Sonntag, 16. März 2025

Stalking (con perdón)




Letztens, nach der Arbeit, warst du schon früher raus. Nicht früh genug, um den Zug zu nehmen (du vertraust der Bahn eh nicht mehr, da passiert immer irgendwas, selbst, wenn nichts passiert, und dann stehst du da, wie bestellt und nicht abgeholt), aber so früh, dass du noch genug Zeit hättest

Du könntest jetzt sagen, dass das eine spontane Eingebung von dir war, dass du erst, als du die Halle verlassen hast, daran gedacht hast, aber das wäre - natürlich - gelogen. Natürlich war es gleichzeitig nicht geplant, du hattest dir das nicht schon zu Hause gedacht, überlegt


aber trotzdem war das so eine schwammige Mischung zwischen premeditated und spontaneous, spur of the moment stalking


machen wir uns da nichts vor!



Du beeilst dich sogar extra noch. Schließt die Halle extra schnell ab, gehst schneller als sonst die M.straße entlang, vorbei an dem Chinesen, dem Araber auf der Ecke, dich nach allen Seiten umguckend unter der Unterführung durch, am Italiener vorbei, von dem dir Martin immer eine halbe Pizza mitbringt


Die Spannung steigt, die Anspannung, deine Anspannung


wie viel Uhr haben wir, hast du noch Zeit, denkst du als du auf der anderen Seite an der Haltestelle R.allee angekommen bist



Heute, wieder ein Samstag, wo du darüber schreibst, kommt dir ein seltsamer Gedanke: Vielleicht macht sie ja gerade dasselbe, stalkt dich auch

sie weiß ja, dass du Samstagabend immer Dienst hast, nicht, dass sie jetzt irgendwo hier steht und dich beobachtet, während du friedlich denkst, dass du sie stalkst

mein Gott, was für eine vertrakte Situation

wie schön das wäre

wirklich?


Machen Frauen so was überhaupt

Natürlich, Bruder, du würdest dich wundern, was Frauen alles machen



Die Nacht ist kalt. Du gehst an der Haltestelle vorbei, passierst auch die Deutsche Bank, über den dunklen Parkplatz, wo du nie genau weißt, wo der Weg langgeht. Du hältst dich rechts, ihr Gebäude ist fast schon in Sichtweite

was, wenn sie dich jetzt sieht?

Im Leben nicht im Dunkeln


Und plötzlich, wie von Geisterhand, stehst du schon fast vor ihrem Haus, heeeess, Vorsicht!

guckst hoch in den zweiten Stock, wo sie wohnt, hoch zu dem Balkon

jetzt kann sie dich definitiv sehen, du bist jetzt voll vor ihrem Haus, mit deinem ganzen Gepäck von der Arbeit, dem dicken, vollen Rucksack auf dem Rücken (der ist zwar schwarz, aber dafür so prall gefüllt, dass man seine Konturen auf jeden Fall sehen würde, in der Nacht. Und deine ebenfalls schwarze Tragetasche ist genauso gut sichtbar


was, wenn sie jetzt da oben auf dem Balkon stehen würde

viel zu kalt

wer weiß, sie kommt aus den Bergen

oder durch das Fenster nach unten gucken würde

nein, das geht nicht, das weißt du

sicher?


Du weißt noch, wie du sie das erste Mal hier besucht hast, um ihr mit dem Bett zu helfen

(nein, nicht, was ihr denkt, obwohl es nicht am Wollen lag, gewollt hättest du gerne)

Da hast du ihr geschrieben und aus Spaß gesagt: Ich gehe erst mal zur Sicherheit zweimal um das Haus herum ... das du gar nicht gefunden hast, haha  erst, nachdem du völlig falsch gelaufen warst und sie dir geholfen hat

das waren noch Zeiten!


und jetzt stehst du hier, nachts um halb eins, voll unter ihrem Balkon, das heißt, ein bisschen links davon

jetzt ist es eh zu spät ... wenn sie dich jetzt sieht, dann sieht sie dich halt, was soll es, da kannst du jetzt eh nichts mehr dran ändern

schon von weitem hast du gesehen - das hatte ich vergessen zu erwähnen, hatte ich ganz vergessen zu erwähnen, dass die beiden Fenster ihrer Wohnung beleuchtet sind. Sie ist also da, wenn sie noch da wohnt

nach der Renovierung, nach Ecuador

wo sie ja laut der Aussage der Chilenin vielleicht gar nicht war

mysteriös, mysteriös ...

