Sonntag, 17. September 2017

Mädchen in Bahn













In der Bahn setze ich mich in Rheinbach auf diesen Zweier am Ende des Fahrradabteils (wenigstens habe ich hier Beinfreiheit) und fange an zu lesen. Immer noch Knausgards Träumen. Band fünf seiner Min-Kamp-Buchreihe, die ihn weltberühmt gemacht hat und Norwegen auf die Weltkarte der Literatur katapultiert hat.


Aber weit komme ich nicht. Denn die Bahn füllt sich immer mehr und schon bald setzt sich dieses Mädchen vor auf einen dieser seitlichen sitze im Fahrradabteil. Sie fällt mir schon auf, als sie noch draußen, auf dem Bahnsteig steht und darauf wartet einsteigen zu können. In Witterschlick? Oder Impekoven? Egal, auf jeden Fall fällt sie mir direkt ins Auge, weil sie in diesem Wetter (Sonne und wechseln sich bei nicht mehr als fünfzehn Grad Außentemperatur schon fast minütlich ab) nur mit so einem weißen Oberteil bekleidet ist, das irgendwie einem männlichen Unterhemd ähnelt, so einem aus Feinripp, unter dem man unter ihrem Arm ganz klar ihren rosafarbenen Spitzen-BH sehen kann.

geil

Ich wende mich von meinem Buch, um vielleicht noch einen Blick auf diesen rosafarbenen BH zu erhaschen, und dann…

…setzt die sich genau vor meine Nase…

…wer soll denn so lesen können…

Direkt mache ich mir Notizen, damit ich später, wenn ich Zeit habe, etwas darüber schreiben kann. Ich hole mein kleines Notizheft aus der Laptoptasche und während ich immer wieder verstohlene Blicke in ihre Richtung werfe, schreibe ich heimlich folgende Stichworte auf:

rosafarbener BH, dunkelblonde Haare
so eine Art besseres Unterhemd
kleine Titten
rosafarbene Ohrmuscheln. Ohrmuschis
Sie steht auf der Schlaufe meines Rucksacks. Eine oben gerade, unten dann spitz zulaufende Nase, ein bisschen blasses Gesicht. Man sieht den BH unter den Armen. Blaue Chucks.
Schwarze Leggings

Und dann fällt mir auch noch ein Titel für den Blog-Post ein: Mädchen in Bahn. Das klingt geil und gleichzeitig nicht so anspruchslos wie geile Tittentante in Bahn, deren rosafarbener BH und kleinen Titten mich nicht lesen lassen… (letzteres ist ohnehin viel zu lang…)

Ich lege das Buch mit dem Titel „Träumen“ zurück in die Tragetasche und fange an zu schreiben. Denn lesen kann ich jetzt sowieso nicht mehr Tut mir leid, Knausgard, aber meine Träume bewegen sich gerade in eine andere Richtung. Wenn ich bei so einem Anblick jetzt einfach so weiterlesen würde, als sei nichts passiert, dann müsste ich mir glaub ich ernsthaft Sorgen machen, aber so weit ist es zum Glück noch nicht.

ALLES GUT! ALLES GUT! RUHIG, BRAUNER!

Du blickst auf ihre nackten Arme, die keinen Meter von dir entfernt sind und locker auf ihren dünnen Oberschenkeln liegen. Ist ihr nicht kalt, bei diesem Wetter so rumzulaufen, mit diesen unbedeckten, langen, schönen Armen…? Ok, im Moment scheint draußen die Sonne, aber wie lange hält das an, das ist die Frage. Sie hört Musik, hat diese großen rosafarbenen Kopfhörer auf dem Kopf, auf ihrer leicht lockigen, dunkelblonden Mähne mit leichtem Rotstich (wie ich es so liebe). Keine Ahnung, was mir – keinen Meter von ihr entfernt – gerade durch den Kopf geht. Was sie wohl tun würde, wenn sie meine Gedanken lesen könnte? Vielleicht würde sie das sogar anturnen, nach dem ersten Schreck, der ersten Überraschung…

