Freitag, 13. Dezember 2024

Traumdeutung (12.12.24 - Folge 1 BC oder Folge 256646)




In dem Traum bist du in einer Wohnung. Sie hat Geburtstag. Woher du das weißt, keine Ahnung. Da sind noch andere Gäste. Die komischen Kubanerinnen zum Beispiel, die du von Nadine noch kennst.


Was machen die denn hier? fragst du dich. Du willst sie nicht wirklich sehen, all die Leute von früher.

 

Sie weicht dir aus, wie früher. Wie immer eigentlich.


Dann auf einmal trägt sie dieses Lederkostüm. Eigentlich ein Lederbikini. Mit diesen Ketten und allem. So, wie die Rocker das tragen. Oder deren Freundinnen, Rocker tragen ja keine Bikinis.


Und sie steht so vor dir,  mit ihren Brüsten und ihrem Gemächt gerade so von diesen knappen Lederriemen bedeckt. 


Und ich gucke nach unten und sage irgendwas. Sowas wie: Rück dir das zurecht, das ist verrutscht, man kann dein ...


Man kann deine Schamhaare sehen, die Seiten deiner M***hi


Und sie rückt es sich zurecht, fragt glaube ich: So besser?


Und dann dreht sie sich um und tanzt. Mit diesem engen Tanga zwischen ihren dicken Arschbacken, die im Rhythmus wackeln. 


Und du guckst ganz tief, wie bei der Katze in Schottland, wie dein Vater früher immer am Strand gesagt hat: Bei der kannst du das Mittagessen sehen.


Gucke voll rein in ihre Ar**hritze. Und da die so wackelt, siehst du ihr braunes, rundes Ar**hloch und sogar ein bisschen ihrer teilrasierten M***hi


wie die das im Internet immer sagen, "teilrasiert".



Am Ende stellt sie dich ihrem Vater vor (obwohl sie ja eigentlich gar keinen hat, beziehungsweise sie hat einen, aber der hat ihre Mutter - und sie - früh verlassen. Daddy issues are a major red flag, but you didn't want to listen). Ihr sitzt am Tisch und der hat einen Schnäuzer und ist der Vater von Assad


???


Aber ich glaube da verwechselst du das mit den Nachrichten, die im Fernseher laufen, der noch an ist.


Und im Traum denkst du: Deswegen machen ihr die Schulden nichts, weil sie die Tochter von Assad ist, weil sie reich ist. Jetzt verstehe ich das!


Und sie weicht dir noch ein bisschen aus, will keine richtigen Zärtlichkeiten,also sitzt du irgendwann in diesem Auto, mit diesem Typen mit Glatze und Kindern und fährst am Rhein entlang. Diese enge Straße direkt am Ufer. Und der Rhein wirkt irgendwie bedrohlich, so als würde er euer Auto wegschwemmen. Und dieser Typ hält und dreht am Rhein und sagt, er fahre dich wieder zurück zu der Party, was er nicht macht



und wenn das einer ihrer ... ist? fällt ihm ein, als er das schreibt. Einer ihrer "Freunde".  Her g** male girlfriends


Am Ende des Traums bin ich in dieser Wohnung, mit den Kindern des Typen. Spüle mit denen, obwohl ich zurück will, zurück zu ihrer Party. Und diese Frau, seine Frau, eine mittelaltrige Deutsche sagt mir, dass sie mich zurückbringt. Tut sie aber nicht und der Traum endet



Und so, liebe Kinder, war alles mit ihr nur ein Traum, an manchen Stellen ein Alptraum, aus dem du nun erwacht bist

Endlich


War also alles gar nicht so schlimm


Sie hat dich nicht geliebt oder konnte dich nicht lieben, du hast alles versucht, wolltest keine Freundschaft (mehr) und deswegen seid ihr auseinander. Das passiert tausendfach jeden Tag.


Soll sich doch ihr "Ehemann" um sie kümmern, oder ihr Millionär aus Köln, haha


du bist raus. 


Das hast du immer so gemacht. Du hast Conchi abgeschossen, indem du dich aufgeregt hast, du hast Nadine abgeschossen, indem du Streit mit ihr hattest ... und jetzt ist sie dran. 

Goodbye, C.!

It was a good time, we had a good time ...

... while it lasted ...


Natürlich hast du das immer gleich eine Sekunde später bereut, wolltest alles wieder ausbügeln, alles wieder geraderücken, wolltest sie zurück, sie alle


aber wolltest du das wirklich?







Sonntag, 8. Dezember 2024

Angst





Ja, sie hatte Angst.

Angst, dass sie sich verlieben könnte, mir zu Nahe kommen könnte, so nah, wie sie seit langem keinem Mann mehr gekommen ist

Angst, dass der Altersunterschied zu groß ist

Angst, dass du nur Sex willst

Samstag, 7. Dezember 2024

¿Tú estás enamorado?

 




¡Tú estás enamorado! sagt die ältere Peruanerin. Du bist verliebt!

Er druckst absichtlich ein bisschen herum, fragt sie: Ich? ¿Yo? Nooooo

Doch, du bist verliebt

Bin ich? Dabei hast du doch vor Wochen noch gesagt, ich sei nicht verliebt. Dass sei nur eine Art von Freundschaft, ich wolle nur ein bisschen Gesellschaft, jemand,der Zeit für dich hat, ein bisschen Zeit eine weibliche Freundin

¡Tú estás enamorado!

Nooo, no sé ... nein, ich weiß nicht ...


Sie guckt mich an, mit ihren müden, alten Augen und ich weiß, und sie weiß, dass ich es weiß


Sí, estoy más que enamorado. Pero ella ya no me quiere. Lo he roto yo. O la vida lo ha roto, yo qué sé


Am Anfang, kaum war sie in der Halle angekommen, hatte sie noch gesagt: 

Tu amor ya no vive allá

Deine Liebe wohnt da nicht mehr

Dass sie da vorbeigekommen wäre, da, wo sie wohnte, hinter dem Kino ...



Aber meine Liebe wohnt noch da, vielleicht nicht mehr in Godesberg, aber in mir


In Spanien, Ecuador, Godesberg ...