Watson, das Fenster, der Balkon


beide Fenster hell erleuchtet

nachts um halb eins

mysteriös, mysteriös


ob sie wohl alleine ist


vielleicht ist ja ihr Mann bei ihr. Wieder bei ihr. Und sie haben sich vertragen

liegen zusammen in dem Bett, das du mit aufgebaut hast

Licht in der Küche und im Schlafzimmer, im Zimmer, im einzigen Zimmer, was weiß ich


mysteriös, mysteriös


Oder ist das eins der Mädels (una de las chicas), von denen sie dir erzählt hat, die mit ihr (angeblich) die Wohnung teilen wollten

mit denen sie angeblich die Wohnung teilen wollte


Oder ein Mann? Ein fremder Mann, den du nicht auf dem Schirm hattest, den du noch nicht auf dem Schirm hattest

glaube ich nicht

glaubst du nicht oder willst du nicht glauben?

Einen Stecher. Der sie gerade sticht


Das Licht wirkt sogar noch heller, da ihr Fenster das einzige ist, wo noch Licht an ist

fast in der gesamten Umgebung

nachts um halb eins


Leise und vorsichtig trittst du an die Haustür heran, an ihre Haustür

wenn sie dich jetzt erwischt, boah, wenn sie dich jetzt erwischen würde, vor ihrer Tür, unter ihrem Balkon

würde sie die Polizei rufen



Ich  glaube nicht


boah, wie peinlich das wäre

"L., was machst du denn hier, des nachts?"

"Nichts, C., nada, wollte nur mal gucken, ob du noch hier wohnst, ob es dich noch gibt, in Bonn, ob du noch lebst

obwohl, das weiß ich ja von der WhatsApp

"Ja, tue ich, L."

"Ok, dann bin ich mal wieder weg. Chao. Einen schönen Abend noch

Nacht

ein schönes Leben noch


Aber es ist keiner da


wie es wohl wäre, jetzt mit ihr da oben zu sein. In der Küche. Sie hat gekocht, ihr sitzt beieinander, nur leicht bekleidet, es ist warm, sie hat die Heizung voll aufgedreht


nur leicht bekleidet


schön wäre es, ein Träumchen


ihr liegt in ihrem Bett


das du unter Angst, unter Angst vor ihrem Ehemann, unter Angst, dass ihr Ehemann hereinplatzt (Überraschung, sorpresa, sospresa, ihr wolltet doch nicht ohne mich anfangen?!) mit ihr zusammen aufgebaut hast, ohne es, mit ihr zusammen, gleich auf Herz und Nieren, Federn und Matratze zu testen


Du stehst vor ihrer Tür und guckst hoch zu den Klingeln rechts vom Eingang. Ein Schild wurde entfernt. Zuerst denkst du, das ist ihre, aber dann wandert dein Blick weiter nach oben und du siehst es

siehst sie


Nein, nicht sie persönlich, sondern ihren Namen, auf dem Schild, neben dem ihres Mannes

T. C.

Das ist ihr altes Schild, ihre alte Klingel

sie wohnt also noch hier

Ja!
Yes!
¡Sí
!

Geil!

(wer, du?)

Du drehst dich und trittst leise den Rückweg zur Haltestelle an der R.allee an, schnell, mach, dass du wegkommt, dass du hier wegkommt, los!

wirfst noch einen letzten Blick auf das Licht in ihrem Fenster, einen letzten sehnsüchtigen Blick

the light, the green light

... and distinguished nothing except a single green light, minute and far away, that might have been at the end of a dock


und gehst schnellen Schrittes ... weg ... entfernst dich schnellen Schrittes



bist eigentümlich beruhigt, obwohl da sein Name auch noch steht, aber vielleicht ist das nur, weil sie ihn nicht wegmachen wollte, weil sie nicht wusste, wie. Kein neues Schild nur mit ihrem Namen hatte, was weiß ich


aber auch traurig. Wie gerne wärst du jetzt mit ihr da oben, in ihrer Wohnung, in ihrer kleinen Wohnung, in ihrem Bett, ihrem Leben, wieder im ihrem Leben


wie gerne




so gerne




so gerne, dass es wehtut














Du hast so kein Leben.

ich weiß



Du hast echt so kein Leben










Das ist wie bei deiner Mutter; die hat auch immer heimlich deinen Onkel anonym angerufen, um zu sehen, ob er noch lebt











vielleicht stand die auch (heimlich) auf den





Samstag, 15. März 2025

Unsere kleinen Macken

 



Sie hatte immer etwas auszusetzen an mir. Vielleicht wollte sie mich ja auch nur besser machen, wer weiß. Wie an dem Tag, als sie meine Haare kritisierte. An dem Morgen, an dem sie mir hinten die graue Stelle mit dem Rasierer entfernen wollte. Nachdem sie bei mir geschlafen hatte. Am Morgen danach, sozusagen. Als sie das sah, gefiel ihr das gar nicht und sie griff direkt zum Rasierer.

