Samstag, 7. Oktober 2017

Traumdeutung: Keine Luft in den Anden











Ich träume davon, dass wir in Ecuador sind. In den Anden. Dort, wo sie herkommt. Sie. In der Nähe von Ambato. Ich sitze neben ihr im Auto und wir fahren eine dieser Passstraßen runter in ein Tal. Sie fährt. Und ich sitze neben ihr, in diesem alten Auto und sehe, wie die Straße ziemlich steil ins Tal hinunterführt, zwischen diesen hohen Bergen auf beiden Seiten… 

Aber das ist komisch: Denn damals, das einzige Mal, als ich in Ecuador war, hatte sie noch gar keinen Führerschein. Und als sie dann einen gemacht hat, im letzten Jahr vor unserer Trennung, hat sie immer gesagt, dass sie sich nie trauen würde, in Ecuador zu fahren. Weil die da zu bekloppt fahren, ohne Regeln. Aber jetzt fährt sie. Und ich bin noch nicht mal nervös. Vor uns sind diese Riesenberge zu sehen, die mich damals schon so beeindruckt haben. Allein aufgrund ihrer Masse. Denn die sind nicht spitz wie hier. Die sind selbst auf 3000 Meter Höhe noch nicht spitz und schneebedeckt, sondern immer noch irgendwie unheimlich rund. Wie abgerundet. Natürlich ohne Bäume, das ist ja klar, auf dieser Höhe. Aber grün, total grün. Diese riesigen Massen, die ich, der ich aus dem Flachland komme, noch nie gesehen hatte. Die sich plötzlich vor einem auftürmen, so groß, so massiv, dass sie schon fast unwirklich erscheinen. So rund. Wohlgerundet... 

Klingt mehr nach ihren Titten! 

...die sind überall im Hintergrund zu sehen. Und unten, im Tal, ist glaube ich eine Stadt. Ich glaube, das ist Ambato. Das geht ziemlich steil runter auf dieser engen, von hohen, so unglaublich, so unheimlich massiven Bergen gesäumten Straße. Wir befinden uns auf der Kuppe und sie fährt…




 
Ich habe keine Angst, dass sie einen Unfall baut, aber wie ich so neben ihr sitze und wir ins Tal hinabfahren, verspüre ich ganz klar Angst zu ersticken. Angst, dass ich keine Luft mehr kriege… Bestimmt wegen der Höhenluft, wegen der Berge, denn immerhin liegt der Ort, wo sie herkommt, Santa Rusia, auf rund 3000 Meter Höhe. Im Traum spüre ich das ganz deutlich, wie meine Brust sich zusammenzieht, immer enger wird und ich keine Luft mehr kriege, spüre diesen dumpfen Druck in der Brust, der mich schließlich aufwachen und sogar fast aus dem Traum hochschrecken lässt




Später im Traum (oder war es früher, vorher?) sind wir in einem Geschäft in einem dieser kleinen, südamerikanischen Geschäfte, die mehr an Hütten erinnern, mit diesen Bambuswänden und gucken uns so Stöcke an, die so ähnlich aussehen wie Baseballschläger. Nur größer. Ich nehme mir einen der Schläger aus dunkelbraunem Holz von der Wand und haue ihn mir ein paarmal in die Handinnenfläche…wie man das halt so macht, mit Schlägern. So als würde ich jemand damit drohen.

„Der wäre gut“, sage ich mit einem Lächeln.

An mehr erinnere ich mich nicht.

Die Realität hat den Traum verdrängt.




Hatte ich Angst zu ersticken, in unserer Beziehung?

Das war damals der Knackpunkt. Die Ecuador-Reise, wo du nicht mitwolltest. Danach wollte sie alleine nach Madrid. Unbedingt. Unbedingt ohne dich. Und diese Frau schrieb ihr “Te quiero“ auf Facebook. Ich liebe dich. Vielleicht war das ja auch gar keine Frau, sondern ein Typ. Den sie in Ecuador getroffen oder wiedergetroffen hat. Den sie von früher kannte. Oder vielleicht ist sie ja in Ecuador lesbisch geworden. Oder war es schon immer. Wer weiß das schon?


Aber der Traum erinnert dich an noch etwas. Ruft noch etwas in Erinnerung. Diese Berge in Ecuador, in den Anden. Da, wo ihr damals hingegangen seid. Das war am Anfang, in den ersten Tagen in Ecuador. Oder war es sogar ganz am Anfang? Am ersten Tag? Da sind wir da spazieren gegangen. Inmitten dieser massiven Berge, die noch viel höher waren als 3000 Meter. Mit diesen Löchern an den nicht allzu steilen Hängen, die aussahen wie Höhlen. Inmitten dieser ganzen Agave-Pflanzen, die da überall wuchsen. Die sie liebte und sich immer ins Gesicht schmierte. Weil sie hoffte, dass sie gegen ihre Falten helfen. Diese Aloe-Vera-Pflanzen. Und auf einmal…




…auf einmal, ich weiß gar nicht von wem das damals ausging, ob von mir oder von ihr, keine Ahnung…

…auf jeden Fall küssten wir uns auf einmal und ein paar Augenblicke später lagen wir auch schon neben einer dieser Pflanzen auf dem mit irgendwelchen spärlichen Flechten bewachsenen Boden und liebten uns. Ich zog ihr die Hose runter, die kurze Hose, die sie damals hatte, die Karo-Hose und drang in sie ein, unter freiem Himmel, mitten auf diesem Berghang, der trotz seiner Lage in den zwischen all diesen Bergen nicht gerade abgelegen war. Da konnte jeden Moment jemand vorbeikommen und uns stören. Oder mitmachen wollen. Also kam ich schnell. Schnell und ruckartig. Zog ihr die Hose nur bis zu den Knien runter, machte ein paar Stöße und war fertig. Aber trotzdem war das geil. Ich hatte schon immer eine Vorliebe für Freiluftsex (zum Beispiel im Wald oder hinterm Edeka) für Sex unter freiem Himmel und hier, mitten in den Anden, wo die Luft damals noch nicht so dünn war, machte da keine Ausnahme, obwohl Nadine ja jeden Tag bei mir schlief, in diesem Haus, das die vermieteten, ihr Vater, das ihr Haus war oder das von Mandy, diese rosafarbene Haus rechts von der Panamericana, die mitten durch das Dorf führte.

Wie haben wir das damals überhaupt gemacht? Haben wir Kondome benutzt? Oder war das ungeschützter Geschlechtsverkehr? Oder hatte ich Kondome? Hab ich die etwa von Deutschland mitgebracht. Fürs Höhentraining? Auf jeden Fall ist nichts passiert, nicht wie später…







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