... und in deinem Herzen



vielleicht für immer




Búscate otra mujer, hat sie gesagt,die weise alte Peruanerin. Such dir eine andere Frau ...

Aber du willst keine andere Frau, bist nicht bereit, noch nicht bereit 

Genau wie sie nicht bereit für dich war







Samstag, 16. November 2024

Augen im Zoo





Die Augen im Zoo, ihre Augen im Zoo, diese fast schon animalische Anziehungskraft, das kann ich mir doch nicht alles eingebildet haben.


Immer wieder suchte sie deine Augen, guckte dir in die Augen, weil sie ja nichts anderes machen konnte. Weil wir ja vor ihrer Tochter nichts anderes machen konnten. Selbst ihre Enkelkinder beobachteten uns. Das war so schön, ihr die ganze Zeit in die Augen zu gucken


Sie waren fast schon vorwurfsvoll, wie auf diesem Foto, das du gemacht hast, fast schon vorwurfsvoll, dass du sie liebst


Montag, 14. Oktober 2024

Pech im Spiel, Glück in der Liebe?

 Love's a game ...

... wanna play?



Abends in der Halle höre ich Attached von Amir Levine und finde heraus, dass sie wahrscheinlich eh nicht die richtige Wahl ist ...


...before you reach the point of no return ...




... dass ich protest behaviour verwende ...




This person is just no right for me ...


Donnerstag, 18. Juli 2024

Lieder im Auto - irgendwann in den 90ern

 

Ich liebte die Musik im Auto meines Vaters. Ok, er hörte vielleicht nicht die neuesten Hits, aber ich liebte das trotzdem. All die Lieder, die damals liefen. Mein Freund der Baum. Take me home. Dieses Truckerlied, keine Ahnung, wie das hieß. Die Bee Gees im Ungarn-Urlaub. Summer of 69 – das lief damals sogar häufiger in der Disko. I can't dance – das läuft heute noch. In the Air tonight. 99 Düsenjäger. Another brick in the wall. Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. Johnny Hill – Ruf Teddybär – mein Vater wollte immer Trucker werden. Oder das Tabaluga-Lied … Wahnsinn. Wie lang das her ist. Aber der absolute Klassiker war Mein Freund der Baum. Das war so melancholisch schön. Oh, Papa, wo bist du? Das lief damals imma wigga, mein Freund der Baum, imma wigga. Über den Wolken. Das lief auch dauernd. Wie alt war mein Vater damals? So um die vierzig? Älter? Nein, es muss so Mitte vierzig gewesen sein.

Sonntag, 26. Mai 2024

Vaters Sprüche (RIP)

I loved you, Dad, although 

I didn't show it




Zappenduster, dann ist zappenduster


Die kann den Spargel quer fressen.


Am Strand: "Bei der kann man ja das Mittagessen sehen ... bis zum Mittagessen hochgucken."


Nach dem Urlaub, wieder auf deutschem Boden: "Alle aussteigen, den Boden küssen." Und vorher: "Heim ins Reich!"

Freitag, 19. April 2024

pa

 


Ich sitze in der Bahn in diesem Fahrradabteil. Mir gegenüber sitzt ein älterer Mann. Furchen im Gesicht, kurze, graue Haare, graue Haut an den grauen Fingern. Neben ihm sitzt eine Frau. Zuerst denke ich, dass das seine Tochter ist. Aber wie sie da sitzt ... Man spürt die Verbundenheit.

"Sehe ich eigentlich dir ähnlicher oder Mama?"

Er rückt näher, guckt sie sich ganz genau an, aber antwortet nicht. Sie hält ihm ein Foto hin, er guckt immer noch. 

"Auf der Beerdigung haben die gesagt, dass ich Mama wie aus dem Schnitt geschnitten bin ..." 

Mittwoch, 16. August 2023

Traumdeutung (Folge 1608)

 


Ich träume wie meine Tochter mit mir Auto fährt. Wir fahren durch Duisdorf, durch die Hauptstraße - oder zumindest sieht das so aus wie Duisdorf. Da, wo wir früher gewohnt haben. Und dann parkt sie ein, wie eine Rakete, wie ein Profi, rückwärts, auf dem Parkplatz neben der Sparkasse, gegenüber vom Rathaus (weiß nicht, ob es die noch gibt).

Und erst da merke ich, dass sie gefahren ist, nicht ich (wie sollte ich auch, ich kann ja gar nicht mehr fahren). Sie ist gefahren, wie eine Eins, und ich hatte gar keine Angst. Ich habe es noch nicht mal gemerkt, saß einfach nur da und habe was gemacht? Nichts, ich weiß es nicht, vielleicht mit ihr geredet, vielleicht war ich deswegen abgelenkt


Samstag, 1. Juli 2023

Geburtsurkunde

 



Och, näh, jetzt muss ich denen auch noch eine Geburtsurkunde meiner Tochter zukommen lassen. Was denn noch alles?! Wegen irgendeinem Versicherungsscheiß, was weiß ich. Deutschland. Deutschland. Muss denen meine Vaterschaft belegen. Leckt mich am Arsch! Aber wenn ich so drüber nachdenke: wie passend! Jahre später, 24 Jahre später, Jahre nach der Scheidung, nach all dem Ärger, all dem Theater, wollen die von mir einen Beweis, dass ich Vater bin. Und ich denke nur: wie passend! Schicke meiner Tochter ein Foto von dem Schreiben, besser so was direkt zu erledigen. Damit das nicht in deinem Kopf weiterarbeitet. 

Und während ich auf eine Antwort warte, denke ich nur: Hoffentlich hat sie die überhaupt noch. Bestimmt hat die Ex, die Echse, die weggeworfen. Verbrannt. Um jegliche Erinnerung an mich auszulöschen. Das ging ja damals ganz schnell. Einen Tag waren ihre Papiere da, den nächsten nicht mehr. Wie bei einem Zaubertrick. Einem schlechten Zaubertrick, der in einer Bar von einem mittelaltrigen, stinkbesoffenen Mann, der sich kaum auf den Füßen halten kann, vorgeführt wird. Falsch vorgeführt wird, schlecht vorgeführt wird - wobei ich nicht weiß, was schlimmer ist. 