"Moment, kannst du das überhaupt? ¿Tú sabes de peluquería?"

"Sí, yo sé de muchas cosas, yo he sido muchas cosas, peluquera..."
(Ja, ich kenne mich mit vielen Sachen aus. Ich war mal Friseurin, alles ...)

"¿De verdad?"
(Echt?)

"Siiii."

Und schon hatte sie den Rasierer in der Hand und war an meinem Nacken am werkeln.

"Si me haces un hueco ..."
(Wenn du mir da ein Loch rein rasierst ...)

Aber sie war schon voll bei der  Arbeit. Zum Glück - oder leider? - war ihr der Rasierer aber zu stumpf. Oder war tatsächlich zu stumpf, obwohl für meinen Bart noch reichte, sonst hätte ich ihn ja weg getan.

Oder nicht?

Wie dem auch sei, tat sie ihn wieder zurück, oder drückte ihn mir in die Hand, während sie verächtlich "¡Qué huevada!" sagte.

Mit einer Verachtung, die nur sie so verächtlich rüberbringen, dass, hätte sie mich nicht beim Frühstück geküsst, ich (innerlich) sauer oder traurig oder beides geworden wäre, aber an dem Morgen war mir das mal wieder egal.

Hätte es nicht sein sollen, Corey Wayne, Father Alex, oder wie ihr alle heißt, ich weiß.

Aber war es

Typisch L.

Typisch

Und wenn ich jetzt ihre Verachtung auf der Seite in geschriebener Form zum Ausdruck bringen könnte, würde ich das tun ...

Das wäre dann vielleicht so etwas wie: Aaaghhhugghhjrhjjkkjuuu ...

So ungefähr ...


Aber vielleicht wollte sie ja auch nur helfen. Mich besser machen. Ihren "Mann" besser machen.

Das war, glaube ich, die Nacht, bevor ihre Tochter kam ...


Außerdem gefiel ihr nicht, dass meine Hose immer runterrutschte.

"¡Álzate el pantalón!"

Ok, das war auch seine, meine Verantwortung, ich weiß, Mark Manson, ich weiß ...

... aber ihn interessierten diese Dinge halt nicht, das hatten sie noch nie getan ...

...seine Mutter war genauso gewesen, immer, wenn sie zusammen aus dem Haus gingen, fummelte sie ihm an den Mundwinkeln ein oder erinnerte ihn daran, dass er noch Schlaf in den Augen hatte ...

... manchmal machte sie das sogar mit Spucke, ihrer Spucke, wenn das nicht weg ging, bah ...

Auf jeden Fall störte sie das mit der Hose und ihm war das, gelinde gesagt, @#!eißegal, Hauptsache, sie war bei ihm, dann war ihm alles egal.


Ja, ich weiß, Corey Wayne: You snooze, you lose ...

You let your standards slip, ...

Welche Standards? Ich hatte noch nie welche gehabt. Ich war immer nur ich gewesen, einfach nur ich. Für Nadine hatte das gereicht

(am Ende auch nicht mehr)



Ihr war es aber, ihr war es nämlich nicht egal ...

Wie in der Halle: Wenn sie bei ihm an der Theke saß, war ihm alles egal, Kunden und alles. Wenn ihn dann ein Kunde ansprach, weil er einen Automaten haben wollte, grummelte und knurrte er ihn jedes Mal förmlich an und sagte manchmal gar nicht so leise zu ihr: ¿¡Putos Clientes! ¿¡No pueden abrirse ellos mismos las putas máquinas!?

(das übersetze ich jetzt nicht)

Ich hatte nur Augen für sie, Hände für sie, Lippen für sie ...

Aber sie, ganz die Spielerin, beobachtete alles ganz genau, alles, was hinter mir passierte, und sagte mir immer Bescheid, wenn einer dieser putos clientes (con perdón) etwas von mir wollte.

War das ein F... yes! nach Manson? Wohl kaum. Darüber machte ich mir damals schon Gedanken. Wie konnte sie sich nicht in mir verlieren?!

Perdidamente

Perdidamente enamorada





Freitag, 14. März 2025

Glück im Un... in der Schlaflosigkeit




Du kannst nicht schlafen. Im Fernsehen läuft erst Maischberger (oder ist es Illner?), dann Lanz. Davor hast du diesen Action-Film geguckt. Irgendwas mit Malta. Mit diesem Killer. Und jetzt ist es schon 23:00 ... 24:00 und du kannst immer noch nicht schlafen.

Was für ein Scheiß.

Aber manchmal passiert das halt.

Da mähste nix.

