Montag, 21. März 2016

Dieses Gefühl, dass...








Nachts in der U-Bahn von Tannenbusch überkommt mich plötzlich dieses Gefühl. Urplötzlich.  Wie aus heiterem Himmel. Oder besser gesagt: Wie aus dem Nichts.

Dieses Gefühl, das ich früher – ohne den ganzen Stress öfter hatte. Das aber trotzdem noch nicht gänzlich verschwunden ist; das nie ganz verschwinden wird. Keine Chance. Das mir regelmäßig Schauer über den Rücken laufen lässt. Immer mal wieder, wenn ich gerade mal wieder denke, ich hätte meine Sterblichkeit überwunden.

wie denn auch

wie sollte ich denn auch


Ich denke plötzlich daran, dass ich irgendwann – nicht mehr so lang hin – sterben werde. Dass ich einfach nicht mehr da sein werde. Einfach nicht da sein. Dass ich tot sein werde.

Aber das ist es auch nicht

Wie soll ich das beschreiben

Dass ich nicht mehr da bin

Dass mir nur „x“ Jahre bleiben

Dass ich schon 39 bin

fast tot

dass danach nichts mehr ist

dass mit dem Tod alles endet

ich nie wieder kommen werde

(das schon eher)

für immer tot sein werde


diese Ohnmacht, die mich bei diesen Gedanken durchströmt, ein kalter Schauer, der mich bis ins Mark erschüttert

besser, dass ich getrennt bin

wer will schon so einen

besser für mich und besser für Nadine

so hart das auch klingen mag


dieses Gefühl, das mich das ganze Leben begleitet hat


mir graust es vor diesem Gefühl. Kalte, raw fear durchfährt mich. Meinen gesamten Körper. Kalte, rohe Angst. Ja, das ist es: rohe Angst. Kein Wunder, dass „Angst“ eins der wenigen deutschen Wörter ist, die im Englischen vorkommen


Und es gibt nichts, was ich dagegen machen kann. Könnte. Sobald man geboren ist…

…wie eine Kugel, die abgeschossen ist…

…eine Atomrakete, die ihrem Ziel entgegenfliegt…

…der Wiedereintrittskörper…

…du kannst eh nichts dagegen tun…