Die brauchen also von mir einen "Nachweis der Elterneigenschaft" (steht das da wirklich, "Eltern-eigenschaft???") und ich denke nur: Leckt mich am Arsch! Jetzt muss man in Deutschland sogar noch die Kinder nachweisen. Aber warum nicht. Irgendwie bin ich ja noch Vater. so irgendwie bin ich ja noch Vater. Um drei Ecken. Drei Ecken und eine Scheidung. Also warte ich auf eine Antwort, was bei meiner Tochter schwierig ist. Um diesen Arschlöchern meine "Elterneigenschaft" nachzuweisen. die ich gefühlt schon lange verloren habe, aber ein Vater ist man ja sein ganzes Leben lang. Ich stelle mir meine Tochter vor, wie sie zu ihrer Mutter sagt: Papa braucht meine Geburtsurkunde. Haben wir die noch? Und ihre Mutter denkt kurz darüber nach, die Urkunde nachts still und heimlich verschwinden zu lassen, nur um sie mir nicht übermitteln zu müssen, sagt kalt "NO". "NO". So, wie in diesem Abschiedsbrief. Der war so geil. Und ist damals direkt in Übersetzung - bei der die Tinte bzw. Druckerschwärze noch nicht mal trocken war - zur Anwältin gewandert. Ebenfalls wie in einem schlechten Schmierentheater, in dem ein Mann und eine Frau nachts in einer Bar, fein säuberlich voneinander getrennt, versuchen, einen Trick aufzuführen, an dem sie bei scheitern und nur die Anwälte gewinnen. 

"Kann ich mal gucken, Mama?"

"NO!"

(Die ist bei deiner Tante, bei Onkel ****, damals verloren gegangen, die hat die Katze gefressen, der imaginäre Hund, an den ich immer denken muss, wenn du deinen "Papa" erwähnst, die hat der Anwalt, der Postbote mitgenommen, mein neuer Stecher bei sich [im Schrank, wo sonst?!], die ist in Ecuador, in Portugal, auf dem Mars, was weiß ich wo ...)

Mittwoch, 19. April 2023

1000 Jahre Einsamkeit

 

Auf dem Laptop vor dem Bett läuft Rocco Schiavone. Staffel 2, Disc 2. Die letzte Folge der 2. Staffel. Rocco fasziniert ihn. Er hat ihn immer wieder gesehen. Er weiß nicht, warum. Es ist der Verlust, die Korruption, die Ehrlichkeit, keine Ahnung. Die letzte Folge ist düster ... wie letzte Folgen so oft sind. Missbrauch, Mord, Tod, Rocco bumst Catarina, sie verrät ihn, der Mörder von Adele bleibt am leben.


Gleich musst du noch James Bond auf das Handy ziehen. Live and let die. Der zweite James Bond. Du willst sie alle hören. Manchmal ist das Leben so schrecklich sinnlos. Heute zum Beispiel. Und dann sterben wir. Und bis wir sterben sind wir auch schon halb tot. Wir fressen, wir trinken, wir bumsen, wir wichsen, wir schlafen, wir laufen, in einer scheinbar unendlichen Abfolge, die, wenn wir sie sehen würden, so langweilig und schlimm wär, dass wir das gleich beenden würden, aber langsam lässt sie sich aushalten, gerade so, gerade genug, um durchzuhalten. Dein Finger ist aufgeknabbert, genau an der Stelle zwischen dem ersten und mittleren Glied, und blutet immer wieder, wenn du ihn knickst. Morgen stehst du um 4:45 auf, um zu laufen. Ein weiterer Tag. Ein weiterer Tag ohne Hoffnung. Mit Hoffnung. Hoffnung auf eine Zukunft, die nicht kommen wird, die viel zu schnell kommen wird, vorbei sein wird, vergangen sein wird ...


...was passiert, wenn wir sterben?

Und was wäre, wenn wir es wüssten. Würden wir dann beruhigt sein oder noch verzweifelter.


Diese lateinamerikanische Assistentin aus der Botschaft ist geil. Die würdest du auch bumsen. Die Dunkelheit ist so endlos, das draußen und hier drin. Carmen. Man macht sich Hoffnung und dann wird sie enttäuscht. Und selbst wenn wir James Bond wären, wäre unser Leben nicht besser.

"Ihre Augen sind ehrlich. Hasta luego signore."


OOO


Sie sitzt in ihrem Büro hinter dem Schreibtisch. Vor ihr sitzt er. Sie hat die Tür verschlossen. Nein, nicht verschlossen, nur zugemacht. Er redet mit ihr. Heute trägt er Bart. Seine Stimme ist ruhig, fast schon monoton. Aber gerade das ist es, was ihr an ihm gefällt. Wenn er sie jetzt berühren würde, wie durch Zufall, an der Hand. Er würde sie an die Hand nehmen, sie umdrehen und ihr von hinten an die Titten packen 


Und wie ist es so in Aosta, gibt's da eigentlich Frauen?

Hast du eigentlich Kinder?

Hast du eine fürs Bett?


   ihr Mann packt sie schon lange nicht mehr so an. Wann hat er sie das letzte Mal so angepackt? Sie weiß es nicht mehr. Sie sagt: "Nein, lass das ...", aber das ist viel zu leise, viel zu sanft, um ihn zum Aufhören zu bringen. Er berührt sie am Bauch, schiebt ihr Kleid nach oben, fährt ihr mit den Händen zwischen die Beine, drückt sie an sich. Nein. Hinten schiebt er ihr das Kleid hoch, zieht ihr den Slip runter. Nein. Sie steigt aus dem Slip raus. Er berührt ihre nackten Arschbacken, ihre Scheide, steckt seinen Finger langsam in ihre Scheide. Dann öffnet er seine Hose und holt seinen Penis raus. Sie beugt sich vor, spürt die Spitze seine Penis an ihrem Arsch, suchend. Er ist groß, sie spürt das. Und schon ist er zwischen ihren Beinen, dann in ihr drinnen. Sie stöhnt auf. Er nimmt sie langsam, aber hart. Schnell, aber kontrolliert. Genau richtig. Stößt ihn in ihr hoch. Wieder jung sein, so jung wie er. Richtig mit ihm rammeln können, den ganzen Tag und die ganze Nacht lang. Er fickt sie immer und immer wieder, ihr junges Ich, wie sie mit 25 war, als ihre Titten noch fest und ihre Haare noch blond waren. 


