Sonntag, 22. November 2015

Dunkel, dunkel ist der Wald

22.11.15





Heute gehe ich im ganz Dunkeln.

Und so fühle ich mich auch.

Normalerweise mache ich das nicht, weil ich Angst davor habe, einem Jäger vor die Flinte zu laufen.

„Was ist das denn für eine fette Sau? Die hol ich mir. Warte nur ab, Hasso! Die können sagen, was die wollen. Ich kriege sie alle. Die fetten Säue…“

Ich weiß nicht, wie rational oder irrational diese Angst ist, aber riskieren will ich es trotzdem nicht unbedingt.

Ich weiß nicht, wie rational oder irrational diese Welt ist, aber riskieren muss ich es ja wohl trotzdem…

Keine große andere Wahl.

Vielleicht will ich ja auch insgeheim erschossen werden. Von einem blinden oder schlechten oder besoffenen Jäger, der zu viel gegessen hat.

Was für ein passendes Ende für mein durch und durch verkorkstes Leben das doch wäre.

„Ich kaufe mir schon die Kugeln, für meinen 40.“, habe ich gestern zu meinem Kollegen Robert gesagt.

„Ne, das dachten wir auch mit 30, aber das ist Quatsch!“ hat er mit einem Lachen geantwortet.

Hast du in den letzten zwölf Monaten etwa mein Leben gelebt??

Hast du nicht, oder??

Ne, aber mir hat mein eigenes auch schon gereicht!!

Heute warte ich, bis es ganz dunkel ist…

So fühle ich mich einfach heute.

The nights you filled with fireworks, 
They leave you with nothing. 

Ich war schon immer so. Emotional. Mein ganzes Leben lang. Ich weiß, dass sowas in Deutschland nicht gut ankommt, aber da kann ich auch nichts dran ändern. Ich konnte mir nicht aussuchen, wo ich geboren werde, sonst hätte ich im Leben nicht Deutschland genommen.