Und was denkst du so? Nun, dein Hauptaugenmerk, das heißt, das Hauptaugenmerk deiner Gedanken liegt ganz klar auf ihrem Oberteil. Das lässt dich irgendwie nicht los, dieses Hemdchen, unter dem sich ihre kleinen Tittchen so nah und doch so fern befinden. Diese sind zwar nicht groß, ihr Top spannt sich an der Brust kaum, wird kaum ausgefüllt, so klein sind ihre Brüste, aber trotzdem haben sie eine Präsenz, erzeugen eine Spannung in dir, die dir schon fast unheimlich ist. Die ganze Zeit stellst du dir vor, wie sie wohl nackt aussieht, mit nacktem Oberkörper (das würde dir heute schon reichen) und diesen kleinen, süßen Brüstchen, die schon von außen gesehen so perfekt erscheinen. Echt, die hat echt den fast perfekten Körper! Wie es wohl wäre, ihre Brüste zu sehen. Nackt, vor dir. Ihr Oberkörper entblößt, die Arme an der Seite, mit einem Bick aus Lust, Koketterie und ein bisschen kindlicher Scham. Das Fleisch ihrer Brüste, das weiße Fleisch ihrer Brüste (das klingt wie beim Metzger, ich weiß, ich weiß, ist aber, wenn ich ehrlich bin, genau das, was mir durch den Kopf geht). Nachdem sie sich ihres weißen Hemdchens entledigt hat. Ihren zartrosa BH abgelegt hat.

…wie es wäre, mit ihr zu schlafen…

…in sie einzudringen langsam, genüsslich, in ihr zartes Fleisch…

Bestimmt ist die rasiert. Ach, was sage ich: depiliert! Mindestens!

Aber wie so oft, am Anfang zumindest, haben ihre Brüste, ihre zwei kleinen Brüstchen eine größere Anziehungskraft als ihre Muschi. Obwohl du natürlich ihre Beine auch siehst. Ihre dünnen Beine, die in einer schwarzen Leggings stecken…

(…Nadine trug damals, am Anfang, auch immer Leggings…als das noch Mode war, Anfang der 90er…)

Als der Zug kurz vor Bonn ist, kurz vor der Endstation, denkst du, fragst du dich: Ob die mich bumsen würde…?

Und einen Augenblick kommt diese Stimme von der anderen Schulter und sagt: Die würde dich so oder so nicht bumsen.

Und wieder die andere Seite: Aber wer weiß… Wenn die Anziehungskraft stimmt… (also bei dir stimmt die jetzt schon sowas von…) Es sind schon ältere Männer als du von jungen, hübschen Frauen gebumst wurden, aus welchen Gründen auch immer… Man(n) hat immer eine Chance, erst wenn man…

Im Leben nicht. Die? Keine Chance! So gut wie die aussieht…

Und so – obwohl du immer wieder zu ihr hingucken musst, ihre Schönheit deine Augen förmlich in ihren Bann gezogen hat, wie eine Schlange ihr Opfer – meldet sich plötzlich eine dritte, realistischer Stimme, die sagt: Du darfst sie nicht idealisieren, das machst du immer bei Frauen! Das ist ein Fehler! Das ist dein größtes Problem! Die ist auch nur ein Mensch! Ein Mensch aus Fleisch und Blut…

Fleisch! Genau…

(das hast du bei Nadine auch immer gemacht, sie idealisiert, und bei María erst recht – die ist aber auch schön, natürlich schön)

Die auch! Wer sagt denn, dass sie dich bumsen würde… Wer sagt das denn… Man(n) hat immer eine Chance…

Ihr Gesicht war auch ziemlich weiß, als sie dich eben für einen kurzen Moment lang angeguckt hat, in deine Richtung geguckt hat. Eine junge, hübsche, weiße Totenmaske mit hohen Wangenknochen, Backenknochen…


