Dienstag, 16. Mai 2017

Sorge dich nicht, rede...










Was ist mit dem Schlüssel?“
„Kannste mitnehmen. Ich komme eh spät.“
5:6 (Result!)
„Ich geh jetzt ne. Tschüs.“
5:11 (Topergebnis! Du musst auch mal zufrieden sein!)




***


„Dieser Typ hat mir aufgemacht.“
„Wer, der Alte?“
„Ne, ein Junger.“
„Ich muss auf Klo…“
„Hast du was gegessen?“
„Mmh.“
„Eben hat so ein Schwarzer seine Fahrkarte vergessen.“
„Echt?“
„Dann ist der ausgerastet…“
„Wer? Der Schwarze oder der Kontrolleur.“
„Beide. Der Schwarze hat gebettelt, der müsste auf die Arbeit und der Kontrolleur hat mit dem zehn Minuten diskutiert. Der Zug stand, alle warteten und die waren am diskutieren…“
„Bist du auch kontrolliert wurden?“
„Ja.“
„Hab ich dir ja gesagt, jeden Tag wirst du hier kontrolliert. Hast du mir bestimmt nicht geglaubt…“
„Heute Morgen nicht.“
„Da schlafen die noch.“
Ich gehe in ihr Zimmer und sehe da dieses Buch. Greife zu (bei Büchern kann ich einfach nicht widerstehen) und lese den Titel „Sorge dich nicht lebe!“
„Häh? Du liest „Sorge dich nicht, lebe?“
„Ja.“
„Ach, dann war das das Motivationsbuch, was du meintest?“
„Ja.“
„Das ist eigentlich nicht so richtig ein Motivationsbuch.“
"Ja, ich weiß; das hat auch mit Ängsten zu tun..."
„Geil, das hab ich auch gelesen. Beziehungsweise gehört, auf Englisch. Als Hörbuch.“
audiobook
„Der hat auch so ein anderes Buch geschrieben. Wie man Freunde gewinnt…
„Ja, das wollte ich auch lesen.“
„Du hast doch schon genug Freunde, oder nicht?!“
„Egal.“
„Das sind die einzigen Bücher, die mein Vater je gelesen hat. Oder zumindest die einzigen Bücher, die bei dem im Regal standen... Das ist voll cool, dass du das auch liest. Du bist eigentlich genau wie ich. Deswegen streiten wir auch so viel… Das ist immer montags, wo wir streiten. Ist dir das mal aufgefallen?“
„Ja.“
Weil wir uns beide erstmal wieder umgewöhnen müssen…“
Von dem Horrorwochenende, voller Einsamkeit, Arbeit in der Spielhalle und Diät an den gemeinsamen Montag…
„Ich will auch so ein anderes Buch lesen. Ich muss meinen aktiven Wortschatz verbessern. So ein Liebesbuch…“
„Lies doch Nicholas Sparks…“
„Ne, ein anderes.“



Und danach ist wieder Schweigen. Aber nicht mehr so wie gestern. Kein oppressives Schweigen, sondern gutes…






Aber warum liest deine Tochter Carnegie?? Macht sie sich etwa Sorgen?? Warum liest du das denn?? Genau, weil du besser mit deinen Sorgen umgehen willst… Genau…!
Darum!
Und schon drehen sich die Zahnräder in deinem Kopf wieder…
…und die Sorgen sind wieder da…
Hölle, Hölle, Hölle