Egal, wie du dich drehst und wendest.

Isst die vier restlichen Frikadellen.

Versuchst dir einen runterzuholen.

Holst dir einen runter.

Nichts funktioniert.

Versuchst zu atmen.

Liegst wie in einer Mulde.

Manchmal passiert das.

Und jetzt läuft dieser französische Film.

Und es ist schon 01:57.

Und der ist schön.

Du musst loslassen, dich entspannen, wie Goddard sagt

In dem Film verliebt sich ein Vater in die junge Haushälterin ... keine Ahnung, wo die Mutter ist ... das habe ich in meiner Schlaflosigkeit nicht mitbekommen

Sie heißt Julia, aber auf Französisch ausgesprochen, Júlia, keine Ahnung, wie die Franzosen das eben aussprechen

02:12

Am Anfang waren meine Füße eiskalt, jetzt sind sie scheißheiß.

Aber schlafen kannst du immer noch nicht.


Entspann dich, lass los!



Der Film war schön, so schön, manchmal kann das Leben auch schön sein, aber dann kommt noch ein Film. Du denkst noch: Die werden den Film doch nicht zweimal zeigen ... aber da siehst du, dass das der zweite Teil ist.

Das Encore


Und kleine und nicht ganz so kleine Französinnen werden nicht hässlicher ...

Oh la la...

Also guckst du um 02:56 immer noch, immer noch hellwach ...

Pardon, Monsieur...


Ich bin alt, alleine, ein absoluter Loser und momentan glücklich ...

... aber vielleicht ist das auch nur die Schlaflosigkeit. Die du mit Glück verwechselt ...

... das ist so eine Sache mit dem Glück ...


... aber wenigstens sind meine Füße warm ...

... und das, obwohl du die Heizung nicht mehr anmachst (das sehe ich gar nicht ein, mitten im März, das kommt gar nicht in die Tüte) ...



Und der Film ist gut ...

Manchmal braucht es nicht viel ...

... nur ein bisschen Schlaflosigkeit ...


Das Glück ist schon komisch ...


Life's a cualquiera ...

I just wanna feel ... real love ...


 


... so als ob sie sagen wollte: Dann hätte ich hier gar nicht hinkommen müssen ...

Und sie wollte es nicht nur sagen, sie sagte es auch, tatsächlich.

"Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich gar nicht gekommen ..."

Aber du sahst darüber hinweg, wie du über alles hinwegsiehst, zeigtest ihr stattdessen Videos von Liebesliedern auf deinem Computer. 

Mittwoch, 12. März 2025

Lauf, Forrest, lauf! (Mein Lauftagebuch 2)

 



Ich liebe diese Frau.

Ja, du liebst sie ...

... aber sie dich nicht.



Keine 5 Minuten vorher: Es ist vorbei.

Ich muss auch abschließen können.

Abschießen können.

Es ist zu viel passiert. Es ist vorbei.


Ich fühle mich benutzt.

Benutzt fühle ich mich.

Benutzt und weggeworfen.

Auch auf der Arbeit.

Zu alt.

Nicht hip genug.

Zu kompliziert.


Jeden Hickihacka willst du behalten.
Aber mich nicht.

Scheiße ist das, Scheiße.

Richtig Scheiße.



Ich liebe sie. C., ich liebe dich.

Mir egal.

Ich kann warten bis ans Lebensende.

The waiting game.

You got to outwit ans outwait women.

Vielleicht findet sich ja bis dahin noch was Besseres.

Das war alles, was ich heute dazu zu sagen hab.


*** *** ** ***. Wie ich da mit ihr saß, an der Theke der ****** *** ** ****** **********, **, ******* ****** ****: ** **** *** ********.
*** ** *** *** ********* ***, *** Gesicht ******** ***, *** ***** ** *****: *** *** *****!
Ich glaube, er hat es sogar gesagt.

Er hat es gesagt!

"**** ******!"

Vor ihr.



Heute machst du Hack.

Die Hälfte.

Aber das ist zu wenig. Zu wenig Proteine.

Dann musst du weniger Kohlenhydrate essen, weniger Nudeln. Weniger Reis.

Heute gibt es Reis, heute hast du Zeit.

... die Kohlenhydrate immer weiter reduzieren.

So wie Karsten das gesagt hat, damals.

Warum isst du nicht einfach weniger Kohlenhydrate?!

Einfach!

Einfach

Der hat gut reden!

Der ist ja dünn.


Aber das ist eine gute Idee, das mit der Reduzierung.

Wie die Japaner das machen: Immer nur 70-80% essen.


14 Aufrufe, der Blogbeitrag.

Nur.

Das ist doch Kacke, Mann, ich will mehr.

Mehr.