Es geht mir schlechter als vorher. Ich fühl mich noch viel einsamer.


Am Ende kommt er, zieht ihn raus. Sie rückt sich das Kleid wieder zurecht. während sie spürt, wie sein Sperma an ihr hinunterläuft, aus ihr heraus. Ciao, sagt er mit einem verschmitzten Lächeln. Bis morgen.

Morgen wird er sie in den Arsch ficken, mit seinem, großen Prügel. Sie will das, er auch, er weiß es nur noch nicht. Sie wird ihn führen. Da rein. Mach es mir in den Arsch. Fick mich. drück ihn mir rein, bis es weh tut. Dieser schöne Schmerz, erregender Schmerz. Sie wird sich den Finger in die Scheide stecken, während er ihren Arsch bearbeitet und kommen, kommen, wie ein Tier, eine halbe Minute lange, immer wieder, während er immer noch in ihrem Arsch ist. Stößt und stößt, und sie das kaum mehr aushält.


OOO


Raquel ist abwesend, genau wie er. Absenta


OOO


Es ist gut zu wissen, dass mich Dinge noch überraschen können. Wie dieser französische Film auf filfriend.de am Sonntagabend, wo sich diese französische Schülerin aus Paris in einen Theaterschauspieler verliebt. Ja, das Leben kann schön sein. Manchmal. Denkst du, während du auf der Arbeit vor dem Laptop hängst und an deinen Achseln riechst. Heute geht es eigentlich. Nur ein bisschen Schweißgeruch. Ein leichter Schweißgeruch. Nicht so wie gestern, wo selbst das Deo nicht mehr geholfen hat. Aber das T-Shirt war auch alt, hätte schon lange in die Wäsche gemusst. Heute das auch. aber dieser leichte Schweißgeruch ist fast schon sexy... 

Frühling in Paris. So heißt der Film. Nein, nicht Sommer in Bonn. Aber er fühlt sich gut. Das Mädchen ist 16, er 34. Das Mädchen im Film, meine ich. 16 Jahre jung. Und er hat schon einen grauen Flecken am Kinn. Da fängt das immer an, am Kinn. Bei dir ist es schon fast weiß, so dass du aussiehst wie Django, wenn du dir einen Bart wachsen lässt, da man die hellen Haare am Kinn nicht so gut sieht. Sie küsst ihn auf die Wange, wie man das in Frankreich eben so macht. Sagt Salut. Es gibt so viel Schönheit in diesem Leben. So viel Schönheit und so viel Sex. Man muss sie nur sehen. Die unglaubliche Leichtigkeit des Seins ausschöpfen. Im Sommer in Bonn. Heute kommt Rolf und holt ihn ab. Morgen hat er Unterricht. aber nur Ferienunterricht. Mal sehen, ob überhaupt jemand kommt. Du wärst gekommen, damals, mit 16.  Leute in meinem Alter langweilen mich ... wieso sehen Sie mich so an ... ich sehe Sie nur an ... und ich verstehe ... diese Schauspielerin ist echt sexy, so auf ihre schüchterne Art. Die ist bestimmt keine 16. Nur im Film ... Er will sich mit ihr treffen, sie hat sich extra einen Minirock angezogen, weil ihr Vater ihr gesagt hat, dass er bei Frauen mehr auf Rocke als auf Hosen steht. Stimmt. die Temperatur ist nicht mehr ganz so heiß, die milde Luft kommt von draußen rein. Was tust du eigentlich, wenn du nicht arbeitest? Das würdest du wohl gerne wissen, sagt er. Flirtatious. Mein Gott, ey. Er kratzt sich unauffällig am Sack, riecht an seinen Achseln. riecht gut. so animalisch. Dieser ganze Parfüm-Scheiß, den braucht kein Mensch. Affen-Shave. Um zu riechen, als käme man aus dem Puff. Das ist mein After-Shave. Willst du mal riechen, Carmen. aber heute bist du nicht da. Heute fährt ihn Rolf nach Hause. Er mag Rolf. Und dann machen um 8 Uhr aufstehen und unterrichten. eigentlich hat er keinen Bock. Aber der Hunger treibt die Schüler runter. 

Das Leben ist gut. Wenn man es lässt. Er wünschte, seine Tochter wprde das auch öfters sehen. Vielleicht tut sie es ja. Bestimmt, in dem Alter. aber sie ist zwar ein Mädchen, aber 22 Jahre jünger als er. Klar, dass sie anders denkt. Hat er in ihrem Alter auch. aber sie ist Widder sie wird sich schon durchsetzen. durchboxen. Mit Hilfe ihre Hörner. Nicht wie du ein Wasserträger, der seine Bürde stur vor sich herträgt ...

Das Mädchen im Film tanzt auf der Straße, weil sie sich morgen mit ihm trifft ... Vor der Schule. Wahnsinn. Er hat auch Feuer gefangen, auf seine ruhigere, erwachsenere Art zwar, aber alte Scheunen brennen gut ...

Ich muss morgen früh raus.

Wieso musst du morgen früh raus?

Weil ich morgen frühstücken muss.

Er sagt "Sie", obwohl sie erst 16 ist.


