Sonntag, 14. Februar 2016

Zärtliche Gedanken zum Valentinstag











Am Valentinstag dachte er (nein, das bin nicht "ich", das ist "er" - wer ist heute überhaupt noch "ich"?!), wie er so im Bett lag:

Hey, heute ist Valentinstag!!


Mehr muss ich, glaub ich ("er" falls sie mitliest) nicht sagen! Oder?!


Wenn meine Mordfantasien und imaginären Gewaltorgien exponentiell zunehmen, dann weiß ich: Bald ist Valentinstag!


Gehe jetzt in den Wald. Es wird gleich dunkel! Sie ist auch wieder fast schon wieder aufgetaut, im Kofferraum meines Autos. Sie muss jetzt in den Wald! Im Frühjahr gehe ich dann gucken, ob die Leiche begonnen hat zu knospen. Keine Angst, das ist nur ein Zitat. Oh, wie ich T.S. Eliot doch liebe. Wir sind die hohlen Männer! Die hohlen Männer! Den Kopf voller Stroh! Die Eier leer. Die Leiche im Keller...äh, im Kofferraum, meine ich natürlich. Die Dunkelheit im Herzen.

Oder wie Tyler das sagt: "Eine ganze Generation [von hauptsächlich Männern - Anmerkung der Redaktion] zapft Benzin, räumt Tische ab und schuftet als Schreibtischsklaven. Durch die Werbung sind wir heiß auf Klamotten und Autos, machen dann Jobs die wir hassen und kaufen dann Scheiße die wir nicht brauchen. Wir sind die Zweitgeborenen dieser Geschichte, Leute. Männer ohne Zweck, ohne Ziel. Wir haben keinen großen Krieg, keine große Depression. Unser großer Krieg ist ein spiritueller. Unsere große Depression ist unser Leben. Wir wurden durch das Fernsehen in dem Glauben aufgezogen, dass wir alle mal Millionäre werden, Filmgötter, Rockstars. Werden wir aber nicht, und das wird uns langsam klar! Und wir sind kurz, ganz kurz vorm Ausrasten.
(Fight Club: http://www.filmzitate.info/index-link.php?link=http://www.filmzitate.info/suche/film-zitate.php?film_id=784)

Oder so: "Verschließ dich nicht vor dem Schmerz, verdräng ihn nicht. (...) Ohne Schmerz, ohne Opfer hätten wir Menschen nichts! (...) DAS ist dein Schmerz, DAS ist deine brennende Hand, sie ist genau hier!" "Unsere Väter waren unser Bild von Gott. Unsere Väter haben sich verpisst - Was verrät dir das über Gott?" � "Keine Ahnung..." � "Ich sag dir, was: Halt dir vor Augen, dass es möglich wäre, dass Gott dich nie leiden konnte. Dass er dich nie gewollt hat. Bei realistischer Betrachtungsweise hasst er dich sogar. Aber das ist keine Katastrophe. Wir sind nicht auf ihn angewiesen. Scheiß auf Verdammnis und Wiederauferstehung... Wir sind Gottes ungewollte Kinder? So möge es sein!"
(ibid.)

Lass deinen Schmerz zu, dachte er. Bald bist du geschieden. Bald ist das Trennungsjahr vorbei. So wie sie mich psychisch und physisch misshandelt hat, all die Jahre, hätte ich eigentlich eine Härtefallscheidung verdient, dachte er.

Bis dass der Tod uns scheidet, hatte "er" (nicht "ich") immer zu ihr gesagt, früher, in besseren oder vielleicht sogar noch schlechteren Zeiten - wer weiß das schon?

"Bis dass dein Tod uns scheidet" Das hat er früher immer zu ihr gesagt, als sie noch ein glücklich-unglückliches Paar waren. Jetzt sind sie ein nur noch ein unglücklich-unglückliches Paar. Aber was heißt hier nur?! Zwei negative Vorzeichen (heißt das so?) ergeben doch auch in der Mathematik etwas Positives!


Und jetzt geht's aber endgültig in den Wald. Die Vergangenheit vergraben. Am Valentinstag! Hoffentlich treibt sie keine Blüten.