Freitag, 8. August 2025

Deutschland und die Kunst, die Kunst des Lebens, zu leben ... [ein Manifest, haha ...]



Du musst Geduld haben, denkst du, als dein Handy noch immer nicht bei 100% ist. Mein Gott, ich dachte, das wäre Schnellladen. Steht auch da, auf dem Bildschirm: carga ultrarrápida ...


Du musst Geduld haben, das musst du lernen, Geduld mit dem Leben, Geduld mit den Menschen ... mit ihr, mir dir, vor allen Dingen mit dir. Verzeihen. Vor allen Dingen dir selbst. Und ihr. Allen. Dem Leben



La vida es corta



Geduld, wir sind ja schon bei 90%. Und ausgeschaltet hast du es auch, damit es schneller lädt ...


Normalerweise lädst du es ja gar nicht bis zu diesem Punkt, normalerweise lädst du es ja nur bis 80%, um den Akku zu schonen. Aber heute gehst du halt laufen, da brauchst du 100%, um zu schreiben. Zu schreiben und zu laufen


24 km


Mindestens




Was für ein verrücktes Leben. Du hast Ferien, bist gestern um ca. 01:30 nach Hause gekommen (boah, war der schnell, der Bus, am Ende, der wollte auch Feierabend machen), bist im halb zwei von der Arbeit nach Hause gekommen und konntest dann bis ca. 04:30 nicht schlafen.


Du kannst nachts nicht mehr schlafen, Scheiße ...


wenn du nicht mehr schlafen kannst, wird es gefährlich ...


... wie im Fight Club ...


... als nächstes gehst du in die Prostata-Krebs-Gruppen ...


... triffst da Marla Singer ...



... obwohl, die hast du ja schon getroffen ...



Und in echt heißt Marla auch gar nicht Marla, sondern sie



Gestern hat sie sich gemeldet. Endlich. Auf einmal stand da ihr Name auf deinem Computer, du konntest es fast gar nicht glauben


?


??


Wärst du in einem Film, hättest du dir jetzt verwundert die Augen gerieben. Aber das Leben ist kein Film, obwohl deins immer mehr an einen rangeht ... es nähert sich immer mehr einem Film


Genre?


Von Horror bis Liebe, bis Liebeskomödie, über Tragödie und deutsche Reality-Kino, dass so real ist, dass der Zuschauer nicht weiß, ob er lachen, weinen oder sich langweilen soll



Wann hat Deutschland eigentlich aufgehört, gutes, richtiges, spannendes Kino zu machen?


Als die letzten intelligenten Linken aus dem 70er-Jahren den Geist aufgegeben haben, den Kampf, ihren Kampf - im Sinne von Knausgard, jetzt versteht mich nicht falsch, jetzt versteht mich bloß nicht falsch hier, haha ...


Als sie gemerkt haben, dass ihre Ideologie, ihre Freiheit, ihre Action, ihr freier Sex auch nur, wie alle Ideologien von Freiheit und Gleichheit an einer Realität aus Krankheit, Tod und Langeweile, vamos, Realität eben, zerschellt ist



Dass Deutschland nicht die Hippy-Kolonie auf irgendeiner abgelegen Insel ist ... und dass selbst die Hippy-Kolonie auf irgendeiner abgelegenen spanischen Insel nicht die Hippy-Kolonie auf irgendeiner spanischen Insel ist


(mein Gott, muss das ein tiefer Fall gewesen sein)



von der sie dachten, dass sie sie retten würde, vor all dieser Realität, schnöden Realität in diesem kalten, langweiligen, monotonen mitteleuropäischen Land, in dem sie von nun an ideologisch genauso gefangen waren wie in ihrer Ideologie



Auch die bösen, ach so pösen N#€#s waren wieder da, waren vielleicht nie weg gewesen, in ihnen selbst noch mehr als in ihrem immer politisch korrekteren, immer korrekteren, immer deutscheren (man nimmt die deutsche Seele nicht aus Deutschland, nicht aus den Deutschen) alltäglichen Universum 



Wann haben wir eigentlich aufgehört, Action-Filme aus unserem Leben zu machen, Liebesfilme, grenzlabile (is that even a word?) existentielle Meisterwerke, die den Tod genauso zelebrieren wie das Leben feiern ...?



Wann?



Wann, Bruder?


Schwester?


Schwester mit Bart ...



So, wie andere Länder das tagtäglich tun? Mexiko zum Beispiel. Santa muerte ...



(In Pedro Páramo sind die alle tot ... oder zumindest die meisten, wie Google mich korrigiert ...


Vine a Alemania porque me dijeron que acá vivía mi padre, un tal ... Mi madre me lo dijo. Y yo le prometí que vendría a verlo en cuanto ella muriera. Le apreté sus manos en señal de que lo haría; pues ella estaba por morirse y yo en plan de prometerlo todo. «No dejes de ir a visitarlo -me recomendó ...



Ich bin nach Deutschland gekommen, weil mir gesagt wurde, dass hier mein Vater lebt, ein gewisser ... Meine Mutter hat mir das gesagt. Und ich habe ihr versprochen, ihn gleich nach ihrem Tod aufzusuchen. Ich habe ihr die Hände gedrückt, als Zeichen, dass ich es tun würde; denn sie lag im Sterben und ich hätte alles versprochen. "Versäume nicht, ihn/es zu sehen ...)




als wir satt wurden, zu satt ... von all dem Leben, das wir nicht hatten?


Oder vielleicht doch hatten, nur uns nicht trauten, es voll auszuleben, auszukosten, in all seinen Facetten (Knoblauch-Fürze und Actionfilme inklusive ...)




Aber ich sage euch, Brüder (und Schwestern, die Schwestern dürfen wir ja nicht vergessen, wo kommen wir da hin?? Die Schwester*innen und außen), der Kampf ist noch nicht vorbei, ist noch nichts für vorbei, solange wir Leben, unser Leben ist noch nicht vorbei, solange wir leben, also ist er, der Kampf, im Umkehrschluss (wenn der Kampf noch nicht vorbei ist, Schwestern, Schwestern*innen und Brüder, Brüder*innen), auch noch nicht verloren ...


Noch lange nicht ...


It ain't over till the fat lady sings ... (darf man das überhaupt noch sagen?!) ...


Also, holen wir uns die Kunst zurück! Die Kunst, die alles darf, die Kunst, alles zu dürfen, über alles zu schreiben, über den Furz am Morgen, der so richtig lecker nach Knoblauch stinkt (5 Zehen gestern!) wie auch über den Actionfilm, dee unser Leben vielleicht meistens nicht ist, aber sein könnte ...


Action!


Die Spannung in der Kunst, die alles ist, die Spannung in unserem Leben, das alles ist, was wir haben ...



Auf geht's


¡Vamos!