Samstag, 10. Dezember 2016

Never forget...









Ich weiß noch, wo wir auf Gran Canaria waren. Ich weiß nicht mehr, ob das das erste Jahr war oder nicht. Das Jahr, in dem ich Patricia kennengelernt habe, oder das, wo sie zurückgekommen ist. Auf jeden Fall lief da dieses Lied. Von Take That. Die ich eigentlich hasste…oder hassen sollte, da meine Schwester total vernarrt in die war. Ihr ganzes Zimmer mit Postern von denen zugepflastert hatte. Ich weiß gar nicht mehr, wer ihr Favorit war. Ich glaube fast Robbie, dessen Lied Feel ich selbst später liebte. In meinen Zwanzigern. Als Robbie Williams so richtig berühmt war. Im Radio rauf und runter lief. Jedes Mal sang ich es mit. Bei jeder Gelegenheit. In der Disko, zu Hause, überall. Ich wollte auch etwas fühlen. Fühlen, dass ich lebte.

Weil ich es schon nicht mehr tat…?

Damals, in Gran Canaria war das noch anders. Da lebte ich noch. Zumindest glaubte ich es. Patricia hatte extra an der Rezeption nach mir gefragt. Obwohl wir nie zusammenkamen. Uns nie geküsst haben…

Aber als dieses Lied aus der englischen Bar, dem englischen Pub auf der Flaniermeile an der Playa del inglés, kam, da fühlte ich noch. Da fühlte ich noch etwas. Es war 35 Grad warm, sonnig bis zum Gehtnichtmehr und trotzdem wehte eine leichte Brise. Und dieses Lied strömte aus dem Pub nach draußen. Mit diesen Kinderstimmen am Anfang. Die singen:

And we’ve come so far…

And we’ve reached so high…

And we’ve looked each day and night in the eye…

Das war das Lied kurz bevor die sich getrennt haben. Oder waren sie da schon getrennt




Ich weiß wirklich nicht, ob mein Leben besser gewesen wäre, wenn ich damals, nach dem Urlaub auf Gran Canaria, gestorben wäre




und den Rest nie erlebt hätte




Never forget where you’re comin‘ from

Never pretend that it’s all real





nach Gran Canaria bin ich mit Nadine nie gekommen