OOO


Du betrachtest das Foto. Ihr Profilbild. Sie sieht gut aus, sie sieht dir so ähnlich. Sie ist deine Tochter. Das ist Wahnsinn. Chinga tu madre. Sie sieht so gut aus. Wie du. Große Augen. Die die Wahrheit sehen. Die Wahrheit über das Leben. Vielleicht. Hoffentlich nicht. Nicht allzu früh zumindest. Aber daran kannst du eh nichts ändern. Und manchmal ist es besser, die Wahrheit früh (genug) zu sehen. Vom Zaubertrank zu trinken. Vom bitteren Zaubertrank des Lebens. Dieses Lebens, das jede Sekunde endet. Große Augen. Ganz die Oma. Ganz der Vater. Lange, schöne Haare, eine Mischung zwischen dem Schwarz ihrer Mutter und dem helleren Brauns ihres Vaters. Von dir. Deine Tochter. Jung und schön. du bist stolz auf sie, kannst es ihr aber nicht sagen. Hast es ihr schon so oft gesagt, aber die Message kommt nicht an. Der Groschen fällt weder bei dir noch bei ihr. so ist das zwischen Eltern und Kindern. wenn der Groschen endlich fällt, ist es zu spät. Wenn er überhaupt irgendwann fällt. Aber vielleicht ist er ja bereits gefallen und du - genau wie sie - hast es nur noch nicht gemerkt. Weil wir mit Scheuklappen durch dieses Leben laufen, bis es zu spät ist. So wie bei deinem Vater. Da war es plötzlich zu spät, ganz plötzlich. Familien sind schon Scheiße. Man kann nicht ohne sie, aber auch nicht mit ihnen. Man kann nicht mit ihnen, aber auch nicht ohne sie. Mann kann nicht ...


Die gehen mir so auf den Sack. So auf den Sack gehen die mir. Es ist kalt, aber heute tut das gut. Nachdem er schon 12 km. hinter such hat uns und um 04:45 aufgestanden ist, um den Autoabgasen auf seiner Stammstrecke wenigstens halbwegs aus dem Weg zu gehen. 12 km. Das ist doch schon mal was! So kann der Tag beginnen. Die 300 km Marke reißt er diesen Monat locker und der nächste hat 31 Tage, einen Tag mehr. Die knackig-kalte Luft tut ihm sogar ein bisschen gut, denkt er, als er auf die Bahn nach Rheinbach wartet. Rheinbeach, haha. Und Mecktown.

 

Information zu S23 nach Euskirchen, heute circa 10 Minuten später. Grund dafür ist eine Verspätung aus vorheriger Fahrt.

 

Selbst das lässt ihn kalt. Dann gehe ich eben noch einen Kilometer vis zum Ende des Gleises und zurück. Frisch geduscht und fit. Zwar über 90 kg, aber daslag an den Nudeln mit Fisch, denen er gestern Abend einfach nicht widerstehen konnte.

 

Ich bin einfach nicht in der Lage, ihnen aus dem Wege zu gehen ... Oh Mama, was ist mit mir los ...

 

Hahaha. Er lacht innerlich. Man darf nicht zu streng zu sich selbst sein. Er wird die 85 schon knacken, keine Sorgen.

 

Ooh-oo child, things are gonna get easier / Ooh-oo child, things'll get brighter ...

 

Seine Tochter hat sich auch schon gemeldet. Ja nächste Woche ist gut.

 

Mit einem dieser wohlig grinsenden Simleys am Ende. Ja, nächste Woche trifft er sich mit ihr. Die Krümel, die das Leben dir gibt,  aufsammeln und vielleicht sogar zu etwas Größerem zusammenfügen. Aber nur vielleicht, haha ...

 

Das ist das Motto. Das ist DAS Motto. Haha. Klar, wie konnte ich es vorher nicht sehen. Klar, haha ...

 

 

Die Schönheit nehmen, wo sie sich bietet. Von vorne, von hinten und in den Mund. Die Welt in den Arsch ficken. Oder es zumindest probieren. Nadine wollte das nie, haha.

 

Aber jetzt muss er erstmal die Adidas-App ausmachen, sonst läuft die weiter, während er im Zug sitzt.

 

                                                                        ooo

 

Auf dem Weg von der Sparkasse zur Lotto-Annahmestelle sehe ich die Peruaner sehe ich die alte Peruanerin. Sie murmelt irgendwas, von wegen Ecuador … gib deiner Tochter was ich dir gegeben habe.

Ah, sage ich.

Ich sehe sie ja noch nicht mal. No la veo.

La próxima, sagt sie. Beim nächsten Mal.



Sonntag, 21. August 2022

Balatonfüred



Du sitzt todmüde auf der Arbeit, vor deinem Laptop. Es ist noch kein Kunde da. Zum Glück. Und plötzlich denkst du an Ungarn. An Anikó. Damals. Wie lange ist das jetzt her? Zu lange. Wie unschuldig du damals warst, wie jung. Wie jung du damals warst, wie unschuldig. Du googelst Havanna Utca. Ds war die Straße, in der sie wohnte. Damals, welches Jahr das auch immer war. Du denkst zurück. 1990 warst du mit deinen Eltern definitiv noch in Jugoslawien. Da war noch kein Krieg. Und Deutschland wurde Weltmeister. Das habt ihr damals in Jugoslawien geguckt. Als es das noch gab. Da, wo die immer Werbung während des Spiels eingeblendet haben, was es in Deutschland nie gegeben hätte. Danach war Krieg in Jugoslawien und ihr konntet nicht mehr da hinfahren. Das muss 91 gewesen sein. Oder 92. Ich weiß es nicht mehr. Das ist mittlerweile so lange her. So viele Jahre. All die Jahre, all die Beziehungen, all die Momente, all die Zeit, deine Tochter, deine Frau, deine Ex-Frau. Das war alles noch davor. So lange her. Deine Eltern fuhren mit dir nach Ungarn. Weil sie nicht mehr nach Jugoslawien konnten. Das war das Jahr, wo das Dream-Team zum ersten Mal gespielt hat. Ja, genau, das war’s. Jetzt weißt du’s. Und das kann man nachgucken. 1992! Das grße Dream-Team. Mit Michael Jordan, Magic Johnson, Larry Bird … Wahnsinn …

1992. Da trafst du sie. Im Urlaub. Im Urlaub am Balaton. Am Bodensee. Es war Sommer und dein Vater kriegte sich nicht mehr ein, weil eine junge Frau da mit Tange auf dem Fahrrad fuhr. Sagte so was wie: „Der kann man ja bis zum Essen hochgucken." Oder war das deine Mutter. Verächtlich. Gleichzeitig hörte er diese wunderschönen, wunderschön-melancholischen Lieder. Ich glaube, das waren die Bee Gees, aber ich weiß es nicht mehr.