Sie ist vielleicht erst genauso alt wie deine Tochter (oder ein bisschen älter)

Na und?! Sie IST ja NICHT deine Tochter! Sie ist ein ganz anderer Typ. Mit hellen, dunkelblonden Haaren (so ähnlich wie deine Schülerin), während deine Tochter eher der dunkle Typ ist…
..genau wie du…

(mit einer Seele in der es keinen Boden zu geben scheint…)

Andererseits ist sie genauso dünn wie deine Tochter (oder sogar noch ein bisschen dünner)…
…ihre dünnen Arme, leicht braun, ihre beiden Titten unter dem neckischen Hemdchen, das, wie du jetzt siehst, vorne so eine kleine, bunte Stickerei hat, wie bei einem Kind…stieren dich förmlich an…

…es ihr zu besorgen, ihr deinen kleinen Schwanz unten reinzustecken, ihre Wärme spüren, die Wärme ihres nackten Fleisches…wie gut wäre das denn…wie gut würde das deiner geschundenen, schwarzen, bodenlosen Seele tun…

Als der Zug schon im Bahnhof einfährt und du dich fertig machst, merkst du, dass sie – ohne es zu wissen – auf deinem Bändel steht, den von deinem Rucksack meinst du natürlich. Du willst deinen Rucksack schließen, ihn dir umschnallen, aber sie steht mit ihrem Fuß auf dem Bändel

Sie steht auf deinen Bändel!

Du sagst nichts, wartest brav darauf, dass sie aufsteht, genießt den Moment, in dem sie dir beim Aussteigen noch einen flüchtigen Blick auf ihren zartrosa BH gewährt…

Und dann ist sie weg. Du steigst aus und sie steigt aus und sie ist weg. Du bist zwar noch da, aber…


Und während du dich an Gleis 4 auf eine dieser Eisenbänke (total praktisch im Herbst und Winter) und diese Zeilen schreibst, kommt plötzlich dieser Typ auf dich zu. Zuerst denkst du, das ist ein Penner. Aber dann zeigt er dir sein Handy und du siehst ihn von nahem. Er ist Chinese und hat seine Freundin dabei. Du guckst ihr in das runde, junge, schöne Gesicht…voll in diese schönen dunklen Augen. Diese asiatischen Mandelaugen… Und denkst: Die wäre auch...

…fickbar

Wie in diesem Porno, den du letztens entdeckt hast. Bei Dailymotion. Ein richtiges Juwel, in diesem Dschungel aus verpixelten Filmchen und langweiligem Scheiß ohne…
…Bums!

Wo diese Asiatin eine ganzen Horde von Männern unterrichtet, die am Ende nur eines wollen: ihren jungen, prallen, drallen, schönen Körper…

(wo die am Ende mit dem einen geschlafen hat und das Sperma in Nahaufnahme wieder rausdrückt…aber lassen wir das…)

Die würde bestimmt auch nicht mit dir bumsen…

Das kannst du ja nicht wissen…

…bevor sie nicht unter dir liegt…

Halbwegs zufrieden angesichts so viel Schönheit (selbst in Deutschland), sitze ich in der Sonne (die wieder scheint) an Gleis 4. Neben mir sitzt/steht so eine Frau im Rollstuhl, hat ihr Gesicht in die Sonne gehalten, die Augen geschlossen. In das bisschen Sonne, das uns Deutschland noch gibt (ohne dass wir dafür bezahlen müssen).

Und dieser Typ, wie sie mittleren Alters, ihr Ehemann wahrscheinlich, hält ihr ein belegtes Brötchen vor den Mund und sie beißt hinein. Liebevoll. Dann gibt er ihr aus einer Thermosflasche etwas zu trinken, hält ihr geduldig und mit ruhiger Hand den kleinen Becher, der auch gleichzeitig der Deckel der Thermoskanne ist, vor den Mund.

Das ist Liebe, denkst du nur.

(was wohl Nadine davon halten würde…)

Männer!