Mehr!

Ich will mehr!



Es wird schon hell.

Geil!

Pferde, denkt er, als er an der Pferdeklinik vorbeikommt. Pferde. Pferdekacke. Nein, das heißt bei Pferden nicht Kacke. Wie nennt man das nochmal?

Pferdeäpfel.

Pferdeäpfel!

Das Hier und Jetzt.

Tolle.

Eckart Tolle.

Der leicht kühle Wind im Gesicht.

Aber ok kühl, nicht, wie letzte Woche. Ok kühl.

Das ist eine Kühle, mit der ich Leben kann.

Fast schon angenehm.

Fast schon kühlend.

Die Vögel zwitschern auch.

Hier auf dem Land immer.

Schön!

Die Mörgenröte hinter den Bäumen.

Meditation.

Fast wie Meditation.

Nicht dass du jemals meditiert hättest.

Solltest du vielleicht mal machen.

Den Berg runter nach Villip.

Dann wieder hoch, das ist anstrengend.

Das nervt, aber ist Teil des Laufens.
Teil der Meditation.

Die Vergangenheit vergessen.

Nicht an die Zukunft denken.

Nicht an sie.

Der Weg ist das Ziel.

Vorbei an den Hühnern.

Dem Hund mit der bunten Beleuchtung um den Hals.

Ob das den stört?

Nicht mehr als ein Zusammenstoß mit einem Fahrrad.

Die Hühner sind noch nicht raus, der Hof ist noch dunkel und verlassen. Kein Huhn in Sicht.

Es ist 6:28.

Aber eine Kuh guckt dich mit diesem großen Kopf im Halbdunkel an

Haben Kühe Hörner?


Bergauf ist die Kühle schön wieder ein bisschen zu kühl


All die Vögel, wie sie zwitschern. Miteinander quatschen, reden.

Das ist ihm direkt aufgefallen, als er aufs Land gezogen ist, ziehen musste. Dass man hier viel mehr Vögel als in der Stadt.


Hoh, die ist so schön. So sanft. H., ich liebe dich. Die hat dir bestimmt geschrieben, weil die dich sehen will. Nein, ich kann nicht. Bauchfrei. Auf ihrem Profilbild. So sexy. Dünn und sanft wie eine Katze. Wenn sie leise mit dir redet. Schnurrt. Wie ein Kätzchen. Miau ...

Mach Miau, du


Wie geil du bist, H., wie geil du doch bist


Scheiße, beim Laufen hast du dir auf deine Jacke gespuckt, bah, ein dicker Klecks. Du wischst ihn weg.

Wenn sie sich neben dich setzt, sodass du sie fast riechen kannst, so geil

Attraction is not a choice


Frauen sind so schön. Selbst solche Schlachtrößer wie C. So schön


Lauf, du Ar@!$$Ich, es zählt nur das Hier und Jetzt. Hast du das nicht eben selbst gesagt?!


Du kannst sie nicht sehen

Doch kannst du!


Du spuckst wieder, guckst hin, ob du dich nicht angespuckt hast. Aber da ist nichts. Da, wo vor Wochen noch Blut war. Deine ganze Lippe war blutig


Beim Laufen werde ich wieder Mensch. Mit Blut, Spucke, Pisse

Sperma nicht.

Noch nicht

Zu kalt



Wie sagt Manson das?!

Bukowski weiß, das er ein Loser ist. Und immer bleiben wird. Trotz allem. Trotz des Erfolgs. Aber er ist so ehrlich, sich das einzugestehen. Radikale Ehrlichkeit

Soweit ist er noch nicht, aber fast. Radical honesty.

Love like the sun.


Ein Auto mit Techno-Musik fährt an ihm vorbei.

Geil!

Dumbadumbadumbadumba.

Geil!

Leben

All das Leben

Komm, lass uns leben!

Komm, lass uns Leben, immer mehr!

Er mochte Westernhagen schon immer

ob der sich auch verkauft hat? Sold out



Du musst die Schönheit in allem finden

In allem und jedem


Die sagen dir sie Schönheit nicht!


Komm schon, Baby!


Wenn sie dir schreibt, will sie dich sehen!

Also, worauf wartest du?!

H.



Ich muss kacken


Scheiße



Sonntag, 9. März 2025

My playlist from hell - or heaven?! [Entwurf]

 23.02.25


Die Playlist aus dem Himmel, oder der Hölle? My playlist from hell - or heaven? 

Du drückst auf Zufallswiedergabe und als erstes kommt:

Carmen DeLeón - Mariposas


Es ist Wahltag


Die Vögel zwitschern


Die Sonne scheint


und du denkst an C.


