vor unserer Trennung, hat sie immer gesagt, dass sie sich nie
trauen würde, in Ecuador zu fahren. Weil die da zu bekloppt fahren, ohne
Regeln. Aber jetzt fährt sie.
Und ich bin noch nicht mal nervös. Vor uns sind diese Riesenberge zu sehen, die
mich damals schon so beeindruckt haben. Allein aufgrund ihrer Masse. Denn die
sind nicht spitz wie hier. Die sind selbst auf 3000 Meter Höhe noch nicht spitz
und schneebedeckt, sondern immer noch irgendwie unheimlich rund. Wie
abgerundet. Natürlich ohne Bäume, das ist ja klar, auf dieser Höhe. Aber grün,
total grün. Diese riesigen Massen, die ich, der ich aus dem Flachland komme,
noch nie gesehen hatte. Die sich plötzlich vor einem auftürmen, so groß, so
massiv, dass sie schon fast unwirklich erscheinen. So rund. Wohlgerundet...
Klingt mehr nach ihren Titten!
...die sind überall im Hintergrund zu sehen. Und unten, im Tal, ist glaube ich eine Stadt. Ich glaube, das ist Ambato. Das geht ziemlich steil runter auf dieser engen, von hohen, so unglaublich, so unheimlich massiven Bergen gesäumten Straße. Wir befinden uns auf der Kuppe und sie fährt…
Klingt mehr nach ihren Titten!
...die sind überall im Hintergrund zu sehen. Und unten, im Tal, ist glaube ich eine Stadt. Ich glaube, das ist Ambato. Das geht ziemlich steil runter auf dieser engen, von hohen, so unglaublich, so unheimlich massiven Bergen gesäumten Straße. Wir befinden uns auf der Kuppe und sie fährt…
Ich
habe keine Angst, dass sie einen Unfall baut, aber wie ich so neben ihr sitze und
wir ins Tal hinabfahren, verspüre ich ganz klar Angst zu ersticken. Angst, dass
ich keine Luft mehr kriege… Bestimmt wegen der Höhenluft, wegen der Berge, denn
immerhin liegt der Ort, wo sie herkommt, Santa Rusia, auf rund 3000 Meter Höhe.
Im Traum spüre ich das ganz deutlich, wie meine Brust sich zusammenzieht, immer
enger wird und ich keine Luft mehr kriege, spüre diesen dumpfen Druck in der
Brust, der mich schließlich aufwachen und sogar fast aus dem Traum
hochschrecken lässt
Später
im Traum (oder war es früher, vorher?) sind wir in einem Geschäft – in einem
dieser kleinen, südamerikanischen Geschäfte, die mehr an Hütten erinnern, mit
diesen Bambuswänden – und gucken uns so Stöcke an, die so ähnlich aussehen wie
Baseballschläger. Nur größer. Ich nehme mir einen der Schläger aus
dunkelbraunem Holz von der Wand und haue ihn mir ein paarmal in die Handinnenfläche…wie
man das halt so macht, mit Schlägern. So als würde ich jemand damit drohen.
„Der
wäre gut“, sage ich mit einem Lächeln.
An
mehr erinnere ich mich nicht.
Die Realität hat den Traum
verdrängt.
Hatte ich Angst zu ersticken,
in unserer Beziehung?
Das war damals der
Knackpunkt. Die Ecuador-Reise, wo du nicht mitwolltest. Danach wollte sie alleine
nach Madrid. Unbedingt. Unbedingt ohne dich. Und diese Frau schrieb ihr “Te
quiero“ auf Facebook. Ich liebe dich. Vielleicht war das ja auch gar keine Frau,
sondern ein Typ. Den sie in Ecuador getroffen oder wiedergetroffen hat. Den sie
von früher kannte. Oder vielleicht ist sie ja in Ecuador lesbisch geworden.
Oder war es schon immer. Wer weiß das schon?
Aber der Traum erinnert dich
an noch etwas. Ruft noch etwas in Erinnerung. Diese Berge in Ecuador, in den
Anden. Da, wo ihr damals hingegangen seid. Das war am Anfang, in den ersten
Tagen in Ecuador. Oder war es sogar ganz am Anfang? Am ersten Tag? Da sind wir
da spazieren gegangen. Inmitten dieser massiven Berge, die noch viel höher
waren als 3000 Meter. Mit diesen Löchern an den nicht allzu steilen Hängen, die
aussahen wie Höhlen. Inmitten dieser ganzen Agave-Pflanzen, die da überall
wuchsen. Die sie liebte und sich immer ins Gesicht schmierte. Weil sie hoffte,
dass sie gegen ihre Falten helfen. Diese Aloe-Vera-Pflanzen. Und auf einmal…
…auf einmal, ich weiß gar
nicht von wem das damals ausging, ob von mir oder von ihr, keine Ahnung…
…auf jeden Fall küssten wir
uns auf einmal und ein paar Augenblicke später lagen wir auch schon neben einer
dieser Pflanzen auf dem mit irgendwelchen spärlichen Flechten bewachsenen Boden
und liebten uns. Ich zog ihr die Hose runter, die kurze Hose, die sie damals
hatte, die Karo-Hose und drang in sie ein, unter freiem Himmel, mitten auf
diesem Berghang, der trotz seiner Lage in den zwischen all diesen Bergen nicht
gerade abgelegen war. Da konnte jeden Moment jemand vorbeikommen und uns
stören. Oder mitmachen wollen. Also kam ich schnell. Schnell und ruckartig. Zog
ihr die Hose nur bis zu den Knien runter, machte ein paar Stöße und war fertig.
Aber trotzdem war das geil. Ich hatte schon immer eine Vorliebe für Freiluftsex (zum Beispiel im Wald oder hinterm Edeka) für Sex unter freiem Himmel und hier, mitten in den Anden, wo die Luft
damals noch nicht so dünn war, machte da keine Ausnahme, obwohl Nadine ja jeden
Tag bei mir schlief, in diesem Haus, das die vermieteten, ihr Vater, das ihr
Haus war oder das von Mandy, diese rosafarbene Haus rechts von der Panamericana,
die mitten durch das Dorf führte.
Wie haben wir das damals
überhaupt gemacht? Haben wir Kondome benutzt? Oder war das ungeschützter Geschlechtsverkehr?
Oder hatte ich Kondome? Hab ich die etwa von Deutschland mitgebracht. Fürs
Höhentraining? Auf jeden Fall ist nichts passiert, nicht wie später…
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