Abends steht sie plötzlich da, hinter der Theke, sagt leise gehaucht: "Hola, amigo." Hallo, mein Freund.
Du antwortest mit einem einfachen: "Hola, amiga." Hallo, Freundin.
Trittst raus aus der Kabine, stellst dich hinter die Theke, sagst: ¿Cómo estás? Wie geht's?
Bien. ¿Y tú?
Gut, und dir?
Bien. Sobreviviendo. Sin ti.
Gut. Ich überlebe. Ohne dich.
Diesmal lässt du ihr mehr Platz, mehr Freiraum, oder willst es zumindest.
Du willst nichts Falsches sagen also machst du genau das.
¿Un café?
Ein Kaffee?
Ja, aber mit Wasser. Mit ein bisschen Wasser.
Während ich eine Tasse aus dem Schrank nehme, dran rieche, und sie ihr dann gebe, denke: Das hatten wir immer, das hatten wir
Abends Frage ich sie, ob sie mit zu mir kommen will. Nur aus Spaß, denn das hat sie so oft abgelehnt, dass ich von vornherein weiß, dass sie ablehnen wird.
Aber ich lasse mir nichts anmerken, gucke sie nur kurz an und dann nach unten, das Neun erwartend.
Aber dann kommt ein leises, fast nicht hörbares Ok. Ein kleines Ok, aber ein Ok.
Echt? ¿De verdad?
Sie nickt.
Jetzt sie nur nicht rausreden, also halt die Klappe. Aber du hast doch gar keine Sachen für nachts. Halt die Klappe. Halt bloß die Klappe, du Arschloch! Klappe!
Gut, ich beeil mich.
Vier Wörter zu viel.
Egal. Sie reagiert nicht. Vielleicht ist sie ja auch nervös. Vielleicht ist sie ja auch ein bisschen nervös.