Auf jeden Fall lernte ich am Strand am Balaton, am Bodensee Anikó kennen. Die kein Deutsch und auch kein Englisch konnte. Und ich natürlich auch kein Ungarisch. Wir verständigte uns wortwörtlich mit Händen und Füßen. Und plötzlich saß ich nicht mehr bei meinen Eltern auf der Matte, sondern neben ihr. Die hatte Glocken, war einen dunkle Schönheit. Dunkelbraun. Auf diesem einzigen Foto, das was weiß ich wo verschwunden ist. Alles ist verschwunden. So viel ist weg. Sie in diesem schwarzen Bikini, mit 15 Jahren. 15 Jahre, Wahnsinn! Wie jung wir damals waren. Sie war glaub ich genauso alt wie ich. 15 Jahre. Und mein Vater (Gott hab ihn selig!) machte, immer wenn er das Foto sah, einen Kommentar, dass DA EIN GANZES Heer durchpasste, zwischen den Abstand unserer beiden Matten am Strand des Balaton. Das hat mich immer ein bisschen geärgert, aber macht e mich gleichzeitig auch stolz. Denn ich saß neben ihr, neben Anikó, die in diesem schwarzen Bikini echt toll aussah. Typische Beuteschema. Ich weiß. Braun, nicht zu groß und südländisch.

Havanna Utca. Bocks, nur Blocks. Wie in der DDR. Plattenbauten, imma wigga. Da wohnte die? Ich war nie bei ihr zu Hause. Ihre Freundin war blond und konnte ein bisschen Englisch. Über sie haben wir uns rudimentär verständigt. Die Sonne schien auf uns herab, es war heiß, wir waren heiß. Ich schrieb ihr einen Brief. Sie schrieb sogar zurück. 15 Jahre Schrieb, dass sie nie gedacht hätte, dass ich all diese Gefühle hatte.

Dieser Laubengang am Ufer. Da trafen wir uns nachmittags. Alleine. Gingen spazieren. Ich gab ihr meine Hand. Gab ich ihr meine Hand? Oder war das irgendjemand anderes? Später. Ich weiß das noch genau. Wir setzten uns auf eine dieser Bänke am Ufer, durch die Bäume vom Rest der Welt abgeschirmt. Nebeneinander. Und ich küsste sie. Auf den Mund. Zuerst auf den Flaum auf ihrer Wange und dann auf den Mund. Oder war das Inga, die ich zuerst auf den Flaum geküsst hatte? Das war eine schlabbrige Angelegenheit. Und sie erwiderte den Kuss auch nicht so richtig. Vielleicht hatte sie nicht damit gerechnet. Mein erster Kuss. Vielleicht wusste sie ja auch nicht, wie sie reagieren sollte. Vielleicht war es ja auch ihr erster Kuss. Auf jeden Fall funktionierte das nicht so richtig. Aber wo hätte das auch hinführen sollen? Das war glaub ich ihr letzter Tag am Bodensee. Und das machte mir überhaupt keine Sorgen. Ich dachte an nichts. Nicht viel machte mir Sorgen. Ich lebte sowieso wie hinter einem Schleier, damals. Wie jung wir waren. Ach, Anikó, was wohl aus dir geworden ist? Ob du immer noch in Budapest lebst. Wie du wohl jetzt lebst.

Es war ein komisches Gefühl, dieser erste Kuss. So als hätte ich mehr machen können. Aber was schon? Sie da verführen, in dem Laubengang am Ufer des Balatons?

 

 

Eigentlich könnte ich ja jetzt aufhören, ich könnte es ja jetzt lassen, weil solche Momente, Momente solcher Unschuld wie unser Kuss, kommen nie wieder … und selbst wenn ich sie finde, wir sind nicht mehr die Gleichen, wir werden nie wieder zurückkehren können, die Vergangenheit ist ein schwarzer Spiegel.

Sonntag, 10. Oktober 2021

Tochter


"There are many things I would like
to say to you, but I don't know how..."

Oasis - Wonderwall


“There is only one thing children find harder to hold back than tears, and that is joy.”

Karl Ove Knausgard - A Time for Everything


"He felt a sense of loss, as though she had become a person he would no longer recognise ..."

Chimamanda Ngozi Adichie - Americanah





Deine Tochter hatte mit allem Recht, denkst du, als du am Sonntag Richtung Villiprott läufst und Tony Robbins hörst. Mit dem Tee, den Beeren, dem roten Fleisch, den Cheat Days und Nights, haha...den Purge Nights, in denen alles erlaubt ist...auch Bohnen, Knoblauch und Dosenfisch auf Ciabatta-Brot nachts um halb drei...

Also, warum kannst du dich dann nicht mit ihr versöhnen, deinen Frieden mit ihr machen? Vielleicht genau deswegen, weil es einen Zacken aus deiner Krone brechen würde. Weil du deine Prinzipien hast. Oder weil du jetzt deine Prinzipien hast.

Natürlich könnte ich sie kontaktieren. Habe sie ja immer noch in meinen WhatsApp-Kontakten. Aber ich tue es nicht. Aus einer Mischung aus Trotz und Angst, Angst und Trotz ...

Mit allem hatte sie Recht, außer mit den Sachen, die sie nicht wissen konnte, nicht wissen sollte. Obwohl, laut Tony Robbins gibt es diese Sachen gar nicht. Oder besser gesagt ...


Und nun habe ich es doch getan: Ich habe geschrieben.

Hi, ich hoffe, es geht dir gut...




Sie hat das Buch dabei ...


OOO

Ich verstehe sie ja. Ich weiß ja, wie sie sich fühlt. Ich weiß, dass die Leute Arschlöcher sind. Meint sie, zu mir wären die nicht so gewesen, dass ich nicht in Deutschland aufgewachsen wäre. Ich weiß auch, dass dieses Leben ein Arschloch ist, dass dich langsam fickt, jeden Tag ein bisschen mehr. Aber was willst du machen?! Da mähste nix. Sie ist genau wie du. Du warst auch anständig, ruhig, hast nur geguckt, mit deinen großen Augen. Und nichts gemacht, weil du dachtest, dass man das nicht macht. Ich glaube, keiner versteht sie so wie du. Genau wie sie warst du. Ruhig, hast alles in dich reingefressen, was dir diese Welt vor die Füße geworfen hat, wie Dreck.du kannst – genau wie sie – bis heute nicht verstehen, wie manche Menschen so sein können, so frech, so respektlos, so unanständig, so arschlöchrig. Richtige Wichser. Richtige Wichser eben. Aber so ist diese Welt eben. Es gibt keine zweite. Wir haben keinen zweiten Planeten. Du hast dich auch dein ganzes Leben mit Arschlöchern rumgeschlagen. Präpotente Arschlöcher, die dachten, dass die Welt ihnen gehört. Aber egal, was willst machen. Jeder geht halt mit dieser Situation anders um.