Aber schwach, schwächer


ihr Signal wird schwächer


je älter du wirst, desto schneller geht das mit dem Liebeskummer


du hörst die Raben krächzen


Nachtigall, ick hör dir trapsen


Du musst dich beeilen, läufst schneller, um zum Doppelpass wieder da zu sein


aber warum eigentlich?


Um vermeintliche Fußball-Experten über Fußball reden zu hören


Bayern hat eh noch nicht gespielt, heute erst


Lauf Forrest, lauf!


Wie du damals immer gelaufen bist, und dabei permanent an sie gedacht hast    eure  Sternzeichen gecheckt hast  für ein Zeichen   und sag nur ein Wort


Der Frühling ist da      und du willst sie nicht vergessen


wolltest gestern dieses Lied Posten, in deinen Status stellen


von Carmen de León


hast es dann doch nicht gemacht



es ist kalt, aber nicht mehr ganz so kalt     deine Fenster zu Hause sind auf kipp


Du beginnst zu joggen. Ob dein Knie das mitmacht?


Mariposas


Schmetterlinge


Hattest du auch 


Diesen einen Tag warst du wie high


hattest, warst


Laut Tony Robbins kann man Trauer schon in einem Tag überwinden


wenn man will


que tu amor me confieses  dass du mir deine Liebe gestehst    heute weiß ich, das war ein Fehler, das macht man als Mann nicht. Man(n) lässt die Dinge fließen   oder machen das Frauen  wer weiß 


Deja que fluya


¡Deja que fluya!


¡Deja que fluyan las cosas!


Lass die Dinge fließen 


aber wohin?


wohin?!


Einen Tag. Und der Liebeskummer ist vorbei! Sagt Robbins. 


wenn der das sagt


du bist schon drüber   schon lange   schon lange überfallig


Der Mann mit dem Rollstuhl kommt dir entgegen. Jeden Tag dreht er hier einsam seine Runden in seinen fahrbaren Rollstuhl, mit seinem Hund immer an der Seite, sein treuer Begleiter


Hunde sind treu, Menschen nicht 


Por cobarde no te dije nada, singt Carmen - Aus Feigheit sagte ich nichts - ja,stimmt, und was lacht dann?! Die Friendzone!!! Zahnlos, feige, schüchtern, abwartend, nicht masculine enough


Die kommt ein Fahrrad entgegen, fährt ganz eng an dir vorbei. Die fahren auch immer bekloppter. Wie du letztens geblutet hast, als das Fahrrad dich angefahren hat. Geil!


Deine Lippe ist immer noch auf. Das Blut auf dem Asphalt, das Blut, das Leben


Llevo queriéndote en silencio siete vidas y no dije nada - Schweigend liebe ich dich schon sieben Leben lang und sagte nichts


Sagte nichts, als ich ihre Nacktbilder auf dem Handy sah. Wie geil ich war


über sieben Brücken musst du gehen


beide am 7. geboren. Da kann ja nichts schiefgehen. Oder? Oder? Doch, so einiges!


Ja, ich möchte dich schon am Anfang. Als Frau, als Mann, wie ein Mann eine Frau halt so mag.


über sieben Brücken musst du gegen


sieben Jahre lang lieben


Y aunque por fuera yo decía que era tu amiga por dentro me ahogaba - und obwohl ich draußen immer gesagt habe, dass ich deine Freundin bist, ging ich in meinem Inneren unter


wie sie immer hinter der Theke auftauchte, kaum sichtbar,so klein, wie sie war. Und schüchtern "amigo" sagte



Das Wichtigste ist auch, dass du die Liebe in dir hast, du hast sie noch in dir, die Liebe


Also kannst du sie ihr oder auch jemand anderes geben





Dienstag, 4. März 2025

Glaube, Hoffnung, Liebe





Ich vermisse sie schon, denkt er abends in der Halle, kurz vor Feierabend. Wie schön es wäre, wenn sie jetzt hier rein marschieren würde.


Und auf ihre leise, ruhige Art "Hola" hinter der Theke sagen würde.


Heute könnte sie sogar "Hola, amigo" sagen, und es würde mich kein bisschen stören. 


"Hola, amigo."


Das kann doch nicht alles gewesen sein. 


Du bist ja selbst schuld. So, wie du dich benommen hast. Du hast die Shit-Tests ein bisschen zu weit getrieben, dachtest wohl, dass sie, wenn sie dich wirklich liebt, alles akzeptiert.


Du willst mit ihr reden, auf Spanisch.


Sie könnte dich sogar wieder um "favores", kleine Gefallen bitten, das wäre alles okay. Hauptsache, sie ist nicht weg. Hauptsache, sie redet wieder mit dir


Das wird schon


...


