Donnerstag, 14. März 2019

Anziehungskraft - Atracción Fatal


"Con una mujer sólo se pueden hacer tres cosas: amarla, sufrirla o convertirla en literatura


Henry Miller



"Pensando, reflexionando, aprendiendo 
lentamente: Si sólo me fijo en los 
problemas de la otra persona, en
sus defectos, pierdo ese "spass" 
alemán tan existencial, esencial y 
me deprivo de lo que realmente 
quiero en esta vida:
diversión, sexo y amor..."





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Und so fuhr er zum Flughafen, um sie abzuholen. Sie erkannte ihn direkt, lächelte, als sie ihn sah. Ein bisschen schüchtern, ein bisschen verschmitzt. Doch anstatt sie zu umarmen, wie er es ihr tausendmal auf Twitter geschrieben hatte, küsste er sie. Eigentlich sollte es ja nur einer dieser Küsse auf die Wange werden, auf beide Wangen, wie man das in manchen Ländern so macht, aber irgendwie verrutschte er, oder sie, und seine Lippen landeten auf ihren. Am Anfang küssten sie sich nur zaghaft, so als müssten sie erstmal ein Gefühl für den anderen, für die Lippen des anderen finden, doch dann wurde es einer dieser leidenschaftlichen Küsse, von denen sie immer geredet hat, sie immer nur geredet haben...

Doch wie war es dazu gekommen? Das hatte alles letztes Jahr angefangen. Auf Twitter. Mit einem bösen Kommentar von ihm. Irgendwas mit Freud, und dass das Scheiße wäre, was sie schreibt. Dass sie nie mit einem Deutschen diskutieren soll. Aber diesen Tweet habe ich nicht mehr. Ich habe danach gesucht, ihn aber nicht gefunden.





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Einige Zeit davor...


 
Es gibt da diese wahnsinnige Anziehungskraft, die nicht zu begreifen ist – obwohl sie fast greifbar zu sein scheint. Dieses Gefühl der Verbundenheit, das jegliche räumliche und mentale Getrenntheit zu überwinden scheint.

Genieß es, sagst du dir eines Morgens. Genieß es! Denn dieses Gefühl ist gut. Positiv. Ein so starkes Gefühl muss man genießen. Obwohl du nicht mit ihr zusammen sein kannst. Denn es kommt nie wieder. Außerdem will es dir was sagen. Nämlich, dass du fühlen kannst, wieder fühlen kannst. Auch wenn es nah an den Liebeskummer herankommt, den du damals verspürt hast, als sich deine Frau von dir getrennt hat, ist es nicht das Gleiche. Du musst es halten, darfst es nicht verdrängen, musst dich hineinbegeben in dieses Gefühl...

Bei Twitter nennt sie sich die Magierin. Inma, die Magierin. Nicht Inmaculada, sondern Inma, so heißt sie in echt...

Ich stelle mir vor, wie sie nackt zu Enrique Inglesias tanzt, mit ihrer frisch rasierten Muschi und ihren kleinen Tittchen...und kriege schon wieder einen Steifen...


Ihr nackter, spanischer Arsch...

Ihr nackter, verheirateter Arsch...

Sie bezeichnete sich selbst als Feministin...


Eine tolle Figur hatte sie ja, in diesem Bikini. Ihr schwarzer Bikini, boah. Ihr Körper, so sexy. Richtig gut für ihr Alter. Dieser knappe schwarze Bikini mit den neckischen Bändeln an der Seite. Die meine Fantasie so dermaßen anregten, erregten. Weil ich mir vorstellte, was passiert, wenn ich an ihnen ziehe. Und sie erschrocken versucht, das Bikini-Unterteil am Runterrutschen zu hindern...und gleichzeitig die Bänder an den Seiten des Bikini-Höschens wieder zuzubinden. Was natürlich mit den nassen Händen nicht so einfach ist. Vor allen Dingen nicht, während sie wütend "No hagas eso" sagt. Und ich genieße jede Sekunde, den Blick immer auf ihren nassen, glitschigen Unterleib gerichtet...denn egal, wie sehr sie versucht, sich das Höschen hochzuhalten, so gelingt es ihr nur halb und ich erhasche einen flüchtigen Blick auf ihren rasierten Venushügel. De-pi-la-da. De. Pi. La. Da. Depilada, light of my life, fire of my loins. Pecado mío, alma mía. Meine umgekehrte Lolita. Mi querida...

Während ich lache, versucht sie hastig, das Höschen an der Seite wieder zuzubinden. Ich merke, wie ich im Wasser einen Steifen bekomme. In den Wellen. Jetzt heißt es gebückt gehen...

Das Foto mit ihrem Ehemann...

Am Wochenende hat sie mir wieder geschrieben. Der Anruf kam nachts, kurz nach zwei. Zuerst dachte ich, das wäre nur die Internet-Verbindung, die sich anmeldet...


Sie lud mich auf ein Bier ein. Wir trinken dieses Bier...

Sie hatte Probleme mit ihrem Vater, ich mit meiner Mutter. Oder auf Neudeutsch ausgedrückt: Daddy issues meet Mutterkomplex...

Das war irgendwie auch immer ein bisschen unheimlich. Die stand voll auf Märchen und so 'nen Scheiß. Mit fast **. Aber im Endeffekt machte mich dieses Unheimliche noch geiler. Diese ganzen Disney- und Märchen-Figuren, auf die sie stand. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Bei Rotkäppchen? Und wer war der Wolf, der böse Wolf?

Einmal fragte sie mich nach einem Foto meiner Ex-Frau...





Und dann, an einem Mittwoch, kriege ich plötzlich diese Nachricht auf Twitter, diese DM, oder MD auf Spanisch, ganz wie man will...