Und sie wird das auch einsehen, wird das auch schaffen, insoweit man das schaffen kann, insoweit man dieses Leben überhaupt bewältigen kann. Sie ist jetzt schon weiter als du damals, Viel weiter. Du warst so richtig caído del nido, in ihrem Alter. Du kannst stolz auf sie sein. Bist du auch. Bin ich auch! Und wie ...

wie du ...


Sie hat so viel schon erreicht: ihre Ausbildung geschafft, Abitur gemacht, einen Halbmarathon absolviert, sie war ein Jahr alleine in Australien ...

Wahnsinn!

Und selbst wenn sie dies alles nicht gemacht hätte, wäre sie immer deine Tochter, deine einzige Tochter. Blut ist eben dicker als Wasser ..

Sie wird auch lernen, den Arschlöchern Feuer zu geben, wenn sie zu arschlöchrig werden. so wie du das gelernt hast. Das man selbst ein Arschloch sein muss in dieser Welt. Manchmal. Das ist halt ein Prozess. Aber sie ist weiter als du, also wird sie ihn schneller durchlaufen ...

Sie ist jünger, fitter und sieht besser aus als du. Das ist wie in dieser spanischen Serie, die du guckst. Wo der Vater zu dem Sohn sagt, dass er ihn beneidet, dass er neidisch auf ihn ist. Weil er mehr .Möglichkeiten hat und jünger ist.


OOO


Irgendwo da draußen läuft meine Tochter, denke ich als ich mit der U-Bahn durch Bonn fahre. Lebt ihr Leben, ihren Alltag, parallel zu meinem, ohne dass sich unsere Leben jemals überschneiden würden, ohne dass sie sich kreuzen, außer in diesen mageren, kurzen WhatsApp-Nachrichten, die die einzigen Fäden sind, oder zu sein scheinen, die mich noch mit ihr verbinden.

Ist das eigentlich immer so, zwischen Vätern und Töchtern? Ist das innige Verhältnis, was man so oft im Fernsehen sieht, nur eine Verfälschung der Realität, die die männlichen Zuschauer darüber hinwegtäuschen soll, dass die Realität mehr so ist, wie das hier.

Wie es auch bei dir war. Aber du bist wenigstens bei deinen Eltern vorbeigegangen ...
... jedes halbe Jahr, wenn es hoch kam, und immer mit einem mehr oder weniger mulmigen, sogar wütenden Gefühl in der Magengrube.

Wahrscheinlich denkt sie genau wie du damals ... und genau deswegen versteht ihr auch nicht so gut, wie sie sich mit ihrer Mutter versteht. Aber vielleicht versteht sie sich ja im Alltag auch gar nicht so gut mit ihrer Mutter, wie du denkst. Ist auch oft von ihr genervt, schimpft mit ihr ...


Genau wie du, kann sie, will sie nicht verzeihen ...
 
Fortsetzug folgt...









Mittwoch, 17. Februar 2021

Eis am Stiel

 

for me dad

and for me, of course

R.I.P.

For the heart, life is simple: it beats for as long as it can. 

Then it stops.

Knausgard



Eis am Stiel 

 

Im Fernsehen läuft Eis am Stiel 2. Das heißt, eigentlich auf dem Laptop auf der Arbeit, aber das hält ihn ja nicht davon ab, das zu gucken. Ich wollte auch so sein, denkt er...die erste Liebe...der Dicke, der immer Prügel kriegt...der romantische Dünne, wie der wollte ich sein...mich verlieben, in eine schöne Frau, etwas erleben...wie diese Tammy, eine vernünftige, schöne Frau...das ist so lange her; als der Film rauskam, war ich gerade geboren...das ist ein Kultfilm, ein Kultfilm in der Tat...dieser Benny...auf Partys gehen...die einzige Party, auf die mich mein Vater gefahren hatte, mein Vater, der jetzt tot ist, tot...den Blues tanzen, ganz eng, die wollten alle damals den Blues tanzen...Freunde haben...ein schüchternes Mädchen...meine Eltern hatten das alles auf Video...wo bin ich gelandet, mit all diesen Träumen von damals...das mit dem Hausflur hatte ich später auch, aber nur mit einer Frau, in der Altstadt...Steiner - Das Eiserne Kreuz hatte mein Vater auch...hatte sein Leben einen Sinn und Zweck? Hat er was davon gehabt? Hat irgendein Leben einen Sinn und Zweck - außer natürlich sich fortzupflanzen, diesen sinnlosen Tanz fortzusetzen, die Art zu erhalten...Bowle trinken, wie auf dieser Kirchenfahrt...mit dieser Frau; die war ein paar Jahre älter als ich und hatte einen Freund...einen gut aussehenden, jungen, sportlichen. Aber ich war damals auch dünn, vielleicht nicht sportlicher, aber dafür jünger. Vielleicht auch besser aussehend, wer weiß das schon? Welche Zeiten waren das in Eis am Stiel? Unbeschwerte Zeiten...all das Leben...jeder hat das irgendwann, und es geht verloren...at one time, you've got it, then you lose it, and then it's gone forever...never to return...like your dad...wo er jetzt wohl ist? Es ist egal, was wir tun, wirklich egal, es macht wirklich keinen Unterschied, one way or the other...denen passieren all diese Abenteuer, aber es passiert ihnen nichts, es passiert nichts...nichts außer ein bisschen Herzschmerz...das spielt in den Fünzigern, jetzt sehe ich es, nach dem Zweiten Weltkrieg, nach dem Zweiten Weltkrieg in Israel...wie die sich küssen, so unschuldig...junge Liebe, unschuldig, unschuldig und rein, ja, vielleicht nicht rein, aber unschuldig...ernst, ohne Spielchen, das erste Mal... Nicht wie später...wie die Karnickel...lo hacíamos cada rato, como los conejos...der Sex wird weniger ernst und irgendwann wird er vom Leben abgelöst, in seiner Ernsthaftigkeit überholt...diese einsetzende Melancholie, die mit dem Sex kommt, der pequeño mort, der kleine Tod des Orgasmus...tell Laura I love her...tell **** I loved her, and ******* too, and *****, and...my love for her will never die...and ****** of course too...dieser Rock 'n' Roll, sie liebte das, wenn es lief, ging voll darin auf...vergaß alles, sogar mich, haha...und dann der Selbstmordversuch...ach ne, die begeht gar keinen Selbstmord, das war ein anderer Film...und am Ende kommen sie zusammen und der Abspann läuft...Tammy und Benny...und noch eine Folge Eis am Stiel, dabei bin ich schon fast überdrüssig...schon fast gesättigt...hat eh alles keinen Sinn. Trotzdem gucke ich weiter, bis zum bitteren Ende...wieder fahren sie Boot, diesmal mit einer anderen, die frecher ist als die erste...aber auch nicht bumsen will...Benny hat aber auch Pech...die Szene mit dem Penis im Popcorn...