Du musst nur glauben


Glaube, Hoffnung, Liebe



Glaubst du wirklich?


Du musst glauben, wirklich glauben. Think positive. Hatte Alexander damals an seinem Schrank stehen. Think positive.


Never give up


Only losers give up


Never give up, ya m#@€af*@&a!




Montag, 3. März 2025

Mein Lauftagebuch (Folge 1)

 



03.03.25


Du weißt, dass kein Kontakt das Beste für dich ist und hast schon wieder nicht gehört. Und jetzt musst du leiden. Wer nicht hören will, muss fühlen. So ist das.


Aber egal: Es gibt immer eine Chance. Du musst nur zäh bleiben. Nur Verlierer geben auf. Und du willst doch zu den Gewinnern gehören, oder?!


Sonntag, 2. März 2025

Love unconditionally - Liebe bedingungslos, ab ...





Es ist Karnevalssonntag und er ist auf seiner üblichen Strecke am laufen. Er hat extra viel Prozent Akku auf dem Handy gelassen, es nachts ausgeschaltet, damit er all seine Gedanken aufschreiben kann. Das ist wie Meditation 



If she ever comes back, I'm gonna give her all the time in the world, denkt er.


Sonntag, 23. Februar 2025

Traumdeutung (Episode 256.067)




Ich sitze im Zug und sie sitzt da mit einer Freundin. Nadine. Diesmal ist es Nadine, da bin ich mir sicher. Sie lacht. Warum ich jetzt wieder von Nadine Träume, keine Ahnung. Auf jeden Fall ist sie auf einmal nicht mehr da und ich irre wie verrückt durch. Ich weiß nicht, ob ich sie suche oder vor ihr wegrenne, keine Ahnung, vielleicht eine Mischung aus beidem. Auf jeden Fall stolpere ich wie von Sinnen durch den Zug, lavieren mich an Taschen vorbei, weiche Lebten aus. Gehe von oben nach unten (ich glaube, das ist einer dieser Doppeldecker-Züge).

Freitag, 21. Februar 2025

Morning glory




Heute morgen ist was Komisches passiert. Nach dem Laufen - ich bin dann immer besonders geil, das ist, wie dieser Italiener auf der Arbeit das damals gesagt hat, vom Laufen wird man geil - hatte ich plötzlich diesen Gedanken.

Dienstag, 11. Februar 2025

Traumdeutung - Episode 4 nach C:

Wir sind in diesem großen Haus. Mit Treppen und allem. Sie ist da, du und noch jemand. Oder bist du das? Nein, das bist nicht du, das ist jemand anderes. Da ist noch jemand 


Sie ist alleine da, ich glaube, sie arbeitet da. Ihr Chef ist nicht da, nur ihr


ihr beiden, ihr drei

Samstag, 8. Februar 2025

Traumdeutung Episode 3 nach C



Im Traum sitzt sie auf einem Sofa. In einer kleinen Wohnung


(Aber ist es wirklich oder eine andere,du weißt es nicht. Es könnte auch Nadine oder irgend jemand anderes, denn du hast sie nicht so rundlich in Erinnerung, im Traum meine ich,in echt schön.)

Donnerstag, 30. Januar 2025

"The Hollow Men"/"Darkness 2025"

We are the hollow men
We are the stuffed men
T.S. Eliot




Is everybody in this world a bastard? Is there nobody who will treat you with a bit of decency?

I don't know. Probably not. But there is no other world. Unfortunately there is nothing in this world and nothing in the other

Just that this nothing a bit better

Is it?

Mittwoch, 29. Januar 2025

Traumdeutung: Episode 2 nach C


¿Qué es la vida? Un frenesí. 
¿Qué es la vida? Una ilusión, 
una sombra, una ficción; 
y el mayor bien es pequeño; 
que toda la vida es sueño, 
y los sueños, sueños son.

Was ist Leben? Eitler Schaum,
 Truggebild, ein Schatten kaum,
Und das größte Glück ist klein;
Denn ein Traum ist alles Sein,
Und die Träume selbst sind Traum.



Im Traum bist du auf der Arbeit, in den Räumen des ... In Rheinbach, wie auf der Weihnachtsfeier, in dem kleinen Raum hinten. Neben dir ist O, was komisch ist. Aber er ist in seinem Raum, weil du beschäftigt bist in deinem Raum. Du sitzt da mit so einer Ecuadorianerin, die du von früher kennst. Von Nadine noch. Keine Ahnung. Auf jeden Fall ist sie klein ist und hat schwarze Haare, eine dieser typischen ecuadorianischen Rundfrisuren. So, wie Nadine sie auch immer hatte. Und obwohl die mit ihrer Familie im Raum sitzt, fängst du an mir ihr zu flirten. Ihr fangt sogar ein bisschen an, rumzumachen. Toque toque (du bist halt sehr taktil, was sollst du machen, Mami hat dir nicht den cariño gegeben, den du brauchtest und so weiter) und am Ende küsst du sie sogar auf den Mund, obwohl ihre Familie da sitzt und alles


Du willst mehr, du willst jetzt alles, bist jetzt im Raubtiermodus, willst deine Beute reißen, aber sie muss gehen. Keine Ahnung, ob sie gehen muss oder ob das ihr zu viel wird, ob du ihr zu aufdringlich wirst, aber auf jeden Fall geht sie


Trotzdem fühlst du dich voll gut, so wie mit C, und sogar O hat gesehen, dass du mit einer Frau rumgemacht hast und lässt dich jetzt in Ruhe. Oder sieht zumindest, dass du attraktiv bist für das andere Geschlecht.

Aber dann fällt dir ein, dass er ja alles aufgenommen hat, was da passiert ist und das gefällt dir gar nicht. Das geht ihn gar nichts an. (Keine Ahnung, warum er überhaupt die Räume überwacht, aber egal.) Also nimmst du heimlich die Kassette aus dem Videogerät. Das ist so eine alte VHS-Kassette, aber O ist ja auch nicht mehr der Jüngste, also passt das ja.


Dann gehst du nach vorne, in den großen Raum an der Tür, noch immer geflasht, noch immer high von deiner Begegnung mit der Ecuadorianerin, und da ist sie: B, ne C, C natürlich, die sich an der Seite Essen nimmt. Geil. Endlich, C ist wieder da. Ja. Du freust dich, gibst ihr ein Küsschen rechts, ein Küsschen links zur Begrüßung (das ist nicht im Traum, ich weiß, aber das nehmen wir jetzt einfach mal rein, weil es zu meinem Wachtraum gehört und ich es drin haben will - und ich bestimmen, was in meinen Träumen vorkommt!). Du redest mit C, freust dich, dass sie wieder da ist, endlich, flirtest mit ihr, denkst: Hoffentlich hat sie dich nicht mit der anderen Ecuadorianerin gesehen, hoffentlich vielleicht doch, und sie erzählt dir, dass da in dem Raum, in dem sie sitzt, dieser Italiener ist, der nicht aufhört, sie zu nerven


Kann mir schon vorstellen, wie das dich nervt, aber ich sage nichts (C ist wieder hier, endlich, C!), gehe mit ihr in den Raum und setze mich neben sie an den Tisch. Der Raum ist komisch und erinnert mich entfernt an einen Raum in der Stadtbibliothek, eine Mischung zwischen dem großen Raum bei dir auf der Arbeit und  der Stadtbibliothek komisch, aber egal. Da stehen so Tische wie bei dir auf der Arbeit, so braune wie in Rheinbach und der Typ sitzt in der Mitte, quasi schräg gegenüber von dir und C. Du guckst rüber und das ist so ein dünner Typ, relativ elegant, mit Jackett und einem dieser kleinen italienischen Bärtchen, kein richtiger Bart, sondern so ein dünner Casanova-Bart. Aber auf dem Kopf, zuerst siehst du das gar nicht, weißt gar nicht, wie dir das entgehen konnte, auf dem Kopf trägt er eine dieser runden Stoffmützen, die diese englischen Britpop-Bands damals alle getragen haben, in den Neunzigern. So eine, wie sie die Engländer immer im Urlaub tragen, wenn sie cool aussehen und sich gleichzeitig vor der Sonne schützen wollen, die so ganz rumgeht und die Stirn bedeckt. Ich glaube, Cypress Hill hatten die damals auch. Das passt gar nicht zu dem eleganten Anzug

Was für ein Mafiosi, dieser A..., denkst du, als du zu ihm rüberguckst und dich neben sie setzt, dein Territorium, dein Revier neben C markierst. Was für ein A... Italienische Mafia, mein A...


Und dann hört der Traum auf. Zum Glück, denkst du. Einen Moment lang zögerst du zwar noch, denkst darüber nach, ob du es vielleicht nicht doch nochmal versuchen solltest, wegen C, vielleicht gelingt es dir ja den Traum fortzusetzen, vielleicht schaffst du es ja, weiterzuträumen, noch ein paar schöne Momente mit C zu erleben, zumindest im Traum, aber dann lässt du es doch, entscheidest dich dafür, aufzuwachen, die Augen zu öffnen, der Realität ins Auge zu blicken 


und der Traum ist weg




Das tue ich mir nicht mehr an.


Das tue ich mir doch jetzt nicht noch ml an.


So schön es war