Im Traum liegt mein Vater da und ich will heulen, sage, glaube ich, "Atme, atme", will ihm helfen, er ist doch noch so jung, hat doch nichts von seiner sauer verdienten Rente gehabt. Ich sehe sein Gesicht vor mir, das meinem eigenen so ähnlich sieht, immer ähnlicher wird         und kann nix machen. Nix. Nada. Nada. Ein Satz mit x. Das sagte er immer. Ich will, dass er atmet. Das gönne ich keinem...atme, du Arschloch   aber er liegt einfach nur da...

wie er da liegt. Wie im Krankenhaus     du konntest ihn nicht anfassen, nicht berühren  hast es nicht fertiggebracht  konntest oder wolltest nicht ...



 

Was hat er damals gedacht? Als er all diese traurigen Lieder gehört hat, immer und immer wieder. Verstanden hat er sie nicht. Zumindest nicht so wie ich. Hat er an eine andere gedacht, während er mit meiner Mutter unterwegs war, im Urlaub war? War er wirklich mit dieser Gaby zusammen, die meine Mutter ihm ständig vorhielt? Sehnte er sich nach ihr, während er mit uns durch Ungarn, durch Jugoslawien fuhr? Spürte er die Vergänglichkeit? Wie konnte er sie nicht spüren, bei diesen Liedern?! Spürte er den Sinn dieser Balladen, obwohl  er sie nicht verstand? Spürte er, wie das Leben durch seine Finger rann? Vielleicht mehr sogar als wenn er den so wie ich Text verstanden hätte? Wusste er, dass er sterben würde, dass er irgendwann sterben würde, einfach so umkippen würde, in der gleichen Straße, in der er so viel gearbeitet hatte, in der er so oft gewesen war, zu der er mich manchmal mitgenommen hatte. Zu Schmitz, dem Taxiunternehmer. Mit den zwei  rothaarigen Töchtern. Den Füsschen, wie er immer sagte. Mit denen er mich verkuppeln wollte. Gefallen die dir nicht, die sind eine gute Partie. Spürte er, dass er dort dreißig Jahre später einfach so sang und klanglos umkippen würde, nach seinem Spaziergang mit dem Chihuahua, den ihm seine Tochter dagelassen hatte, als sie nach Amerika gegangen war. Für immer …

 

Ich habe ja gebetet und gebetet, sogar eine Kerze für ihn angezündet, in der Kirche in Meckenheim, aber es ging nicht. Er wollte nicht mehr zurückkommen. Ist nicht mehr zurückgekommen. Von da, wo er hingegangen war, wo auch immer das war. Das was hier lag, war nur noch sein Körper, seine Hülle, seine fleischliche Hülle, die er hinter sich gelassen hatte. Für immer.

Und ich stand da, und dachte was? Dass ich noch immer ein bisschen Schnupfen hatte und eigentlich nicht hier sein sollte. Dass ich ih nicht anfassen, nicht wie meine Mutter am Arm streicheln konnte.

"Pack ihn doch mal an, mach schon", 

...

"Du kannst ihn anfassen ..." 

Aber ich konnte nicht, konnte es nicht, war irgendeine Sperre, irgendeine Blockade, die mich davon abhielt. dieer oder ich selbst Jahre zuvor aufgebaut hatte. Zum Schutz, wie immer. Schutz vor Enttäuschung, Schmerz, Leiden, ungewollten Gefühlen. Was natürlich nur menschlich war, nur ein Teil des Lebens, unserer Existenz auf diesem kalten, harten Planeten. womit wir beide aber nicht umgehen konnten. Wahrscheinlich, weil wir beide es nie gelernt hatten, er nicht von seinem Vater und ich nicht von meinem. Meine Tochter nicht von mir. Und so setzt sich die Reihe fort, in dieser endlosen Abfolge unser endlichen Leben. Einem Zyklus ähnlich dem von Ray Dalio ...


...wird fortgesetzt, auch über den Tod hinaus...

 

 


 

Mittwoch, 18. März 2020

Traumdeutung - die Villa

 






Ich war schon mal in diesem Haus, in dieser alten Villa. Eigentlich ist die luxuriös eingerichtet, altmodisch luxuriös, mit diesen alten Möbeln, aber dann sehe ich, dass da überall ein Kuckuck drauf ist. Überall: auf Sofas, Lampen, Tischen...

...sie ist oben. Nadine. Sie ist wieder da, aber oben. Und ich bin in einer Art Schacht, eine Art heruntergekommene Treppe, die nach oben führt. Zu ihr. Denn da will ich hin. Aber da will ich hin. Aber als ich versuche, in dem Schacht nach oben klettere, lösen sich diese Steigeisen, die nach oben führen, aus dem Sand, in dem sie befestigt zu sein scheinen und ich halte sie in der Hand. So dass ich am Ende aufgeben muss...